Kitzbüheler Anzeiger

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Max Werner ini Bi!d links von Bundeskanzler Lig. ju/ius Rcab, der am 15. September 1556 beider kirchlicher, Weihe der beiaen Hornbah- nen, der Um!a'Ajbahn zur Pletzeralm und der Pendelbann von der Pletzeralm zum Horn, als Ehrengast in Kitzbiihe? weilte. Die Horn- bahnen wurden zu Weihnachten 1955 nich mir efrnonctigerBauzeit in Betrieb geno.imen. Bundeskanzler Raab war Ehremnitglied des Kitzbüheler Skik!bs Fotc: Dr. Steidl SEITE 12 LOKAL-ANZEIGER SAMSTAG, 28. AUGUST 1993 Gedenkblatt zum 100. Geburtstag von Nationalrat Max Werner, Kaufmann in Kitzb ilhel Max Werner gehört zu jenen Bewohnern der Stadt Kitzbühel, die es sich zur Aufgabe gestellt haben, ihre Heimatstadt schöner, größer und besser zu verlassen, als sie sie beim Eintritt in das öffentliche Leben vorgefunden haben. Max Werner wurde am 1. September 1893 als Sohn des Kaufmanns und Schlossermei- sters Anton Werner und dessen Gattin Elisabeth, geb. Brandtner, einer Bergmannstochter des al- ten Gebra-Eisenbergwerks, ge- boren. Sein erster Taufname lautete Josef. Als erjedoch nach seiner Rückkehr aus dem ersten Weltkrieg 1919 vom Vater das Geschäft übernahm, gab es in Kitzbühel zwei Geschäftshäuser "Josef Werner" und so nahm er den Vornamen Max an. Nach dem Besuch der Volks- schule in Kitzbühel und der Realschule in Innsbruck, trat er 1907 in Vöcklabruck als Kauf- mannslehrling ein. Bis 1916 war Werner kaufmännischer Ange- stellter, teils im väterlichen Be- trieb, teils in Wien und in Bozen. 1916 wurde er zum Kaiserschüt- zenregiment Nr. 1 einberufen. Für die Eltern ein schwerer Schlag, war doch der älteste Sohn Anton seit 1914 im Kriegsdienst und bei den ersten großen Kämp- fen bei Lemberg gefallen. Max Werner kämpfte als Kaiserschüt- ze auf den Schlachtfeldern Süd- tirols und wurde mit der Silber- nen Tapferkeitsmedaille ausge- zeichnet. Am 1. Februar 1919 kehrte er aus italienischer Kriegs- gefangenschaft in die Heimat zurück, übernahm vom Vater die Eisen- und Kohlenhandlung, und sechs Jahre später auch das Seidl- wirtshaus mit der darauf einver- leibten "Maria-Theresien-Wirts- gerechtsame". Seit dem Jahre 1920 war Max Werner führend im öffentlichen Leben tätig. 1920 wählte ihn die Ortsgruppe Kitzbühel des Tiro- ler Handels- und Gewerbebun- des zum Obmann; drei Jahre später wurde er Bezirksobmann und Präsidialmitglied dieses Bundes, dann Obmann bzw. Auf- sichtsrat der Handels- und Ge- werbebank, Obmann der Han- deisgenosschenschaft, Obmann der Transportgenossenschaft und Präsidialmitglied des Tiroler Ge- nossenschaftsverbandes. 1922 wurde er in den Aus- schuß des damaligen Verkehrs- vereins gewählt. In den Funk- tionserioderL 1924-1925 und 1926-1927 war er Verkehrsve- reinsobmann und später durch Jahrzehnte Kasier. 1955 grün- de:e er den Fremdenverkehrsver- band "Kitzüheer Alpen" und wurde von der Gründungsver- sammlung zu dessen Obmann gewählt. Diese Funktionen hatte Max Werner brs 1972 inne. Am 23. März 1953 wurde er neuerlich zum Obmann des Fremdenverkehrsvereins Kitzbü- hel gewählt und diese verantwor- tungsvolle Stellurg übte er durch ze±in Jahre hindurch aus. Als Obmann begann Max Werner seine Tätigkeit mit der Abfas- sung einer Resoblion zur Förde- rung des Felber-Tauern-Straßen- Pojekts. Diese Resolution wurde von der Vollversammlung ein- stimmig angenommen. Er gründete als Obmann des damaligen Verkeirsvereins ein PrDponenten<ozitee mit dem Ziel, einen fir die lung Kitzbühs jienlichen Mehrjahresplan aLfzustellen und durchzuführen. Auch dieses Komitee bes:irnmte Max Wer- ner zum Vorsitzenden. Auf dem Programm die s--s Mehr-Jahres- Planes standen neben der Felber- tauernstraße die IKlobensteinstra- ße, die Brixerialer Straße, die Errichtung eines Sportheimes, eines Stadtsaales, die Errichtung der Hornbahner. des Golfplat- zes, des Campingplatzes und nicht zuletz: die Errichtung eines modernen Kurmittelhauses. Mit 3 Jahren wjrde Max Werner vm Bürgerlichen Stän- debund in Cen Nationalrat ge- wählt. Be-- der BildLng der dama- ligen Regierung im Jahre 1932, bei der 82 Nationalrate der Re- gierungspartei und ebenfalls 82 der Opposition angehörten, bil- dete Max Werner das berühmte "Züngleir an der Waage". Er war wohl in außen- und wehrpoliti- schen Belangen dem Klubzwang unterworfen. In wirtschaftlicher Beziehung war er jedoch frei und es konnte nur mit se:ner Zustim- mung ein Gesetz durchgebracht werden. Diese Stellung bewahr- teer sich is zum Jahre 1934 und die Geschichte der europäischen Staaten kenn: nur eine Parallele zu diesem außerordentlich selte- nen Umstaml im Frankreich des Jahres 180. Als Natiiorialrat konnte Max Werner verschiedene wichtige Probleme der Stadt Kitzbühel einer vorteiftiafter. Lösung zu- führen. Darunter gelören der Bau der Schwarzen Brücke zwischen Kitzbühel und Oberndorf, der Neubau des Schießs:andes in der Langau, der Umbau des Bahn- hofgebäudes, die E:nführung des Wintersperttriebwagens zwi- schen Kirchb erg und Kitzbühel und die Errichtung cer Haltestel- le Kitzbühel-Hahnenkamm. Als Obmann des Gewerbebun- des konnte er die Bestrebungen von Wiener Stellen '-erhindern, das Postamt von der "Silbernen Garns" des Hotels ?iefenbrunner in den Siad:raben (heute Ski- schule) zu verlegen. Seine Reise 1926 zum damaligen Handels- minister Dr. Hans Schürff war von Erfolg gekrönt. Die Aufrei- ßung der Stadtgrabenfront des Forstamtsgebäudes mit dem Heimatmuseum hätte für dieses historische Gebäude verheeren- de Auswirkungen zur Folge gehabt. Schon diese eine Tat, die unserer Stadtansicht zugute kommt, wäre es wert, Max Wer- ner ein immerwährendes Geden- ken zu bewahren. 1934 war Max Werner Abge- ordneter zum Tiroler Landtag und vom 27. August 1934 bis zum 12. Juli 1935, an welchem Tage er um seine Enthebung angesucht hatte, Amtsbürgermeister unse- rer Stadt. Einen besonders großen Erfolg erlebte Max Werner als Initiator und Obmann der Bezirksausstel- lung für Handel, Gewerbe, Frem- denverkehr, Landwirtschaft und Jagd, welche 1927 in Kitzbühel durchgeführt wurde und die eine Rekordbesucherzahl von 27.000 Personen brachte. Max Werner gehörte dem Ausschuß der Hahnenkammbahn an, war einige Jahre Finanzrefe- rent, Aktionär und wirkte bei der Planung und beim Bau dieser ersten Kitzbüheler Bergbahn mit. In den schwersten Monaten nach Kriegsende wurde Max Werner zum Bezirkshauptmann angelobt. In dieser hohen Stel- lung konnte er so manche von den Besatzungsbehörden ange- ordnete Härten gegenüber der Bevölkerung abwenden. 1946 wurde Max Werner Be- zirksobmann der Fachgruppe Verkehrsgewerbe, 1947 Beirat des Fachhandels Eisen und Stahl in Wien sowie des Fachhandels für Draht und Drahtstifte, Mit- glied des Gremialausschusses für den Eisenhandel der Wirtschafts- kammer für Tirol, Obmann der Bezirksgruppe der Reichsorga- nisation (Reichsorga) der Kauf- leute Osterreichs und Vizepräsi- dent der Hauptleitung in Wien und Landesobmann des Verban- des der Österreichischen Eisen- händler. Von 1947 bis 1954 war Max Werner auch Mitglied des Gre- mialausschusses für den Kohlen- handel, von 1947 bis 1950 Lan- desobmann der Reichsorga und Vorsitzender des Aufsichtsrates der Kur- und Moorbad Kitzbühel AG.
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