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Fußgänger von Autos Vorbildliche Hilfe für am Bauch gekitzelt Frau mit Kinder Klaus Wendung wagt den Sprung ins Bodenlose Foto: Hamster Neue Gesichter im Gemeinderat SEITE 4 L0KAL-ANZEIGER SAMSTAG, 28. AUGUST 1993 Ein Kitzbüheler, der aus den Wolken fällt KITZBÜHEL. Es ist nicht jedermanns Sache, in ungefähr 3.500 Metern aus dem Flug- zeug zu steigen und sich ins Bodenlose zu stürzen. "Aber hat man erst die Angst über- wunden, dann wird man vom Gefühl grenzenloser Freiheit überwältigt", so zumindest empfindet Klaus Wendling seine "Sucht", im freien Fall mit 180 Stundenkilometer der Erde zuzurasen. Vor einigen Jahren hatte Klaus Wendung am Flugplatz St. Jo- hann sein Schlüsselerlebnis: "Erstmals in meinem Leben fand ich die Gelegenheit, per Tandem- sprung mit einem Fallschirm der Erde zuzuschweben." Schon damals hielt seine Faszination die Angst in Grenzen. Und das Er- lebnis ließ ihn nicht mehr los. Mangels einer Gelegenheit zur Schulung in der Nähe seines Wohnortes, nahm er dann in Bay- ern an einem Fallschirmsprung- Intensivkurs teil. "In Gruppen zu vier Schülern und acht Lehrern wurden wir in eine Höhe von 3.500 Metern geflogen", erinnert sich Wend- ling. Insgesamt 20 Schulungs- sprünge standen am Programm, 12 davon im Alleingang. Das Be- sondere der intensiven Ausbil- dung: Jeder Schüler rast 50 Se- kunden lang im freien Fall dem Boden zu. Dann erst wird der Schirm geöffnet und im Schwe- ben Bodenkontakt gewonnen. Zirka zehn Minuten lang fal- len, beziehungsweise schweben die Schülerin der Luft. "Wobei" so Wendling, "die 50 Sekunden im freien Fall unbeschreiblich schön sind." Denn fliege man erst einmal - nach dem 4. bis 5. Absprung - gelöster und frei, dann stünde der Faszination dieser Sportart nichts mehr im Wege und "man wird bei Bodenkon- takt vom Bedauern übermannt, daß der Sprung schon wieder be- endet ist." (wiku) Fußgänger und Radfahrer, die sich im Bereich der Ehrenbach- gasse bewegen, haben Angst. Besonders die Anrainer der "Hadergasse" beklagen sich über die Rücksichtslosigkeit mancher Autofahrer, die die schmale Gasse von der Achenbrücke bis zum Cafe Hölzl als Rennbahn ansehen und dabei zuweilen auch den Gehweg als Fahrstreifen mitbenützen. "In der Hadergasse kann man sich als Fußgänger sogar auf dem Gehweg von Autos den Bauch kitzeln lassen", beklagt sich ein Anrainer, dessen Name der Re- daktion bekannt ist. "Für Park- sünder", so der besagte Anrainer weiter, "stehen genug Aufpasser und Abkassierer bereit." Nur andere Verkehrssünder- fänden leider wenig Beachtung, wie das Problem "Hadergasse" beweise. Der "Hadergassler" bat den "Anzeiger", sein und das Anlie- gen vieler anderer Anraner vor- zubringen und den dafür Verant- wortlichen eine tüchtige "Detschn" zu verabreichen - um jene zum Handeln zu ermuntern. Am Montag ging bekanntlich in den Abendstunden über St. Johann ein gewaltiger Wolken- bruch nieder. Dabei wurde eine Kitzbühelerin mit ihrem Auto von den Wassermassen über- rascht. Sie wollte die Unterfüh- rung bei der Klausner-Säge pas- sieren, da starb ihr aufgrund der Wasserfluten der Motor ihres Autos ab. Aber die völlig Überraschte hatte Glück im Unglück: Aus der Nachbarschaft eilten Helfer her- bei und zufällig vorbeifahrende Kraftfahrer verließen ihre Fahr- zeuge, um die zwei verängstig- ten Kinder aus dem sich inzwi- schen knietief mit Wasser gefüll- ten Auto zu bergen und zu beru- higen. Dann zog ein Nachbar bei strömendem Regen den Un- glückswagen mit Hilfe eines Traktors aus dem Wasser. Es ist gut zu wissen, daß im Notfall helfende Hände zugegen sind. Und so sei hiermit all jenen mit vielen "Bisch" gedankt, die sich um die Frau und ihre Kinder in so vorbildlicher Weise geküm- mert haben. Gurtentragequote ist im Bezirk Kitzbühel die niedrigste von Tirol Im Kitzbüheler Gemeinderat wird es bald zwei neue Gesichter geben. Noch in dieser Woche soll entschieden werden, wer an- stelle der ausscheidenden OVP- Mandatare Dr. Friedrich Fitz und Dr. Peter Planer in die Gemein- destube einziehen wird. Dr. Fitz war zur Zeit der Gemeinderatswahlen Turnusarzt im Krankenhaus Kitzbühel und ist im vergangenen Herbst auf Probe nach Melk gezogen. Da er nun endgültig am dortigen Kran- kenhaus bleiben wird, hat er vor kurzem seinen Rücktritt bekannt- gegeben. Wie nun bekannt wurde, will auch Dr. Peter Planer, der schon seit 7 1/2 Jahren dem Kitzbühe- ler Gemeinderat angehört, aus beruflichen Gründen seinen Ses- sel frei machen. Wie uns der Rechtsanwalt dazu mitteilt, hat auch er seinen Rücktritt bereits schriftlich eingereicht und be- zeichnet seine Entscheidung als unwiederruflich. Nach der Reihung auf der ÖVP-Gemeinderatsliste kom- men als Nachfolger der Hotelier Josef Reiter (Bruggerhof) und die Bezirksbäuerin Luise Obermo- ser (Maurach) in Frage. KITZBÜHEL. Das Bezirks- Gendarmeriekommando möchte daher an die Vernunft der Auto- fahrer apellieren, aus Gründen der eigenen Sicherheit von der Anschnallpflicht Gebrauch zu machen. In den kommenden Mo- naten werden außerdem im Be- zirk Kitzbühel Einsatzschwer- punkte in dieser Rich:ung ge- setzt, wobei von der Gendarme- rie die Gurtentragepficht ver- stärkt überwacht und geahndet werden wird. Wie aus einer Statstik der Kuratoriums für Verkehrssicher- heit hervorgeht, ist die Gurten- anlagequote der Autofahrer im Bezirk Kitzbühel nach wie vor die niedrigste im Land Tirol. Betrug sie im Jahr 1986 noch 57 Prozent, so stieg sie 1988 auf 59 und 1990 auf 61 Prozent an, fiel jedoch 1991 auf 53 und 1992 sogar auf den bisherigen Tiefst- stand von 49 Prozent zurück. Auch im heurigen ersten Halb- jahr wurde ungefähr der gleiche Prozentsatz festgestellt, der weit unter dem ebenfalls absinkenden Landesdurchschnitt von 61 Pro- zent liegt. Interessant ist dabei, daß der Gurt im Ortsgebiet weitaus we- niger oft angelegt wird, wie im Freiland. Bei den Gurtenmuffeln liegen laut Statistik die Männer mit nur 46 Prozent Anlegequote vor den weiblichen Autofahrern mit 57 Prozent.
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