Archiv Viewer
Ausgabe im Vollbild öffnen
Zurück zur Übersicht
--- /s.ii:l'uliel.s 'B-()/n,ia,,,, .Si'.,'i1nJ B(IJtc/1.s1Ci11 11/1(1 der 11CUC Direktor Hermann Fercher /)CI tl!1t'?! (I.VICF1 Arbeitsgespräch •/l Aiieii SAMSTAG, 4. SEPTEMBER 1993 LOKAL-ANZEIGER SEITE 5 Vielbegangene Klettertouren im Wilden Kaiser werden nach Konfliktbeilegung wieder saniert GOING. Die sehr emotional geführte Auseinandersetzung zwischen Befürwortern und Gegnern von Sicherheitshaken (Klebebohrhaken) im Wilden Kaiser wird von der alpinen Öffentlichkeit mit großem In- teresse verfolgt, zumal in be- reits sanierten Modetouren (u. a. Predigtstuhl-Nordkante) die Sicherheitshaken wieder abge- sägt wurden. Von Engelbert Opperer Mit dem Ziel, die Streitigkei- ten beizulegen, wurde ein "Ar- beitskreis Wilder Kaiser" gegrün- det, in dem nunmehr 13 alpine Vereine und Institutionen sowie der DAV-Hauptverein und der OeAV-Gesamtverein vertreten sind. Der Konflikt konnte so in eine kons:ruktive Diskussion gelenkt und ein Kompromiß gefunden werden: Saniert wer- den nur Modetouren und auch hier werden nur "neuralgische Punkte" mit Sicherheitshaken versehen. Unter einem neuralgi- schen Punkt in einer Führe ist eine Kletterstelle zu verstehen, die mit konventionellen Siche- rungsmitteln nicht verläßlich abzusichern ist. Auf diese Weise will man vermeiden, daß Unqua- lifizierte in für sie zu schwere Routen gelockt werden. Am vergangenen Donnerstag sollte nun die "offizielle" Sanie- rung der Leuchsturm Südwand/ Dreierweg stattfinden. Da sie jedoch wegen des schlechten Wetters nicht durchgeführt wer- den konnte, trafen sich die Kon- trahenten Mag. Michael Larcher, Robert Renzler und Stefan Lak- kner vom OeAV sowie Nicholas Mailänder, Alexander Hartinger und Georg Krontlialer vom DAV zu einer "F:iedensfeier" im Gast- hof "Dorfwirt" in Going. Dabei machte Robert Renzier einen Rückblick auf die Entste- hung des Konflikts. Anfang der 70er Jahre hat Pit Schubert, Si- cherheitspapst des Deutschen Alpenveretns, in einigen vielbe- gangenen Routen geklebte Bohr- haken gesetzt. In den darauffol- genden Jahren wurden diese von Bergsteigern und Kletterern wieder abgesägt. Anfang der 90er Jahre hat Schubert neuerlich ei- nige Routen mit geklebten Bohr- haken versehen. Als Beispiel, wie eine optimal gesicherte Route ausschauen soll, wurde die Ritt- lerkante genannt. Eineinhalb Jahre später wurden die Haken wieder entfernt. In zahlreichen und langen Sit- KITZBÜHEL. Der Kitzbü- heler Tourismusverband, mit Obmann Sigurd Bartenstein an der Spitze, stellt an den zu- künftigen Direktor hohe An- sprüche: innovativ muß er sein, mit hervorragendem Fachwis- sen ausgestattet, loyal, kreativ und überdies soll er in der Lage sein, Personal zu führen - also ein Spitzenmann. Und dieser ist laut Bartenstein mit Her- mann Fercher gefunden. Von Wilhelm Kuen Der derzeitige Kirchberger , Tourismusdirektor, Hermann Fercher, stach den Kitzbüheler Tourismusobwalterri schon seit einiger Zeit ins Auge. So war es laut Obmann Sigurd Bartenstein nur konsequent, "den Wunsch- kandidaten für uns zu gewinnen." Freude haben die Kirchberger daran natürlich keine, "aber man wollte andererseits meiner Kar- riere auch nicht im Wege ste- hen," betonte Fercher gegenüber dem "Anzeiger". Sein Vertrag mit dem TVB-Kirchberg wird vorzeitig gelöst. Fercher steht nun nichts mehr im Wege, am 1 .Dezember seinen Direktorposten beim TVB-Kitz- zungen hat man sich zusammen- gefunden, um herauszufinden, wie man in Zukunft im Wilden Kaiser leben kann. Oberstes bühel anzutreten. Dabei wird er in Bartenstein einn Partner fin- den, der laut eiger.em Bekunden ein aktiver und kein "Papierob- mann" sein will. Dazu Barten- stein: "Der TVB-Direktor Fer- cher und ich werden uns die Füh- rungsarbeit teilen." Unmittelba- rer Chef der TVE-Angestellten und Mitarbeiter wird allerdings Fercher werden. Fercher freut sich auf seine Aufgabe: "Denn im Gegensatz zu meinen Anfängen in Kirch- berg habe ich in Kitzbühel eine Gebot beider Parteien war dabei immer die Sicherheit des Klette- rers. Durch die enorme Zunahme des Klettersports - die Zahl der Kletterer ist fast auf das Doppel- te gestiegen - hat sich die Unfall- häufigkeit vergrößert. Es sollen die überlaufenen Routen saniert und das Klettern sicherer gemacht werden. Der "Arbeitskreis Wilder Kai- ser" hat nun einen Kompromiß gefunden. Die Sanierung der Routen im Kaisergebirge soll auf zwei Arten erfolgen: Immer mit einem Sicherheitshaken am Standplatz bei der Vorderen Karl- spitze/Alte Ostwand und Toten- kirchllHeroldweg und mit Si- cherheitshaken nur an den neu- ralgischen Punkten bei Leuchs- turmlDreierweg und Zettenkai- ser/Ostwand. Diese Klettertou- ren im Wilden Kaiser sollen noch in diesem Herbst saniert werden. Struktur, die wie ein roter Faden durch die Organisation läuft." Darauf könne er als Direktor bauen. Und Angst, mit dem Kitzbühe- 1erTVB-Vorstand nicht zurande zu kommen, hat Fercher auch nicht. "Diese sind von den Mit- gliedern gewählt und so muß ich auch die Aufgabe wahrnehmen, Konsens mit dem Vorstand zu suchen." Dank seiner guten Be- ziehungen zu den Vorständlern erwarte er sich keine unlösbaren Probleme. Kitzbühels Tourismusverband hat sich mit Fercher Wunschkandidaten geangelt
< Page 4 | Page 6 >
< Page 4 | Page 6 >