Archiv Viewer
Ausgabe im Vollbild öffnen
Zurück zur Übersicht
SEITE 10 LOKAL-ANZEIGER SAMSTAG, 11. SEPTEMBER 1993 Ferdinand Widmoser - 95 Jahre Bernhard-Kapelle Der Herbst hat uns zwar nicht unvermittelt, aber brutal hart getroffen. Der Schnee grüßt ta- gelang von den Bergspitzen, im Tal griffen die Autofahrer schon zum Schaber, um erstes Eis von den Scheiben zu arbeiten. Wir wollen annehmen, daß noch ein paar schöne Herbstwochen kommen, wenn auch die Som- merhitze endgültig vorbei ist. Schließlich haben Wanderer, die zu den Genußspechten zählen, jetzt noch große Pläne im enge- ren Umkreis, wenn man über weite Almen ziehen kann, nach dem der Hauptstrom der Urlau- ber heimgekehrt ist und die Na- tur wieder viel mehr Ruhe aus- strahlen kann. Noch ist es nicht ganz so weit. Am Sonntag, 12. September, 11 Uhr, ist bei der Kapelle unterhalb der Ehrenbachhöhe die Bergmes- se der Kolpingsfamilie, zu der alle Bergwanderer, das Almper- sonal und die Mitarbeiter der Unterkunftshäuser und Restau- rants am Hahnenkamm herzlich eingeladen sind. Letztere hoffen an diesem Tag allerdings auf einen Asturm der einheimischen Gäste und werden kaum Zeit zum Meßbesuch haben. Pfarrer und Präses Kons.-Rat Johann Dan- ninger lädt alle herzlich zum Mit- feiern ein. Der Pfarrer ist als Ei- serner" bekannt, bittet aber um Verständnis, daß bei ausgespro- chenem Schlechtwetter die Berg- messe entfällt. Die Kapelle, die Clemes Holz- meister, Nachbar am Hahnen- kamm, aus Dankbarkeit für glückliche Heimkehrer verlobt hat, steht schon bald 30 Jahre. Die Bergmesse ist fast so alt, aber sie hat ihre Besonderheit bewahrt. Es ist trotz der günsti- gen Zugangsmöglichkeiten kein Massenbetrieb, aber auch kein Staraufgebot, sondern eine ge- meinsam gestaltete Danksagung auf Bergeshöh. Es ist auch der Dank und die Bitte an den Berg- heiligen Bernhard für alle, die im Sommer wie im Winter am Hahnenkamm unterwegs sind. Die Auffahrt mit der Hahnen- kammbahn oder mit der Fleckalmbahn ist zu einem gün- stigen Tarif, die Talfahrt ist gra- tis. Kinder haben noch Sonder- bedingungen. Noch in Betrieb Die Seilbahnen in und um Kitzbühel verkehren bis in den Oktober, die Lifte, der Bichlaim- bus und das Bergrestaurant Pen- gelstein ebenso. Am Sonntag, 26. September, ist ab 10.30 Uhr wieder ein Frühschoppen am Pengelstein. Tiroler Seniorenbund Ortsgruppe Kitzbühel Wandergruppe aktiv Zum Bichlhof Das Bichlach ist zu jeder Jah- reszeit ein unvergleichliches Wandergebiet, das von den mei- sten Einheimischen viel zu we- nig beachtet wird. Die Senioren- wanderer durchstreifen mehr- mals im Jahr das Bichlach, wo- bei der Bichlhof ein idealer Rast- platz ist, der Aussicht vom Kai- ser über die Steinberge bis in die Kitzbüheler Südberge bietet. Schon seit der Gründung der Wandergruppe durch die unver- gessene Rosa Hofer ist der Bichi- hof ein Fixpunkt der Senioren. Zum Mitwandern am Dienstag, 14. September, ergeht die freund- liche Einladung an alle wander- frohen Senioren. Abfahrt mit dem Reith-Ell- mauer-Bus um 12.15 Uhr ab Bahnhof, Zusteigmöglichkeit im Gries, in der Hammerschmied- straße, am Hahnenkammpark- platz, am Pfarrauparkplatz und am Schwarzsee. Zielhaltestelle ist Rainache. Auf schönes Wanderwetter und viele Wanderer freut sich Fini Erhardt. Edelweißgilde Kitzbühel Kolpingsfamilie lädt zur Bergmesse Die Kolpingsfamilie Kitzbü- hel hält am Sonntag, 12. Septem- ber, 11 Uhr, bei der St. Bernhard- kapelle unterhalb der Ehrenbach- höhe die Bergmesse. Alle Berg- wanderer und Freunde sind dazu herzlich eingeladen, mit Pfarrer Präses Kons.-Rat Johann Dan- ninger den Gottesdienst mitzu- feiern. Die Bergbahn gewährt für die Hahnenkammbahn und die Fleckalmbahn eine allgemei- ne Preisermäßigung bei Auffahrt bis 11 Uhr. Bergwacht Einsatzstelle Kitz- bühel Dienstbesprechung im September entfällt Wegen Abwesenheit des Ein- satzstellenleiters entfällt die Dienstbesprechung für den Monat September. Georg Hechenberger Der Kitzbüheler Kaufmann in Ruhe, Ferdinand Widmoser, vollendete am 10. September 1993 sein 95. Lebensjahr. Wir gratulieren! Unser Jubilar erblickte im Haus Homweg 21, damals genannt "im 5 onnwinkl", das Licht der Welt. Sein Geburtstag war auch der Todestag der Kaiserin Elisabeth (10. September 1898). Als der Trauerzug auf der Giselabahn, von Genf kommend, durch Kitz- bühel geleitet wurde, verlangte seine Mutter, betreut von der He- bamme Elise Lackner, von den Tischlergesellen der Tischlerei Huber, daß sie im Kindsbett ans Fenster geschoben wird. Sie wollte unbedingt den Trauerzug sehen und den schweren Verlust des alten Osterreichs miterleben. Ferdinand Widmoser ging in Feldkirch zur Schule und erlern- te dann in Arosa, Schweiz, den Beruf eines Hotelkochs. Den ersten Weltkrieg machte er beim 1. Tiroler Kaiserjägerregiment mit und kam erst 1920, kriegsge- schädigt, nach Kitzbühel zurück. Zuerst arbeitete er als Sousier im Grandhotel, aber schon 1921 machte er sich als Kaufmann in der Hinterstadt, dem heutigen Restaurant Glockenspiel, selb- ständig. In diesem Hause ver- bringt unser Jubilar seinen Lebensabend im wohlverdienten Ruhestand. Er war schon 1921 dabei, als unter Hauptmann Viktor Höck aus Kreisen der Weltkriegsteil- nehmer, damals von vielen uner- wünscht, die Schützenkompanie Kitzbühel wiedergegründet wur- de. Er war auch dabei, als vor nunmehr 70 Jahren diese Kom- panie beim Katholikentag in Wien aufmarschierte. Ferdinand Widmoser gehört der Schützen- kompanie Kitzbühel noch heute als unterstützendes Mitglied an. Unser Jubilar war auch aktives Mitglied des 1. Tiroler Trabrenn- vereins Kitzbühel, bei dem er durch Jahrzehnte als Oberstarter Der Tourismusverband Kitz- bühel und die Interessensgemein- schaft "Treffpunkt" veranstalten vom 17. bis 19. September das Kitzbüheler Herbstfest, das am Freitag abend mit einem gemüt- lichen Fest in der Vorderstadt beginnt und am Samstag, den 18. September, ab 16 Uhr mit dem Einmarsch der Festmusik und der Festwägen weitergeht. Weinbaugebiete aus Oster- Ferdinand Widmoser in der Uniform eines Feuerwehr- Haupthrandmeisters und später als Bahnrichter tätig war. Zur Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Kitzbühel kam Ferdinand Widmoser im Jahre 1924. Beim Dachbodenbrand der Hogenauer Villa rettete er seinem Wehrka- meraden Karl Überall, der trotz Gasmaske schwere Rauchgasver- gistungen erlitten hatte, durch zielbewußte Bergung das Leben, und bei der Hochwasserkatastro- phe des Jahres 1928 zcg er den damals dreijährigen Buben des Kaniinkehrermeisters beim Haxi aus dem Mühlbach heraus. Die- ser Junge ist später im Schwarz- see erstrunken. Mit Urban Zimmermann war Widmoser im Kriegsdienst des zweiten Weltkrieges bei den bombengeschädigten Städten in Tirol und in Bayern tätig. Als Kriegsverwundeter des ersten Weltkrieges wurde er im zweiten Weltkrieg in der Luftnachrich- tenabteilung eingesetzt, -jnd nach einer Umschulung für den Kriegsfeuerwehrdienst machte er dort Dienst. Widmoser ist Gründungsmit- glied des Kaiserjägerbundes "Kitzbühel und Umgebung" und nun Ehenmitglied dieses Bun- des. reich laden dann in ier Vorder- stadt zum Verkosten von edlen Tropfen ein. Tiroler Schmankerl wie Kas- spatzl, Preßknödel, Zillertaler Krapfen und andere Spezialitä- ten kennen frisch zubereitet erworben werden und Hand- werkskunst aus der Reg- on Kitz- bühel, wie Glasschleifer oder Lederhosensticker, unterhalten die Besucher bei Speis und Trank. Das Kitzbüheler Herbstfest ist der Treffpunkt fü r Weinliebhaber
< Page 10 | Page 12 >
< Page 10 | Page 12 >