Kitzbüheler Anzeiger

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Neubau der Högirainmühle im Jahre 1922. Bild von der Firstfeier. Vorne links Josef Egger (mit Planrolle), darüber die Gemeindemar.datare Tagwerker und Hirnsberger. Rechts neben dem Firstbaum Konrad Moser; rechts auf dem Dach Martin Wahrstätter vulgo Barmer-Mascht SEITE 22 LOKÄL-ANZEIGER SAMSTAG, 11. SEPTEMBER 1993 Doppeljubiläum der Stadtwerke Kitzbühel 100 Jahre Elektrizitätswerk - 90 Jahre Wasserwerk III, Teil Aus alten Gemeinderatspro- tokollen entnommen In der Sitzung des Gemeinde- ausschusses der Stadt Kitzbühel unter Bürgermeister Dr. Carl Cathrein berichtete dieser, daß von der Firma Siemens & Hals- ke, Wien, ein Kostenvoranschlag sowie eine Beschreibung über die einzuführende elektrische Be- leuchtung eingelangt sei. Der Ausschuß beschließt eine Pro- bescription einzuleiten, damit der Ausschuß einen Überblick be- kommt, wieviel Glühlampen abgenommen werden. Weiters wurde beschlossen, daß diejeni- ge Hausbesitzer, welche sich jetzt bereiterklären, Glühlichter abzu- nehmen, ein Vorrecht zum Licht- bezug erhalten, vor jenen, wel- che eine solche Erklärung erst nachträglich abgeben. In der Folge wurde vom Ge- meindeausschuß ein Komitee gebildet, bestehend aus: K. K. Oberbergverwalter Gebhard Dörler, Streckenchef der K*K ' K. Staatsbahnen Anton Lernetund Ingenieur-Assistent der K. K. Staatsbahnen Franz Grahsberger. Ing. Grasberger berichtete auf der Sitzung vom 2. Juni 1893 u. a.: Es sind vier Projekte eingelangt und zwar von der Firma Oerlikon in Zürich, Schweiz; von der Firma Gebrüder Gmüs in Schänis, Schweiz. (Hier bemerkte Ing. Grahsber- ger: beide Offerte jedoch man- gelhaft ausgearbeitet, daher nicht zu empfehlen; Von der Firma Siemens und Halske in Wien (welches Offert erstens zu teuer und ebenfalls mangelhaft...) und 4. von der Firma Krementzky Mayer und Compagnie in Wien, welches Projekt sehr solid und in das Detail ausgearbeitet ist, daher zur Annahme sehr empfohlen wer- den kann. Die Entstehungskos- ten nach dem Projekt Krementz- ky: (in Gulden) 6.700 Licht- und Turbinen- haus, 3.800 Ober- und Unterwas- sergerinne, 6.900 Turbinenanla- ge, 15.974 elektrische Anlage, 33.374 Gulden Gesamtkosten. Antrag von Bürgermeister Dr. Cathrein: Das Geld von der Spar- kasse Kitzbühel oder Kufstein entleihen. Für den Antrag stimm- ten Ludwig Steiner, Georg Hoch- filzer, Thomas Häfele, Fidel Tscholl, Jakob Wieser und Josef Pirchl. Dagegen: Josef Steingas- ser, Sebastian Stanger, Ulrich Ritzer und Georg Huber. (Grün- de nicht protokolliert) Protokoll vom Gemeindeaus- schuß vom 24. März 1893: Be- richt des Vorsitzenden (BM Cath- rein) über die eingelangten Pro- jekte betreffs Anlage eines elek- trischen Werkes in der Högirain- mühle und Beschlußfassung über die Einführung der elektrischen Beleuchtung und eventuell über diesbezügliche Vertragsab- schlüsse mit den Projektanten. Nach längerer Debatte wurde die Anlage eines elektrischen Werkes in der Högirainmühle, sowie die Einführung der elektri- schen Beleuchtung in der Stadt Kitzbühel einstimmig beschins- sen. Zur Prüfung der eingelang- ten Projekte wird ein Comitee gewählt, welches aus den Herren Bürgermeister Carl Cathrein, Bürgermeisterstellvertreter Fijel Tscholl und den Btirgerausschuß- mitgliedern Josef Pirchl und Georg Hochfilzer. Inder gleichen Sitzung wurde das Offert des Fritz Danzl wegen Pachtung der Höglrainmühle pro Georgi 1893 abgewiesen. In der Sitzung vom 19. Juni 1893 berichtete Bürgermeister Cathrein, daß die Wasserkraft in der Högirairmühle neuerdings unter Zuziebung von Sachver- ständigen und des Vorbesitzers Isidor Wendlinger gemessen wurde, wobei sich herausstellte, daß bei einem allerschlechtesten Wasserstand zumindestens 20 Pferdekräfte angenommen wer- den können. 'Der Ausschuß beschließt nach längerer Debatte einstimmig, die Si:zung auf den 21. Juni, 7 Uhr abends, zu verschieben und mitt- lerweile zur Aufklärung des Publikums auf den 20. Juni 1893 in den Saalloalitäten des Herrn Fidel Tscholl (heute Harischs Hotel zum 'Goldenen Greifen) eine allgemeine Versammlung der Bewohnerschaft Kitzbühels einzuberufen unter gleichzeitiger Aufforderung, sich über die Anzahl der abzunehmenden Glühlampen in den aufzulegen- der. Sulscirptionslistcn ver- pflichten zu wollen. In der Sitzung vom 21. Juni 1893 berichtete Bürgermeister Carl Cathrein, daß in der oben genannten öffentlichen Gemein- deersammlung 216 ganzjähri- ge Flammen um den Preis von 7.50 Gulden, ferners 24 halbe Flammen uni den Preis von 3 Gulden, SO Kreuzer und 17 Sor.mer-Saisonflammen um den Preis von 5 Gulden bindend gezeichnet wurden. Ohne Hin- zurechnung der öffentlich-städ- tischen Beleuchtung und dieje- nigen Flammen, welche im Kran- kenhaus und in der Magistrats- kanzlei benöt:gt werden, und ohne Rücksicht auf die von ver- schiedenen Ämtern, insbesonde- re dem Bahnamte, voraussicht- lich zu beziehende Flammen. Antrag Gebhard Dörler: "Den Ausschußbeschluß vom 24. März 1893 zu genehmigen, jedoch soll die Anlage erst im Frühjahr 1893 errichtet werden." Nach längerer Debatte wird dieser Antrag ein- stimmig angenmmen. In der Sitzung vom 28. Juni 1893 erfolgte die Wahl eines Comitees für die elektrische Belechtungsanlage. Diesem ge- hören an: Bürgermeister Carl Cathrein, Erster Magistratsrath Fidel Tscholl, Ausschußmitglied Oberbergverw alter Gebhard Dörler und Johann Feliner. Fortsetzung folgt! Anzeiger- Telefon: 05356/2576
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