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Holzbaute ri in Tirol heute nur noch in den Seitentälern des unteren Inntales, im Ziller-, Alp- bach- und Brixental, in der Wild- schönau und im Kitzbüheler Raum, aber auch in der nord- westlichen Ecke unseres Landes, imLechtal. Notwendige Umbauten an Dach, Fenstern und Balkon des Wohntraktes sind bei beiden Höfen recht umsichtig durchge- führt worden, und es bleibt zu hoffen, daß man diese wunder- schönen Bauernhöfe auch noch in ferner Zukunft bewundern kann. Sie verdienen als Zeugen der Volksarchitektur und als Denk- mäler der Volkskunst, die durch die Entwicklung des modernen Landwirtschaftsbaues besonders bedroht sind, erhöhte Aufmerk- samkeit. Welche anderen Hofformen, außer dem Einhof, in unserem Die Tra.ife i'ifahri, eine uliche Besonderheit, ist beim HofBremsen bis heute ei Ven'ei!dui-ig Haustür beim Hof Bremsen. Rechts von der Tür ist es bei der Einbindung der Innenwand zu einer Verzierung des außen sichtbaren Stirnholzes der Balkenköpfe gekommen. Zierschrot ist in unterschied- lich ausgearbeiteten Motiven wie etwa Herzen, Initialien oder Tier- darstellungen zu finden. Links der Tür ein kleines Lichtfester, das den Mittelflur mit Tageslicht erhellt. 13 ezirk noch verkommen, zeigt uns ein Blick in den Süden des 13 ezirkes, aber mehr darüber ein aideres Mal. Litercrtur: Dehio - Tirol. Topo- graphisches De'tkrnälerinventar herausgegeben vorn Irtitut für österreichische Kunsfirschung des Bundedenkma1arn:e!. Ver- lag Anton SchroU. Wien, 1980. Heß -Habe r1'andt G.: Bauernle- ben. Eine Volkskunde des Kitz- bühelrr Raumes. Haymo-Ver- lag. Innsbruck, 1988. Wolfgang Kantner und Franz Krepper, beide im Bezirk Kitz- bühel wohnhaft, sind Studen- ten der Universität für Boden- kultur und setzen sich für den Schulz der historischen Bauern- höfe im Bezirk Kitzbühel ein. Fremdenverkehrspionier Dr. Anton Kofler Zur 50. Wiederkehr des Todestages 1(22. September 1943) Zu den Ponieren des Tiroler Fremdenverkehrs am Ausgang des 19. Jahrhunderts und hinein ins 20. Jahrhundert gehört Dr. Anton Kofler (1855 - 1943), Mitbegründer des Hotels Kitz- bühel (später Grandhotel), ein Mann von vielseitigsten Interes- sen und nachhaltiger Bedeutung für die wirtschaftliche Entwick- lung Tirols. Der junge Dr. Kofler war in der Finanzverwaltung tätig, 1887 wurde er Sekretär der Handels- und Gewerbekammer in Inns- bruck. Von 1888 bis 1901 wirkte er als Gemeinderat in Innsbruck und war Vorsitzender der Frem- denverkehrskommission. Dem Tiroler Landtag gehörte er von 1902 bis 19.19 an und war unter anderem Ob mann des Verkehrs- ausschusses. Schließlich war er von 1911 bis 1918 zusätzlich noch Reiclisratsabgeordneter. Das Ende des Ersten Weltkrie- ges und das Ende der Monarchie bschloß seine öffentliche Tätig- keit. Er wurde "Kaiserlicher Rat" Dr. Anton Kofler (Privataufnah- me, aus Karl Paulin, Tiroler Köpfe, Wagner' sche Univ. Buch- handlung, Innsbruck, 1953) (später "Regierungsrat") und war Ehrenbürger von Fulpmes, Schwaz und Innsbruck. Der Landesverband für Fremdenver- kehr war Dr. Koflers Lebens- werk. Von 1891 bis 1898 war er Vizepräsident und Leiter des Hauptbüros in Irnsbru:k, 1898 folgte er dem frühverstDrbenen Präsidenten Wilhelm von ?ern- werth und war bis 191: - reben seiner Tätigkeit in der Kammer - in dieser Fur.ktior. Bei der Über- nahme des Mandats als Reichs- ratsabgeorc.neter zusätzlich zum Landtagsnlandatle2te er das Amt zurück. Der Buchautor Dr Adolf Lässer("lOC Jahre Fremde nver- kehr in Tirol", 1985) bescheinigt aus der ückschan: Dr. Kofler führte den Lande sverband für Fremdenverkehr mit genialem Weitblick. Ein Liebling sebiet Dr. Koflers war die Erhaltung und Pflege der Tiroler VolksLunst, die er sammelte u.r.d vor -fern Ab- verkauf --ns Ausland bewahrte. So kam der Grundstock fir das 1929 eröffnete Tiroler Volks- kunstmuseam in Irinsbrack zu- stande. Wiederholt übernat_n Dr. Kofier als Privatmann Bank- schulden für den Ankauf, bis ihm Gewerbeverein und Handels- kammer die Last wieder abnah- men. Se--t 1919 hatte sich Dr. Kofler aus dem öffentlichen Leben zu- rückgezogen, blieb aber weiter wirtschaftlich tätig, indem er das Grandnotel Kitzbühel ausgestal- tete und sich den Interessen der Hotellerie anregend und vermit- telnd widmete (Karl Paullin, Ti- rcler Köpfe, 234). Am liebsten weilte er, nachdem er die Füh- rung des Grandhotels seinem Sohn Dr. Ekkehard Kofler über- geben hatte, auf seinem Landgut, dem Hirscherhof bei Brixen am Eisack. Dr. Anton Kofler starb, 88 Jahre alt, überraschend bei ei- nem Aufenthalt in Kartitsch, dem Heimatort des Vaters. Begraben ist Dr. Kofler auf lem Innsbrucker Westfriedhof. Im Pak, des Parkhiotels gestaltete Franz Roilo eine ?orträtbiste, die an den Mitbegründer des Kitzbü- heler Fremdenverkehrs erinnert.
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