Kitzbüheler Anzeiger

Archiv Viewer

Ausgabe im Vollbild öffnen
Zurück zur Übersicht
Hugo Bonatti Foto: Werner Pirchmoser Hugo Bonatti, Lehrer und Dichter ist 60 Jahre alt Hugo Bonatti ist durch seinen Beruf als Volksschul- und Be- rufsschullehrer in Kitzbühel - ganz am Anfang der Laufbahn war ein Jahr Kössen vorgeschal- tet- ein Begriff geworden. Er hat diesen von 1956 bis 1993 ausge- übt, war seit 1965 nur mehr an der Kaufmännischen Berufs- schule, wo er auch als Religions- lehrer tätig war. Zeichen der Anerkennung seines großen Einsatzes wurde die Zuerken- nung des Berufstitel "Schulrat". Hugo Bonatti war durch viele Jahre und mit ebenfalls großem Engagement als Chorleiter des Kolpingchores Kitzbühel im Einsatz und hat kurze Zeit auch andere Chöre geleitet. Seit der Gründung des Vereins Kitzbü- heler Musikfreunde ist er im Vorstand aktiv, im Tiroler Sän- gerverband war er durch Jahr- zehnte als Bezirksvertreter Bin- deglied zwischen seiner Heimat- stadt Innsbruck und Kitzbühel. Er leitete im "Ein-Mann-Betrieb" auch lange eine Zweigstelle des "Turmbundes" Innsbruck und hat allein und mit anderen Insti- tutionen bedeutende Kulturve- ranstaltungen vorbereitet und durchgeführt. Die Pflege des Werkes von Prof. Maria Hofer war und ist ihm ein besonderesAnliegen, war er doch ihr Schüler und ein enger Vertrauter ihrer späten Jahre. Ebenso wirkte er als Verwalter des künstlerischen Nachlasses von Alma Holgersen und Dea Hardy. Das unterstreicht seine Rolle als Förderer des gesamten dichterischen und musikalischen Spektrums in der Stadt durch Jahrzehnte, wobei er sich auch des Erbes von Alfons Petzold wiederholt durch die Gestaltung von Lesungen angenommen hat. Zuletzt hat er durch die Mitwir- kung bei Veranstaltungen des 1. Tiroler Trachtenvereines sein weites Arbeitsfeld vergrößert. Hugo Bonatti ist als Dichter schon vor mehr als zwei Jahr- zehnten von Dr. Hermann Kuprian "auf der Suche nach Wahrheit und nach dem rechten Wort" (Stadtbuch IV) gezeigt worden. Kuprian, einer der be- deutendsten Förderer Tiroler Literaten seit Jahrzehnten, hat sich intensiv auch mit Bonatti auseinandergesetzt und ihm schon damals bescheinigt: "In all seinen Werken ist eine Vorliebe zu musikalischen Gesetzen spür- bar. Sein eigentliches Anliegen ist es, die Größe des Göttlichen und die Abhängigkeit der Ge- schöpfe von ihm transparent zu machen. Aber auch die Chancen des Menschen, die Suche nach größerer Würde, nach den Auf- stiegsmöglichkeiten von Unter- drückten sind seine Probleme". Bonatti selbst hat seinen Lebenslauf und sein Wirken ein- mal so charakterisiert: Ich bin, trotz meines eindeutig italieni- schen Namens, "waschechter Tiroler von südtirolischen El- tern", gebürtiger Innsbrucker. Bin, so sagt das kirchliche Main- kelbuch, am 1. April 1933 gebo- ren und lebe seit Jahrzehnten stat in Innsbruck, meiner Heimat- stadt, in Kitzbühel. Eigentlich komm' ich von der Musik her. Nachdem ich aber an deren Gestaden nur bedingt Landeerlaubnis erhielt, entschied ich mich fürs Schreiben - kom- poniere dafür mit Worten - und fürs Rezitieren (statt des Malträ- tierens eines Instruments). Wie sich die Berufsarbeit mit der Schriftstellerei verbinden ließ, hat Bonatti so erklärt: Ich bin immer ein technisch intere ;- sierter Mensch gewesen. Aller- dings sitzt mir das Musische un- gleich tiefer. Auf die Frage nach den "dichterischen Ambitionen" antwortete Bonatti im Jahr 1992: Die Ambitionen setzen sich aus mehreren Faktoren zusammen. Zum einen bin ich ein Verfech- ter, fast Fanatiker sauberster Sprache und virtuosen Stils - eines expressiven; zum andern geht es mir um Darstellung bzw. den Transport von bleibenden Werten, des Allgemeingültigen, Bewährten. Das Tagesgeschehen interessiert mich wenig; zum dritten sind meine Schreibversu- che zum großen Teil mehr oder weniger religiös philosophisch orientiert. Das zeigt sich in Bü- chern wie dem "Tal der Häßli- chen" (1984), teils auch in den "Irrlichtern", der ersten in Buch- form erschienen Sammlung von Arbeiten (1972), es zeigt sich in der Roman-Chronik "St. Hele- na" (in Vorbereitung), in einem "Madonnen-Roman" (der kein Roman ist; es handelt sich um Meditatioen), es artikuliert sich in den Sprech-Oratorien usw. Hugo Bonatti erhielt 1967 den Förderungspreis für Prosa und 1984 den Dramatikpreis der Landeshauptstadt Innsbruck. Im "Wegweiser durch die Li- teratur Tirols seit 1945" (Brenn- punkte im Rahmen der Schrif- tenreihe des Turmbundes) und in Anthologien ist Bonatti teilwei- se sehr breiter Raum gewidmet. Hugo Bonatti ist Mitglied des P.E.N. In den letzten Jahren hat er sich als Rezitator im In- und Ausland einen besonderen Na- men gemacht. Tiroler Landesausstellung Bayerisch-tirolische G'schichten eine Nachbarschaft Von der Urgeschichte bis zur Gegenwart reicht das kulturgeschichtliche Band zwischen Bayern und Tirol. Spüren Sie der gemeinsamen Geschichte von Nachbarn im Herzen Europas nach. Festung Kufstein Bis 31. Oktober 1993, täglich von 10 bis 18 Uhr geöffnet Augustinermuseum Rattenberg Kunstschätze aus Tirol Ausgewählte Beispiele aus Kirchen und Kapellen mit zahlreichen Leihgaben aus dem Bezirk Kitzbühel. Öffnungszeiten: Bis 30. Oktober täglich von 10 bis 17 Uhr Vom 1. Novemoer bis 30. April ist der Besuch für Gruppen nach Voranmeldung möglich. Auskünfte: Kustos Dr. Hermann Drexel, 6240 Rattenberg, Pfarrgasse 8, Tel. 05337/4831, Fax 05337/5679 n
< Page 34 | Page 36 >
 
Kontakt
Tel.: +43 (0) 5356 6976
Fax: +43 (0) 5356 6976 22
E-Mail: info@kitzanzeiger.at
Virtuelle Tour
Rundblick - Virtual Reality
Werbung
 
Zurück Aktuelle Gemeinde Archiv Suchen