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Dr. Bschman mit dem Zeppe- lin-Flugpionier Dr. Hugo Ecke- ner (1935) kehrsvereins wurde am 28. Juli 1949 abgehalten. Am 3. August wurde der Ausschuß konstituiert: Obmain Dr. Buschman, Stell- verte:er Hermann Holzner, Kassier Max Werner sen. Schrift- führer Toni Praxmair. Dr. Busch- mai wurde wieder Vertreter der Vereine im Landesverkehrsrat. Er verblieb dort bis Ende 1959, sein Nachfolger wurde Felix Madi (St. Johann). Im Jahr 1950 wurde Dr. Busch- man Bürgermeister, er war der Nachfolger von Walter Hirns- berger. In den Jahren bis 1959 wurde der Anbau an die Volks- schule (bis 1968 als Hauptschule verwendet) und das Wohnhaus in der St. Johanner Straße ("Schlachthof") gebaut. Mit dem Bau der Kanalisierung und der Verbauung der Kitzbüheler Ache wurde begonnen, das Stromver- teilungsnetz der vor der Ver- staatlichung geretteten Stadtwer- ke wurde erweitert. Dr. Buschman wird Bürgermeister Vehement kämpfte der Bür- germeister um die Freigabe der beschlagnahmten Häuser und Wohnungen. Am Schattberg entstand eine Siedlung, für die Anlage "Frieden" wurden die Weichen gestellt. Eine weitere Wohnanlage für Einheimische entstand zu "Salzern" Die Ge- meinde konnte das Luftwaffen- heim pachten und zu einem Al- tersheim ausbauen. Hier war Altbürgermeister Hans Hechen- berger der tatkräftigste Helfer. Eine Reihe von Straßenbauten mit den finanziell beschränkten Mitteln dieser Zeit wurden durch- geführt, die Wasserversorgung verbessert, das Schwarzseebad ausgebaut und das Netz der Ski- lifte grundgelegt, wobei die Dis- kussion um den Bau eines Ski- lifts oder einer Seilbahn zum Kitzbüheler Horn lange die Ge- müter beschäftigte. Dr. Buschmann war Aufsichtsrats- vorsitzender der Bergbahn AG und der Berg- und Skilifte Ge- sellschaft sowie Vorsitzender des Vorstandes der Sparkasse Kitz- bühel. Diese Funktion behielt er auch nach dem Rücktritt als Bür- germeister (1959) und nach sei- nem Ausscheiden aus dem Ge- meinderat (er war noch bis 1962 erster Vizebürgermeister) bei. Als er aus Anlaß der Vollen- dung des 60. Lebensjahres vom Gemeinderat gefeiert wurde, bemerkte Dr. Buschman, daß dies kein rechter Anlaß zum Feiern- sein, sondern lediglich eine "betrübliche Tatsache". Für ihn habe das Jahr 1953 einen ande- ren, viel tieferen Sinn, denn in dieses Jahr falle die 50. Wieder- kehr des Tages, an dem er zum ersten Male sein Herz an Kitzbü- hel verloren habe. (Kitzbüheler Anzeiger, 4. Jg. Nr.2, 10. Jänner 1953). Auszeichnungen Als der Siebzigjährige das Gol- dene Verdienstzeichen der Re- publik Osterreich erhielt, nahm er es mit der Versicherung entge- gen, weiter nach Kräften für Kitz- bühel zu wirken. Die erste Aus- zeichnung in Kitzbühel für Dr. Buschman war das "Jubiläums- zeichen" des Wintersportvereins im Jahre 1930 (25 Jahre WSV), sechs Jahre später erhielt er das Goldene Ehrenzeichen des KSC für besondere Verdienste. Im Jahr 1956 wurde ihm der erstmals verliehene Goldene Ehrenring der Stadt überreicht, 1959 wurde Dr. Buschman Ehrenobmann des Verkehrsvereins. Dr. Buschman starb am 24. August 1966. Sein Hinscheiden kam völlig überraschend, denn noch ein paar Tage vorher war er als Aufsichtsratsvorsitzender der Bergbahn AG bei einer Firstfeier und hatte eine Ansprache gehal- ten. In den Grabreden wurden seine Verdienste, seine Begei- sterung für Kitzbühel und sein gütiges Herz hervorgehoben. Ein beispielhaft uneigenütziges Wir- ken für Kitzbühel wird in der Er- innerung und in den Taten sicht- bar bleiben. H.W. Vom "Skiführer" bis zum Lesebuchtext Auszüge aus Publikationen von Dr. Camillo von Buschman DURCH KITZBÜHELS UMGEBUNG SKIFÜHRER VON DR. CAMILLO BUSCHMAN Kitzbühel! Wer diesen Namen vor 30 Jahren aussprach, wäre wohl nie auf den Gedanken ge- kommen, das kleine Tiroler Berg- städtischen des Vergnügens hal- ber im Winter zu besuchen. Im Sommer tat man dies schon damals gerne, denn man wußte, daß dort ein prächtiger Aussichts- berg - das Kitzbüheler Horn - bestiegen werden könne und daß ein warmes Moorwasser - Schwarzsee genannnt - eine hüb- sche Schwimmgelegenheit bie- te. Das war aber auch alles. Erst gegen Ende des 19. Jahr- hunderts begannen die Stadtmen- schen der winterlichen Natur, welche sie bisher nur von Eis- laufplätzen und vermummten Schlittenfahrten her gekannt hatten, eine erhöhte Aufmerk- samkeit zuzuwenden. Angeregt durch nordische Reise-Erzählun- gen, insbesondere durch die begeisterten Schilderungen Frit- jof Nansens, wagten sich an ver- schiedenen Orten Osterreichs die ersten Pfadfinder mit den dort beschriebenen Skiern in die winterlichen Berge. In Kitzbü- hel war es Franz Reisch, der in den Neunzigerjahren als erster die Skier meisterte, damit in die Berge zog und um 1900 wohl das ganze engere Skigebiet Kitzbü- hels bereits erschlossen hatte. Seit dieser Zeit begann es in Kitzbühel auch im Winter leben- dig zu werden. Zuerst hatte Kitz- bühel allerdings einen Konkur- renzkampf mit den übrigen auf- strebenden österreichischen Win- tersportplätzen auszufechten, mit Semmering, Maria -Zell und Mitterndorf, bis es sich nach kurzem Kampfe den unbestritte- nen Platz an erster Stelle erober- te. Ausschlaggebend hiefür war innerster Linie der Umstand, daß kein anderer Ort in gleich hohem Grade die Vorzüge eines günsti- gen Klimas mit denen eines gün- stigen Terrains vereinigt. Kitzbühel wird Wintersportort Der lange, fast windstille Win- ter sichert in den meisten Jahren eine gleichmäßige Schneelage M. RITZERS NACHF. EGID MOSER / KITZBÜHEL 1924 Innentitel der 1. Auflage des "Skiführers"
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