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Der "Lmdoner" gilt für viele Kirchberger aiy Treffpunkt jugendlicher Rendaliercr Foto: Opperer SAMSTAG, 23. JÄNNER 1993 LOKAL-ANZEIGER SFJTF. Betrunkene Randalierer terrorisieren die Kirchberger mit Lärm und Brandlegungen KIRCHBERG. Immer wie- der durchstreifen Horden be- trunkener Jugendlicher den Ort. Gegröhle und Schreierei stört die Einheimischen in ih- rer Nachtruhe. In Brand ge- steckte Müllcontainer und der- gleichen mehr sorgen zusätz- lich für finanziellen Schaden. Nun hat sich eine Bürgerinitia- tive gebildet, die sich gegen Lärm und Vandalismus zur Wehr setzen will. Von Wilhelm Kuen Bei der letzten Kirchberger Gemeinderatssitzung kam ein heißes Thema aufs Tablett: Die Forderung großer Bevölkerungs- teile an die Ortsväter, endlich et- was gegen jene jugendlichen Randalierer zu unternehmen, die, speziell in der Wintersaison, lär- mend und marodierend durch den Ort ziehen. Eine Forderung, die so neu nicht ist. Auch in den vergange- nen Jahren gab es immer wieder Probleme mit randalierenden Ju- gendlichen. "Aber", so gibt Vize- BM Peter Kohlreiter zu, "es wird mit jedem Jahr noch um einiges schlimmer." Als eine der Ausgangsstätten randalierender Horden geriet das "Londoner" ins Gespräch. Der Geschäftsführer des Tourismus- verbandes, Hermann Fercher, spricht in diesem Zusammenhang sogar von einem "Londoner- Syndrom". Es seien zumeist in Omnibus- sen angereiste Gruppen, deren Ziel es ist, sich in diesem, spe- ziell bei Holländern bestens bekannten Lokal, tagtäglich zu betrinken. Den daraus entstehen- den Auswüchsen sei auch mit Türstehern und Raußschmeißern nicht beizukommen. Fercher gibt allerdings zu bedenken, daß der Besitzer Christian Aigner red- lich bemüht ist, "mit einer etwas anderen Geschäftspolitik diesem Problem doch noch beizukom- men." "Denn speziell vom Londoner aus", so einer der betroffenen An- rainer, "machen sich nach Sperr- stunde betrunkene Jugendliche in Gruppen auf den Weg, um Mülleimer umzuwerfen, den Inhalt anzuzünden, Werbe- oder Namensschilder von den Wän- dem zu reißen und unzähliges mehr." Dies alles natürlich mit en:spreciend großer Lärment- viClr1g. Sein Vorwurf an die Gemeinde: 'Dageger wird nichts unternommen." En Vorwurf, den Bürgermei- ster Herber: No:chl sc nicht s:e- henlassei will: 'Es patroillieren nachts Gendarmeriebeamte mit HLrden im Dorf und außerdem KITZBCHEL. Für Verlage und an•:ere Bet -iebe dieser Art hatte die Bundesbahn bis zur :ahresvicnde e:nen effektiven und preiswerten Beörderungs- dienst parat: Den "Bannexpreß- Extra'. Für 124 Schilling wurde ein Paket bis zu 20 Kg in Eiltem- po zur: Bestimmungsbahnhof gesandt. Eine ausgezeichnete Dienstlei- stung, .'iin mar becenkt, daß beispielsweise ein Pai<et, in Kiiz- bühel ab.esandt. in ca. einer Stur-de am Bahnhof in Innsbruck abgehnl: w--:den sonnte. Nur-, dieselben Vo:iüge bietet auch die sei: 1. Jänr: geltende Beförderung smögliclkeit, die als Bahnexpreß-Kurier firmiert. Aber - lind dagegen lehnen sich Geschäftsleute auf - diese Dienst- leistung hat sich preislich ver- dreifacht. Sc koste: nun ein Paket werde er sich dafür einsetzen, daß der Kirclberger Posten af 15 Mann au Uges:ockt wird." Und natürlich sei er s - ch der Dring- lichkeit ewußt, weitere Ma- nahmen zum Schitz der von Lärm und Vandalismus betroffe- nen Einheimischen zu ergreifen. Der Arzt Horst Fisc.ier v.'ll bis zu 15 Kg seit Beginn 93 an- statt 124 Flötzlich360 Schilling. Mag sein, daß cieser Preis Für Firmen, die ihren S:tz in Vorarl- berg hateii und Expreßgut nach Wien verseiden, annehmbar :st. Aber für kürzere S:rekcken, in- nerhalb eines Bundeslandes, ist der Express- Kir e:-Aufsc:ilag zu happig, um allgemein angenom- inen werden ZU köniier. Und de-- billigere c: billigere 24-Stunden Bahnex- preß, der zwa: de-i Vorteil eine: Hauszustelling aufweist, dauert in gewissen Fällen zu lang. "Und jetzt", so ein Kitzbühele: Unternehmer (Name der Redak- tion bekannt), 'wird entgegen allen BemLhungen umweltbe- dachter PolitLer, Ladegit vcn der Straße wegzubringen, wie- der ein Teil dessen auf die Strabe zurückkehren. (wiku) nit einseitigen Sciiuldzuweisun- gen gegen das "Londoner" nichts zu tun ha,en. "Man kann nicht ein Lokal zjm Sündenbock für erie untragbaren Zustände ma- chen, die das Ergebnis einer ver- fehlten Tc•unisrnuspolitik sind", so Fischer. der übrigens der Spre- cher der Btirgeriritiat:ve gegen Vandalisrrus urd Lärm ist. Fi- schers Be:ufskollege, der Arzt Fritz Roit -iinger, stößt ins selbe Hcm: "Soche Auswüchse bringt allein der se--t Jahren ständig zunehmende EiLigtourismus mit sich." Gewerkschaft nimmt an Lichterkette teil KITZBJHEL. Funktionäre des OGB-KitzbLhel, an der Spit- ze der Bezirks vorsitzende Josef Brandstätter und der Bezirksse- Lretär Kurt Mayerhofer, rufen il le Mitgliecer auf, dem Beispiel der überpa -teilicden Kitzbüheler Plattform gegen das Ausländer- "oiksbegehrer zu folgen. "Sie ol1en sich der Lichterkette ge- gen den Frerrdenhaß anschlie- 3en", so Mave:hofer. "Es sei chließlich die Aufgabe aller dc- rn:kratiscL gesinnten Menschen :m Bezirkes K:tzbühel", setzt Mayerhofer hinzu, "sich dem Ansinnen zu widersetzen, Mit- menschen auszugrenzen und zu entwürdigen." Neue Preispolitik der Bundesbahn löst bei Unternehmern Arger aus
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