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Pengelsteingipfel mit derAbfahrtsroute (um 1930), Foto: G. Berthold ahnenkamm- Bahn erschließt das idealste Ski- gebiet in der Umgebung Kitcbiiheln, 22 duechmegs leichte u. genußreiche, wald- freie und lawinensichere Abfahrten / Die Huhren- hummbuhn fährt planmäßig au jeder nahen Stunde ab 8 Uhr (Sonntag 7 Uhr) bis um 19 Uhr. Vormittag sg e - wöhnlich cnsnteebrarhee 12- Minuten-Verkehr. Platunnr- merhhaetrn in den Hotels und Reisebüros. Fahrpreise: ßergluhrt mit Ski S 6.50, Berg- und Talfahrt S 9.—, Block zu 10 Stück für Berg- fahrt mit cdl Ski 50 Schilling Werbung 1932 den Hahnenkamm führt die Seil- bahn und hat es ermöglicht, daß auf der ehemals recht unwirtli- chen Hochfläche der Ehrenbach- höhe eine ganze Siedlung, das werdende "Hoch-Kitzbühel", entstanden ist. Hier und auf vie- len anderen Bergen schossen Hotels, Gasthöfe und Unter- kunftshäuser aus der Erde und bieten den Skifahrern neue Ziele und Stützpunkte.' Das Kapitel "Kitzbühel als Wintersportplatz" hat Dr. Busch- man neu gefaßt. Da schreibt er, daß Kitzbühel, was die Abfahrts- gelegenheiten anbelangt, mit seinen "54 Skiabfahrten" einen absoluten Rekord hate, aber nur nebenei wollte er bemerkt ha- ben, daß diese Zahl nur mehr aus Pietät beibehalten werde. Würde man alle Touren der Nachbarge- biete hinzurechnen, die mit Rück- sicht auf die günstigen Verbin- dungen mit Bahn und Auto von- Kitzbühel aus ebenfalls als be- queme Tagestouren bewältigt werden können, so ließe sich die Zahl um mindestens 20 Punkte steigern. Der inzwischen als Obmann des Verkehrsvereins tätige Au- tor schrieb damals auch: "Kitz- bühel hat die schlichte Einfach- heit der Tiroler Bergstadt bewahrt und sich keineswegs nur auf die "Oberen Zehntausend" einge- stellt. Jeder Fremde ist in Kitzbü- hel gleich herzlich willkommen und findet die Erfüllung seiner Wünsche und eine seinen finan- ziellen Kräften angepaßte, preis- werte Unterkunft, von modernen Luxushotel bis zum einfachsten Berggasthof in allen Abstufun- gen." Hahnenkammbahn wurde eröffnet Der in der ersten Auflage an- gekündigte Skiführer für das ge- samte Gebiet der Kitzbüheler Alpen im orographischen Sinn von Dr. Franz Tursky war er- schienen, bei den Skiroutenkar- ten lobt Dr. Buschman diesmal neben der WSV-Kitzbühel-Kar- te eine 1928 vom Deutschen und Österreichischen Alpen-Verein und dem Deutschen Skiverband herausgegebene "ausgezeichne- te" Skikarte im Maßstab 1:50.000. Den neuen Gegeben- heiten entsprechend rangierte nun im Skiführer der Höhenzug Hah- nenkamm - Klein Rettenstein voran, denn die Seilschwebebahn war am 29. Juni 1929 eröffnet worden (Fahrzeit 12 Minuten, Fassungsraum der Kabinen je 15 Personen, Vergrößerung ge- plant). Die Hahnenkammbahn führt "in das Skiparadies von Kitzbühel" und bildete den Aus- gangspunkt für 24 beschriebene Abfahrten. Erst dann folgten die Touren und Abfahrten "Höhen- zug Kitzbühelerhom - Gaisstein". Welch ungewöhnliche Ent- wicklung innerhalb eines knap- pen Jahrzehntes eingetreten war, zeigte sich in der jeweils ange- führten Zahl der bewirtschafte- ten Hütten. 1924 waren offen: Wirtshaus Obholz, Alpenhaus am Kitzbüheler Horn, Angerer Alpe (Ziedelbuchalpe), Niederkaseral- pe, Seidelalpe, Obere Ehren- bachalpe (Melkalpe), Niedere Fleckalpe, Niedere Tratten- bachlalpe, Wirtshaus Paß Thurn, Kobinger Hütte am Haarlaßan- ger, Tennwirt auf der Hohen Salve. Nach dem Stand von 1932 waren folgende bewirtschafteten Höhenunterkünfte: 1.000- 1.200 m: Adlerhütte, Einsiedelei, Erb, Oberaigen (Alpengasthof), Ob- holz (Gasthaus), Oberlandhütte (AV-Sektion Oberland). Schroll und Stang (Alpengaszhäuser), Tennwirt (Wirtshaus), 1.200 - 1.500 m; Angereralpe, Ehren- bachalpe (Obere), Fleckalpe (Niedere) als Unterkunftshütte, Kelchalpe (AV-Sektion Kitzbü- hel). Maier! (Alpengasthof), Stangelalpe, Paß Thurn (Wirts- haus), 1.500 - 1.800 m: Alpen- haus Zinsberg, Alpenhaus (Kitz- bühelerhorn), Alpenrose (AV- Sektion Bergfried), Bichalm (Berghotel), Hochbrunn (Alpen- haus), Hocheckhütte, Hotel Eh- renbachhöhe, Kobingerhütte (Unterkunfthaus), Naturfreunde- haus, Posthof am Hahnenkamm (Dependance), Steineckhütte, Trattenbachalpe, 1.800 - 2.000 m: Hotel Salve (Gipfelhaus), Kitzbühelerhorn (Gipfelhaus), Pengelstein-Hütte. Der zweite Führer von Dr. Buschman hatte nicht nur das schon gewohnte farbige Um- schlagbild von Alfons Walde, sondern Farbdrucke von Walde und Routenkarten. Für "Kitzbühel - Sonne und Pulverschnee" von Prof. E.A. Pfeifer (Erstauflage 1935) schrieb Dr. Buschman einen lite- rarischen Beitrag "Kitzbühels Werdegang" (eine Filmidee). Im letzten Bild erinnerte er sich: Ein Blick zurück in die Vergangenheit Endlich ist auch die Nummer unseres Träumers an die Reihe gekommen und schon nach zwölf Minuten ist er auf dem Gipfel des Hahnenkamms angelang: und beginnt die Abfahrt über die Streifalmen, in ruhig genesse- nen Bögen, so wie es sich eben für einen Herrn der Altersklasse II geziemt. Aber noch einmal schweift sein Blick zurück in die Vergangenheit, in jene Zeit, da er als zwölfjähriger Knabe zum erstenmal diese Abfahrt machte. Damals veranstalteten die Tei- nehmer an der Partie sogar ein richtes Rennen, Wettkampf zwi- schen "Lilienfeldern" und "Nor- wegern". Es war haarsträubend. Die Lilienfelder ritten auf ihren Stecken wie die Hexen am Blocksberg, die Norweger aber sausten nach dem bekannten System des Morsetelegraphen bergab -. -. -. Schuß - S:ern - Schuß - Stern. Vermutlich die meisten Leser hatte ein Beitrag von Dr. Busch- man mit dem Lesebuchtext "Kitzbühel", der in dem Haupt- schulbuch "Ans Werk" (heraus- gegeben im Auftrag des Bundes- ministeriums für Unterricht, Wien 1949). Dort las eine Gene- ration von Schülern u.a.: "Weihnachten in Kitzbühel" ist der Wunsch ungezählter Winter- sportler. Vom 20. Dezember angefangen kommen die Schi- fahrerin Scharen am Bahnhof an und halten zu Fuß, mit Schlitten und Autos ihren Einzug in die Stadt. Vom frühen Morgen bis zum späten Abend pumpt die Hahnenkammbahn die Gäste in die Höhe, achthundert täglich, und wer nicht mehr Platz findet, marschiert zu Fuß. Vom Pengel- stein, von der Kaseralpe und der Fleckalpe sausen Hunderte zu Tal, den Schnee mit ihren langen Brettern beinhart niederfahrend. Auf diesem festgepreßten Schnee zeigt eine neue Sorte von Schi- läufern, die "Parkettfahrer", ihre Künste, zieht elegante Bogen nach rechts und nach links und schwingt mit messerscharfer Stahlkante ab." VHS Kitzbühel Kulturreferat der Stadt Kitzbühel Zum 70. Todestag von Alfons Petzold Am Montag, 1. Februar 1993 um 20 Uhr wird in der Bundeshandelsakademie Kitzbühel eine Gedenkfeier zum 70. Todestag von Al- fons Petzold, der am 24.9.1882 in Wien geboren wurde und in Kitzbühel am 26.1.1923 verstorben ist, veranstaltet. Mitwirkende sind Dr. Er- ich Schenk (Wien), Rezita- tion; Hugo Bonatti, Lauda- tio. Edith Gasteiger wird mit der Harfe die Feier musika- lisch umrahmen.
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