Kitzbüheler Anzeiger

Archiv Viewer

Ausgabe im Vollbild öffnen
Zurück zur Übersicht
Im Studiersaal der Haadelsakademe Kitzbühel geht es lock und ungezwungen zu. Im Bula Projekrieitr Max Pürstl mit Schülern Mangel an Schnee vertrieb auch die jüngsten Skischüler Foto: K4en SEITE 6 LOKALANZEIGER SAMSTAG, 23. JÄNNER 1993 Ab sofort leichter Lernen im Studiersaal der Handelsakademie in Kitzb ü hel KITZBÜHEL. Schülern, die Probleme mit dem Lernen ha- ben, wird an der Bundeshan- delsakademie und Handels- schule Kitzbühel eine besonde- re Hilfe angeboten. Im Studier- saal werden nachmittags - in Gruppen und mit Unterstüt- zung eines Lehrers - zwanglos Mathematik, Buchhaltung und Fremdsprachen gepaukt. Alleine fällt das Lernen schwer, in der Gruppe tut man sich da viel leichter. Diese positive Erfahrung machen immer mehr Schüler an der HAKJHAS Kitzbühel. 110 von 360 Mädchen und Burschen sind es in diesem Schuljahr, die von der Einrichtung des Studier- saals Gebrauch machen. "Der Erfolg ist überwältigend", freut sich Mag. Max Pürstl, der das Projekt seit drei Jahren betreut. Im Studiersaal geht es locker und ungezwungen zu, denn alle kommen freiwillig. Gemeinsam wird dort am Nachmittag jener Stoff gepaukt, den man im Un- terricht nicht so richtig mitbe- kommen hat. Wenn's knifflig wird, hilft ein Lehrer mit den entscheidenden Tips weiter. "Hier hat man die Zei:, auf d:e Probleme des Einzelnen einzu- gehen", weiß Pürstl. Ab dem zweiten Semester läuft auch das Tutorensystem, d.h. Schüler höherer Klassen helfen gegen eine geringe Bezahlung den Jüngeren beim Lerne:i Die- sen "Anerkennungsbeitra" zahlt der Elternverein, der vom Stu- diersaal begeistert ist. Die Schulverwaltung bietet den lernwilligen jungen Menschen Unterstützung an, wo sie kann. So dürfen Computer, Schreib- maschinen, das Sprachlabor und vieles mehr jederzeit benützt werden. Sogar eine eigene Nach- hilfe-Software wurde ange- schafft. Weil so ein Lerntag ganz schön lang werden kann, ist in der HAK/ HAS Kitzbühel auch für Aus- gleich gesorgt. In Sport-Nei- gungsgruppen wird am Nachmit- tag Fußball und Volleyball ange- boten, in einem Kommunika- tionsraum hat man ein Caf6 mit Spielen eingerichtet. Und letztlich bietet die Schul- verwaltung für alle, die kilome- terweit in ihren Schulort Kitzbü- hel pendeln müssen, ein Mittag- essen an. Es wird von einer pri- vaten Firma geliefert, in der Schulküche fertig zubereitet und serviert. Der Wärmeeinbruch verwandelt Hoffnung auf Profite in existenzbedrohende Einbußen KITZBÜHEL. Der Saisonbeginn war mehr denn rosig: Alle Zeichen standen auf Umsatzrekord. Aber der Wärmeeinbruch und die damit verbundenen Regenschauer machten diese Hoff- nung gründlich zunichte. Die Vorfreude auf Profite wich der Angst vor zum Teil existenzbedrohenden Einbußen. Im Bezirk Kitzbühel kursiert seit Tagen ein sarkastischer Witz: "Petrus hat Haiders Ausländer- volksbegehren zu wörtlich ge- nommen und vertreibt uns mit seinem Wetter auch noch die Gäste." Aber allzusehr gelacht wird darüber nich:. Die Stuat:on ist zu ernst. Es begann damit, daß das he- rühmt-berüchtigte 'Jännerloch" nicht überbrückt werden konnte. Schuld daran war einerseits die Absage des Hahnenkanunren- neiis das sonst zumindest für ein.ge Tage eine Flut vor. Gästen nach Kitzbühel bringt. Und diese Absage warf ihre Schatten auf die darauffolgenden Tage, 'denn", so der Tourismusz'bmann Sigurd Bartenstein, "die Leute waden einfach nicht glauben, daß man auf den Bergen noch immer ut skifahren kann." Wenn der Wärmeeinb:j::h die Skifahrer auch in die 1iheren Regionen getrieben hat, sc sind liese immerhin in der Lage, ih- ren Sport auszuüben. Anders sieht dies bei den Langläufern aus, einem Gästepo:ential, daß speziell in St. Johann ins Ge- wicht fällt. Laut dem Geschäf:sführer des Tojrismusverbandes St. Johann, Peter Wailner, war selbst für Langläufer bis 12. Jär.ner die Wel: noch in Ordnung. Zwar mußten die Loipen mühsam mit Skiern gezogen werden. da ent- sprechende Spurgeräte aufgrund des Schneemangels nich: einzu- setzen waren. Aber nun ist auch damit Schluß. Die Wiese-_i sind grün. "Und wir" so WaRner", müssen uns mit vielen Buchungs- stornos abfinden." Positiv sei allein der Umstand, daß die Berg- bahn mit Kunstschnee dafür gesorgt hat, daß Alpin-Skifans bis zur Talstation abfahren kön- nen. Gemeinden wie beispielswei- se Kirchdorf haben Busdienste eingerichtet, die Skiläufer und auch Skischüler in Gebiete mit Schnee karren. Damit ließ sich bisher das Schlimmste - nämlich ein Totalabgang der Gäste - ver- hindern. "Wir versuchen mit al- len Mitteln, unsere Gäste zu hal- ten", erklärte der Kirchdorfer Tourismusleiter Hannes Marte dem "Anzeiger". Dies sei bisher speziell bei Reisebürogästen ge- lungen. "Aber", so Marte weiter, "Privatgäste bleiben völlig aus." Nicht nur Unternehmer haben Probleme mit der Schneearmut. Dazu Hans Hochfilzer vom Ar- beitsamt Kitzbühel: "Wenn es nicht bald schneit, überrollt uns eine Lawine von Arbeitslosen." Derzeit seien es zumeist Liftan- gestellte und Schilehrer, die stem- peln gehen müssen. Aber es sei zu befürchten, daß Saisoniers in Kürze zu Massen folgen. (wiku)
< Page 5 | Page 7 >
 
Kontakt
Tel.: +43 (0) 5356 6976
Fax: +43 (0) 5356 6976 22
E-Mail: info@kitzanzeiger.at
Virtuelle Tour
Rundblick - Virtual Reality
Werbung
 
Zurück Aktuelle Gemeinde Archiv Suchen