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aktiv Akupunktur - eine geschätzte und erfolgversprechende Heilmethode Völksbühnentreff fand fast ohne Einheimische statt VolI<sbühne Pinzberg mii tni und seine diFraueti FOic)S: Kue,i SEITE 8 KULTUR-ANZEIGER SAMSTAG, 9. OKTOBER 1993 WAIDRING. Die Stimmung im Waidringer Freizeitzentrum ist famos: Musiker spielen auf, das Publikum an den langen Tischen unterhält sich rege und immer wieder verschwinden die Nasenspitzen der Gäste hinter Glasrändern. Trachtenhüte wip- pen auf mehr oder wenigen be- haarten Köpfen, deren Besitzer sich vor lachen schütteln oder Schweinernes mit Kraut und Schnitzel in sich hineinstopfen. Eine Art der Bierzeltatmosphäre hat sich aufgebaut und ers: mit dem Glockenzeichen wird man Eine müde Schauspielerin Die "Wellküren" gastieren in Kössen KOSSEN. Die "Wellküren" sind keine Überbleibsel aus Wotans Götterhimmel, sondern drei zarte Schwestern aus Günzl- hofen, die Bayrisches Kabarett fabrizieren. Die absolut nicht biederen Schwestern kommen am Freitag, den 15. Oktober, um 20 Uhr in die GrenziandhEille. Veranstalter: KIK daran e--innert, daß hier nicht eine Art vor Cktoberfest, sondern ein Volksbühnentreffen stattfirilet. Ein buntes Programm an ULustbarkeiten?! wird geboten. Da tritt die Spessartbühne MespI- brunn mit der nicht ganz unum- strittencn, da etwas reizüg:gen Komödie "Ein Bett voller Gäste auf. Die Volksbühne Pinzberg gibt sich mit "Toni und seine drei Frauen' traditioneller und somit "brave?', gleichfalls die Theater- gruppe Stötten, die mit der "Verhinderten Fes --rede" für Lachsalven sorgt. Für die musi- kalische Umrahmung wurde eine Volksmusikgruppe engagiert, die dann, nach den Auffülnrunen, zum Tanz aufspielt. Aber die Sondergastspiele beim 2. \Vaidringer Vclksbüh- nentreffen gereichen anschei- nend nur den Aktiven und Gä- sten aus Deutschlanc zur Freude. Lachen:e Einheimische sind nun wenige ZL finden. Jene haben es anscheinend vorgezogen, sich dem wöchentlichen Geprassel von Volksschauspielen aus de - Röhre hinzugeben. Wer darf sich da noch erdreisten, öffentlich die Klage zu führen, daß im Heima- tort,ja im gesamten E ezirk Kitz- bühel, nie etwas geboten wird (wiku) "Harmonie" von Luis Sloboda ST. JOHANN. .Dr. ried. Paul Mittermaier und seine Frau Eve- lyn laden alle Kun s::nte res ier- ten zur Ausstellung "Harmon:e. schöne Dinge helfen heilen", von Luis Sloboda am Freitag, den 8. Oktober, im 19.30 Uhr in ihre Ordination am Neubauweg 23 ein. Die Ausstellung eröffnet Dr. Erich Grienke. Akupunktur ist als älteste uns bekannte Therapieform ca. 5000 Jahre alt. Sie entstand im Osten, speziell in China, wurde weiter- entwickelt und bildet in diesem Erdteil einen ganz wesentlichen Bestandteil der Medizin, der nicht mehr wegzudenken ist. Nach Europa kam diese The- rapie zunächst über franz. Ärzte, die die Methode in Indochina kennengelernt hatten. Breiteste Bekanntheit erlangten aber erst die Berichte, die nach dem histo- rischen Besuch des amerikani- schen Präsidenten Nixon 1972 in China in den Westen gelangten. In diesen wurde von spektakulä- ren Operationen unter Akupunk- turanalgesie berichtet. Nun war mit einem Mal Akupunktur, spez. Akupunkturanalgesie, bekannt und im Rampenlicht der Presse. Im Westen kristallisierten sich zwei verschiedene Richtungen der Akupunktur heraus: Die Eine übernahm voll und ganz die chi- nesische Akupunkturform und das entsprechende Gedankengut. - Die Andere, westlich 3rientier- te Richtung, stand diesem Ge- dankengut, das aus z. T. uralten Quellen schöpfte und einem völ- lig anderen Bewußtseinszustand der Menschheit entstammte, ab- lehnend gegenüber. Diese Gruppe suchte den Zu- gang zur Akupunktur über die Pathophysiologie. Das Ziel war, mit wissenschaftlich anerkann- ten Methoden den Wirkungs- nachweis und die Erklärung der Wirkung zu erbringen und so langfristig die Anerkennung durch die wissenschaftliche Medizin zu bewirken. Mittlerweile ist vor allem durch die unermüdlichen Bestrebungen von Prof. J. Bischko in Oster- reich dieses Ziel erreicht. Aku- punktur wurde vom obersten Sanitätsrat bei einer großen Grup- pe von Indikationen als wirksa- me Therapieform anerkannt. Meridiansystem- u. Akupunkturpunkte Das Wort Meridian stammt von den Schiffsärzten der alten euro- päischen Handeismächne, die die vertikalen Linien an den Aku- punkturdarstellungen mit den ähnlich verlaufenden vertikalen Längengraden des Globus ver- glichen. In Anlehnung an die geographischen Meridiane be- zeichneten sie deshalb die Aku- punkturlinien auch als Meridia- ne. Es existieren auf jeder Kör- perhälfte 12 solcher Leitungsbah- nen, auf denen die Akupunktur- punkte liegen. Zugrunde liegt diesen Bahnen der jeweiligen Gefäß-Nerven-Strang, d. h. die in einem gemeinsamen Strang verlaufenden Arterien, Venen, Lymphgefäße, Gefäßnerven, vegetative und sensible Nerven, wobei dem vegetativen Geflecht der Gefäße eine ganz besonders wichtige Rolle zukommt. Es spricht vieles dafür, daß das symphatische Gefäß-Nerven- System die materielle Basis der Akupunkturwirkung darstellt. Mit der Nadelung der Akupunk- turpunkte eines Meridians er- reicht man den jeweiligen Ge- fäß-Nerven-Strang, wobei die Stichtiefe neben krankheitsbe- dingten Faktoren auch sehr von der jeweiligen Körperregion abhängig ist. Akupunkturarten mit Behandlungsablauf Je nach Art und Dauer der Erkrankung sowie dem Alter des Patienten kommen verschiedene Techniken der Akupunktur zur Anwendung: Nadeltherapie, Lasertherapie, elektrische Stimu- lation der Nadeln, sowie Behand- lung mit Dauernadeln sowohl im Ohr als auch am Körper. Je nachdem, ob es sich um eine akute oder chronische Erkran- kung handelt, wird oberflächlich oder tief gestochen. Bei chroni- schen Erkrankungen ist eine wöchentliche Behandlung über ca. 10 Wochen notwendig, wäh- rend bei akuten Erkrankungen die Abstände kürzer zu wählen sind. Im zweiten und letzten Teil dieser Abhandlung wird über die erfolgversprechenden Indikatio- nen für die Akupunktur berich- tet. Dr. Walter Briem
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