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Herbstlich bunte Baumgruppe am Lebenberg Fa 10: Upperer SAMSTAG, 16. OKTOBER 1993 LOKAL-ANZEIGER SEITE 3 Kitzbühel präsentiert sich im Herbstkleid KITZBÜHEL. Der Herbst ist wahrlich ein Künstler, der sei- nesgleichen sucht. Wer sich in diesen Tagen Zeit genommen hat, durch unser Städtchen zu wandern, kennt sein Werk und weiß es wohl zu würdigen. Mit unvergleichlich intensiven Farben hat der Herbst das Grün in Gold und Purpur ver- wandelt und dem Blumen- schmuck in den Straßen und Gassen die Kraft zur letzten Entfaltung verliehen. Von Wilhelm Kuen und Engelbert Opperer Kitzbühel zeigt sich in seinem farbenprächtisten Kleid. Bäume und Sträucher, die von der nähe- ren Umgebung der Stadt bis in ihr Inneres vordringen und selbst die Häuserzeilen als Teil einer Parklandschaft erscheinen lassen, haben sich goldgelbes bis pur- purrotes Flitterwerk umgetan. Es herrscht Festtagsstimmung. Aber mit jedem Blatt, das der Wind aus den Asten zerrt und er- barmungslos dem Verfall preis- gibt, verstärkt sich die Wehmut ob der so offensichtlich zutage tretenden Vergänglichkeit. Und greifen schließlich die ersten blattlosen Aste mit ihren dünnen Fingern irts fahle Blau des Fir- maments, dann wird jedem be- wußt, daß die warme Jahreszeit endgültig Abschied nimmt. So nützen viele Menschen die letzte Gelegenheit, die spät- herbstliche Schönheit der Natur in und um Kitzbühel nochmals belebend auf sich einwirken zu lassen. Sie genießen die Ruhe, die derzeit im Städtchen herrscht, wandern hinaus, umrunden den Schwarzssee oder lassen vom Blick vom Schloß Lebenberg auf die herbstliche Natur um und in Kitzbühel Foto. O!'perer SchloßLebenberg aus ihre Blik- ke über die Dächer und Baum- gipfel schweifen. Doch leider sind es zu wenig Einheimische, die Kitzbühel in dieser Jahreszeit so richtig ken- nen und wohl auch intensiver lieben lernen. Schade, denn ge- rade im Spätherbs: hätten alle Gelegenheit, ihre Heimatstadt, die im Sommer und Winter vom Tourismus beherrscht wird, für sich in Anspruch zu nehmen. Zu sehen gäbe es auch für Einheimische genug, die ihre Stadt zu kennen glauben. Es sind so viele Details in den Straßen und Gassen, die, noch beseelt vom Zauber dieser Jahreszeit, auf ihre Wiederentdeckung warten. Parkhotel im herbstlichen Dornröschenschlaf Foto: Kuen Spinnennetz bei der Kitzbüheler Achenpromenade Foto: Kuen
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