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KITZBiJHEL. Die Innsbruk- ker haben einer dritten Win- terolympiade 2002/2006 ein- deutig die Absage erteilt. Ver- steht sich von selbst, daß dies dem Bezirk Kitzbühel wenig Freude bereitet. Besonders die Stadt Kitzbühel hätte sich ge- wünscht, den guten Ruf als Sportstadl mit den olympi- schen Ringen krönen zu kön- nen. Auch die Gemeinde Hoch- filzen, die aus Gründen der Strukturverbesserung für ein modernes Biathlon-Zentrum kämpft, sieht sich um eine reel- le Chance geprellt. Von Sylvia Hofer . ................ . .............'. .... BM Arnold wird sich nun wieder schwer tun, die vor ihm ausgebrei- teten P'äne der Biathionanlage zu verwirklichen Foto: Kuen nach "die Stadtführung eine Watschn bekommen hat". Fieberbrunns Bürgermeister Herbert Grander hat das "Nein" der Abstimmung erwartet, "da diese eine politische Entschei- dung darstellte". Die Absage zur Olympiade hat auch den Hochfilzener Bürger- meister Johann Arnold getrof- fen, der befürchtet, daß die Biath- lonanlage jetzt schwerer zu ver- wirklichen sein wird, "da wir vom Land auf die Olympiade vertrö- stet wurden." Auch Arnolds Mei- nung nach wäre es angebracht gewesen, "jene Orte Tirols, die sich an der Ausrichtung der Spie- le beteiligen wollten, bei der Ab- ';tirnmung mit einzubeziehen." 1 Mag. M chael Horn SAMSTAG, 30. OKTOBER LOKAL-ANZEIGER SEITE 3 KitZbühels Traum von Olympia ist verblaßt Der "Anzeiger befragte eini- ge Personen, die sich eine Olym- piade zur Niveauhebung des Bezirkes Kitzbühel gewünscht hätten. So zeigte sich beispielsweise Mag. Michael Horn im Sinne des Tiroler Sportgeschehens ent- täuscht über das Aus. Aber ande- rerseits hat er Verständnis für die Innsbrucker Bevölkerung, "da in der Vergangenheit so viel schief lief, daß man kein rechtes Ver- trauen mehr hat." Horns Mei- nung nach wäre es für Kitzbühel schön gewesen, "in Zukunft mit den fünf olympischen Ringen werben zu können". Doch er hält es für utopisch, die Olympiade in Kitzbühel alleine durchführen zu wollen. Vizebürgermeister Ing. Ger- hard Eilenberger trauert dem, durch die Absage an die Olyrn- piade für Kitzbühel und Tirol entfallenden Werbeeffekt nach. Aber auch er ist der Meinung, daß "die Durchführung im Be- zirk Kitzbühel in der Praxis nicht machbar ist". Und Kirchdorfs Bürgermeister Ernst Schwaiger resümierte, daß "die Abstimmung eine Sache für ganz Tirol hätte sein sollen" Allerdings zeigte er sich über die Eindeutigkeit der Absage über- rascht, mit der seiner Meinung BM Ernst Schwaiger SPnirnmtVP-Vorwahl unter die Lupe 17 DER WOCHE Straßenhickhack und Steuermillionen KITZBÜHEL Die Vertreter der Bezirks-SPÖ haben nichts dagegen, wenn den politischen Parteien öffentliche Lokalitä- ten zur Verfügung gestellt wer- den. Die Bezirksroten üben demgemäß auch keine Kritik daran, daß die ÖVP öffentli- che Einrichtungen für ihre Vorwahl benützt. Dafür be- schäftigt den SP-Bezirksge- schäftsführenden Heinz Leit- ner die Frage, wozu die ÖVP schon jetzt das Wählerver- zeichnis benötigt. Entgegen der Fraktion der Freiheitlichen, die vehement gegen die Benützung öffentli- cher Einrichtungen für die Vor- wahlen der ÖVP loszieht, stim- men die Sozialdemokraten des Bezirkes Kitzbühel bedingungs- los zu. Der SPÖ-Spitzenkandi- dat Dir. Alois Leiter begründet diese Einstellung mit dem Be- wußtsein, daß "Vorwahlen von Parteien zur gelebten Demokra- tie gelioren." Allerdings will Lei:er ii Zukunft gesichert wis- sen. dalE. "diese Möglichkeit al- len demokratischen Parteien vorDehaltslos offensteht." Weniger Positives gewinnt der S P- B ezirksge sch äfts führer Heinz Leitner allerdings dem Umstand ab, daß die OVP die Wähle'erzeichnisse bereits jetzt angefordert hat. Dazu seine Ver- mutung: 'Ob hier nicht bei der Duichfihrung der Vorwahl die Wähler und Nichtwähler erfaßt werden sollen?" Der VP-Bezirksgeschäftsfüh- rer Mag. Herbert Pircher sieht dies anders. Für ihn ist die Wäh- lerevidenz der Garant für ein de- mokratisches Ergebnis der Vor- wahl. "Es werden wie bei jeder normalen Wahl Wahlprotokolle geführt', so Pircher. So könne vermieden werden, daß einzelne Personen bei mehreren Gemein- den wählen, was zur Verzerrung des Wahlergebnisses führen könnte. (wiku) Es klingt wie ein Schildbür- gerstreich: Da wurden vor weli- gen Jahren mit Millionenbetä- gen Kitzbüheler Ortsstraßen ver- breitert. Einzelne aus der Bev51- kerung murrten, aber der Groß- teil gab sich oder war damit zu- frieden. Jetzt lassen Politiker wie- der Millionen fließen, diesmal in den Straßenrückbau. Natürlich ist die Verkehrsdich- te besonders zu gewissen Tages- zeiten extrem hoch geworden. Es steht auch außer Frage, daß geplagte Straßenanrainer- aller- dings nur solche, die nicht nach- träglich aufgrund billiger Grund- stückspreise in Straßennähe ge- baut haben - ein Recht auf.iie Wiederherstellung ihrer Lebens- qualitäthaben. Aber wäre mit transportablen, bepflanzbaren Stein- oder Bet3n- trögen nicht auch die gewünsch- te Fahrbahnverengung zu errei- chen? Die Sinnhaftigkeit sol- cher Maßnahmen muß ohnehin von Fall zu Fall getestet werden, da Beispiele gezeigt haben, daß sich die Raser auch von einer schmalen Fahrbahn nicht ein- bremsen lassen und die Verkehrs- dichte nur mit einem Fahrverbot zu stoppen ist. Jedenfalls hätte die Sparver- sion zwei Vorteile: Politiker könnten beweisen, daß mit den von uns hart erwirtschafteten Steuermillionen sorgsam umge- gangen wird. Und wenn sich die Straßenverengung als nicht ziel- führend erweist, bleibt Kitzbü- hel eine neue Baustelle erspart - nämliche jene zur Straßenwie- derherstellung. WILHELM KUEN
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