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BernhardA. Ernst un1 Bettina Schimetschek hielten im Kitzbüheler Cafe Konschak eine F ressekonferenz ab Foto: Hofer Der Waldbach muß als Müllkippe herhalten Foto: Kuen SAMSTAG, 4. D EZEMBER OKAL-ANZEIGER SEifE 5 Ist die Kunststoffsammlung Okoschma *oht' unserer neuen Verpackungsverordnung ? KITZBÜHEL. Überfüllte Sammelbehälter im Bezirk Kitzbühel beweisen es: die Mo- tivation und das Abfallbewußt- sein der Bevölkerung, die seit acht Wochen gesetzlich ver- pflichtet wurde, jeglichen Ver- packungsrnüll zu sammeln und in dafür vorgesehene Contai- ner zu entleeren, ist wider Er- warten sehr hoch. Doch diese Bereitwilligkeit der Bevölke- rung darf nach Meinung der Grünen Alternative nicht für Okoschmähs mißbraucht wer- den und über die gravierenden Mängel dieser Verordnung hinwegtäuschen. Von Sylvia Hofer Die beiden Landtagskandida- ten Bernhard A. Ernst, Sprecher der Tiroler Müllplattform, und Stadträtin Bettina Schimetschek sind sich einig: Die Verpackungs- verordnung stellt die Prioritäten der Abfallwirtschaft auf den Kopf. Die Abfalltrennung wird zu einer Scheinlösung der Müll- frage hochstilisiert, anstatt Ab- fall zu vermeiden. Der jährlich anfallende Plastik- verpackungsmüll von 160.000 Tonnen wird zwar fleißig gesam- mel:, landet aber entweder auf der Deponie oder in der Müllver- brennung. Die Österreichische Kunststoff Kreislauf GesmbH erklärt in einem Papi--:. daß nur reine und aussortierte Kunststof- fe wiederverwendet werden können und das trift auf den im Haushalt anfallenden Platikab- fall nicht zu, da dieser ver- schmutz: md nich' sortenrein ist. In recycelten KLn;ts:offen wie Styroportassen und Joghurtbe- cher können Schadstoffe enthal- ten sein, deshalb jürfen Lebens- mittel mit Kunststoffreziklat nicht in Berührung gebracht werden. Aus einer Styroportasse wird deshalb nie mehr eine Fleisch- oder Obstverpackung und aus einem Joghurtbecher kein neuer Joghurtbecher. Da sich die Milchwirtschaft mit den Alt- stoff Recycling Austria AG-Bei- trägen von der Sammelverpflich- tung freigekauft hat, landen alle Joghurtbecher seit 1. Oktober im Plastikmist. Die Bewerbung der "recycling- fähigen" Alu-Dose hat bewirkt, daß "trotz steigender Sammel- und Recyclingraten von 10 Pro- zent 1989 auf knapp 50 Prozent 1993 heute mit 250 Millionen Dosen ungeheuer mehr Aludo- sen auf der Müllhalde landen als 1989", erklärt Ernst, und zieht Resümee: "Aludosen, PVC-Pro- dukte, PET-Flaschen und ähnli- che Erzeugnisse gehören verbo- ten und nicht gesammelt!" Die "Grünen" fordern auch das Festlegen von Vermeidungsquo- ten anstatt Sammelquoten. Und Betriebe sollen verpflichtet wer- den, Abfallkonzepte mit dem Schwerpunkt Abfallvermeidung zu erstellen. Außerdem werden 100 hauptberufliche Abfallbera- ter in Tirol, die Reduktion der Kunststoffvielfalt und Kenn- zeichnungspflicht für Kunststof- fe und verstärkte Öffentlichkeits- arbeit gefordert. Ernst abschlies- send: "Die Lösung des Abfall- problems sind nicht 10 verschie- dene Abfallsäcke in jeder Kü- che, sondern ein Zurückdrängen der Verpackungsflut auf ein not- wendiges Minimum." Der Erpfendorfer Waldbach wurde als Müllkippe mißbraucht ERPFENDORF. Aufgrund einer mangelhaften Auskunft wurde im "Anzeiger"-Artikel "Müll verschmutzt den Hien- bach" besagtes Gewässer mit dem Waldbach verwechselt. Also ist nicht der Hienbach, sondern der Waldbach ver- schmutzt, Und von dieser Ver- schmutzung ist nicht nur das Bachbett betroffen, auch das angrenzende Auland ist mit Unrat aus Haushalt, Industrie und Landwirtschaft übersät. Der von Erpfendorf in Rich- tung Waidring führende Rad- Wanderweg führt an einer wun- derbaren Landschaft vorbei. Aber leider wird das Wander- oder Radfahrvergnügen vom Blick auf Unrat getrübt, der sich im Bett des Waldbaches häuft. Aber es ist nicht nur der Bach, der als wilde Müllablagerungs- stätte herhalten muß: "Ich kenne fast jeden Quadratmeter dieses Gebietes und kann daher darauf hinweisen, daß nicht nur das Bachbett, sondern auch ein we- sen diche Teil des Augebietes um den Waldbach für industriel- len. landwirtschaftlichen und häuslichen Unrat als Deponie dient", beichtete OFR.z. R., Dipl. Ing. Karl Kirchner, in seinem Schreiben an den "Anzeiger." Kirchner führe au :n die Bau- aufsicht während des Radweg- bar-es von Erpfendorf bis an die Waidringer Gemeiiidegrenze, "Und dabei mußte ich erleben", so Kirchner, "daß üher Nacht sogar Hausfakalien niiiels Trak- tor:ankfahrzeugen im ausge- trockneten Bachbett des Wald- baches knapp westwärts der Morsabachbrücke der 3 312 ent- sorgt wurden, sodaß sich im Bahbett später auf eine Länge von 400 Meter eine 2-1 cm dicke trockene Fäkalschiicli: bildete." Weiters wurde die Bundes- straßenausweiche J'vIüliltal zu ei- nem beliebten Parkpliuiz. Hier be- findet sich auch ein Irnbißstand und der Wald an der Südseite dieses Parkplatzes de: B 312 ist praktisch ein Freiluftklosett. Alles in allem findet Kirchner: wald angelegten Radweg, sind die aufgezeigten Mißstände eine wesentliche Wertminderung und für einen Erholungsraum eine un- erträgliche Belastung." (wiku) "Für den mit vel Sorgfalt und unter großen Schwierigkeiten in einem naturschutzwürdigen Au- i!klJI1 11r_4i4Li L'4 1 (AUFGRUND DES FEIERTAGS AM 8. DEZEMBER VERLEGEN WIR UNSEREN'\ CU REDAKTIONSSCHLUSS AUF MONTAG, 6. DEZEMBER, 12 UHR, D ANZEIGENSCHLUSS, MONTAG, 17.30 UHR VOR. WIR BITTEN UM VERSTÄNDNIS.
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