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Durch die vorgesehen gewesene Bewerbung Innsbrucks um die Olympischen Winterspiele 2002 oder 2006 und das überraschen- de negative Ergebnis der Volksbefragung in Innsbruck, wurde das Thema Olympia in Tirol wieder aktuell. Dazu kamen noch die verschiedenen Meinungen und Diskussionen darüber, daß das Land Tirol sich auch ohne Innsbruck um die Olympischen Winterspiele 2002 oder 2006 bewerben sollte. Aus diesem aktuel- len Anlaß bringen wir einen Auszug aus dem "Kitzbüheler Anzeiger" vom 25. Jänner 1964, woraus hervorgeht, daß schon damals Kitzbühel und der ganze Bezirk große Beiträge zur Olympiade in Innsbruck geleistet hatten. Der Kitzbüheler Jan Boon war bei der Winterolympiade 1964 in Innsbruck als Kameramann für den Olympiafi'm tätig Foto Tirol - W. Angerer SEITE 6 LOKAL-ANZEIGER SAMSTAG, 11. DEZEMBER Bezirk und Stadt Kitzbühel mischten bei der Olympiade 1964 in Innsbruck kräftig mit Zu den Olympischen Winter- spielen 1964 in Innsbruck, wel- che vom 29. Jänner bis 9. Fe- bruar durchgeführt werden, schrieb der "Olympiabürgermei- ster" der Landeshauptstadt, DDr. Alois Lugger, im Buch "Olym- pia in Osterreich" u.a.: "Als sich Innsbruck um die Olympischen Winterspiele be- warb, geschah dies aber keines- wegs nur in der Absicht, die mit großen Mühen geschaffenen Sportanlagen wirtschaftlich nutz- bringend werden zu lassen. Ein ideelles Motiv war vielmehr der entscheidende Beweggrund: In nsbruck fühlt sich verpflichtet, den österreichischen Meistern, die seit Generationen zur Welt- klasse zählen, die Möglichkeit höchster Bewährung in der eige- nen Heimat zu verschaffen. Die Olympischen Winterspiele sind vor allem ein Dank an die Sieger von gestern, die mit ihren Erfol- gen den Weltruf des österreichi- schen Wintersports begründet haben. Zugleich sind sie ein Ansporn für die Aktiven von heute, den Vorbildern nachzuei- fern." Der OOC-Präsident, Bundes- minister D. Heinrich Drimmel, schrieb im gleichen Buch: "Wir Osterreicher sind uns der hohen Ehre, der riesigen organi- satorischen Aufgaben und auch der großen, finanziellen Bela- stungen, die hiemit verbunden sind, wohl Dewußt". Bundespräsident Dr. Adolf Schärf schrieb dazu: "Zum ersten Mal werden im Jahre 1964 auf österreichischem Boden Spiele zur Feier einer Olympiade stattfinden. In- nsbruck wird der Schauplatz der IX. Olympischen Winterspiele sein. Alle Osterreicher hat die Wahl der Hauptstadt des Bundeslan- des Tirol zu Stätte des Wettkam- pfes mit aufrichtiger Genugtuung erfüllt, denn die edlen Ziele der Olympischen Winterspiele haben in Osterreich stets volles Ver- ständnis und begeisterte Zustim- mung gefunden." Diese begeisterte Zustimmung, das Bewußtsein der hohen Ehre und die Vetrautheit mit der fi- nanziellen Belastung ist in be- sonderem Maße in unserem Bezirk Kitzbühel zu verspüren. Der Beitrag dieses Bezirkes, obwohl von der Olympiastadt Innsbruck am weitesten entfernt und oft auch am wenigsten be- achtet, ist ein gewaltiger- perso- nell, aber auch finanziell. Der Großteil der namhaften Winter- sportfunktionäre, soweit sie sich beruflich freimachen konnten, hat seine Bereitschaft zur Mitar- beit in Innsbruck bekundet und sie wurden auf Grund ihrer gros- sen Erfahrungen, welche sie sich bei der Durchführung der Win- tersportmeisterschaften, insbe- sondere bei der Durchführung der Internationalen Hahnenkamm- rennen, angeeignet haben, auf verantwortungsvolle Posten ge- stellt. Die Mitarbeit erfolgt durch- wegs ehrenamtlich und gerade deshalb verdienen diese Frauen und Männer eine besondere Beachtung. Diese Mitarbeiter bei den Olympischen Winterspielen stammen aus folgenden Gemein- den: Kitzbühel: Hans Beranek und Alfred Gebetsberger (Zeitneh- mer), Fritz Huber (Kurssetzer), Willi Eder (Rennsekretär), Herta Krimbacher (Sekretärin), Rudi Bodenseer (Starter), Peter Feier- singer (Streckendienst), Christian Achhorner, Fritz Osanna und Ernst Krimbacher (Kontrollpo- sten) und Noldi Lerchbaumer (Schiedsrichter). Dazu kommen noch: Toni Sauer, Heini Harrer und Michael v. Horn als Spre- cher, Jan Boon als Kameramann für den Olympiafilm der Theo Hörmann-Produktion und als Filmslalomkontrollor. Ai Die Kitzbüheierin Christi Haas, welche später nach St. Johann übersiedelte, wurde 1964 Olym- piasiegerin in derAbfahrt. Das Rote Kreuz stellt einen Rettungswagen mit den ehren- amtlichen Erste-Hilfe-Leuten Harald Ritter, Karl Haidegger jun., Franz Neubacher jun. und Werner Höller und das Gendar- merie-Bezirkskommando zwölf Alpin-Gendarmen für den Pisten- sicherungsdienst am Patscherko- fel, in der Lizum und auf den Loipen von Seefeld. Die "Kitzbüheler Nationalsän- ger" unter der Leitung von Toni Praxmair wurden verpflichtet, am Eröffnungstag, 29. Jänner 1964, im großen Saal des Olympiador- fes vor den Aktiven und den Funktionären der Olympischen Winterspiele einen "Tiroler Abend" zu geben. Die weiteren Funktionäre aus unserem Bezirk: Hochfilzen: Fritz Koch (Kon- trollposten). Fieberbrunn: Stefan Hinter- holzer, Hans-Werner Kraus, Hans Lanzinger, Josef Totsch- nigg und Alfred Hasslwanter (Kontrollposten) und Edith Rai- ner (zur besonderen Verwen- dung). St. Johann: Martin Leimer, Jakob Wallner und Isidor Huber (Kontrollposten). Kirchberg: Heinz Pichler (Kontrollposten). Brixen-Lauterbach: Alois Seiwald (Kontrollposten). Westendorf: Andreas Stöckl, Herbert Hopfensberger und Zol- tan Trompler (Kontrollposten) und Franz Tatzel (IBM). Hopfgarten: Wastl Unterlei- tinger und Reinhold Gurtner (Kontrollposten) und Karl Hu- ber (Starter). Waidring: Sepp Zaß und Christian Diechtler (Kontrollpo- sten) und Sepp Kienpointner (Starter). Kössen: Johann Dagn (Kon- trollposten) und Gusti Fabiani (Hilfszeitnehmung). St. Ulrich: Sebastian Diecht- ler(Kontrollposten). St. Jakob: Stefan Heigenhau- ser(Kontrollposten). Jochberg: Karl Hörl (Kon- trollposten) und Jakob Hochfil- zer (zur besonderen Verwen- dung). Aurach: Josef Hochwimmer (Kontrollposten). Über den finanziellen Beitrag unseres Bezirkes, vulgo "Olym- piaschilling", berichten wir in unserer nächsten Ausgabe.
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