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Diese Buch 'i/?t Einblick ins Daduiuer- /Ia/tlini,'.Ie/'en der NS-Ära SAMSTAG, 30. JÄNNER 1993 KULTUR-ANZEIGER SEITE 7 Experten schätzen Claus Bastians "Du, ich bin : alte und neue Kunst Eine Flut von Büchern be- schreibt das Leben in Konzen- trationslagern der NS-Zeit. Die Greueltaten, die das Schrek- kensregime an den Häftlingen verübt hat, gellen in all diesen Schriften dem Leser mit Wucht entgegen. Hierbei macht das Buch "Du, ich bin" (Verlag Horlemann) keine Ausnahme. Trotzdem kann dieses Werk, das Chus Bastian der Autorin Anna Andlauer in die Maschi- ne diktierte, nicht mit anderen KZ-Schilderungen verglichen werden: Claus Bastian war nämlich der Dachau-Häftling Nr.1. Es ist kein Roman oder keine Schilderung, die den Leser nach kurzer Einleitung in die Ge- schichte einbindet. Bastian führt mit seiner Autorin ein Gespräch, redet frischweg dahin und fügt die Teile seiner Vergangenheit zu einem Bild zusammen. Er erzählt von seiner Jugend, geht dabei immer wieder in philoso- phische Betrachtungen über und stellt der Aufzeichnenden An- dlauer (und somit dem Leser) zwischendurch Fragen. Es bedarf einer gewissen Pha- se des "Einlesens", um sich mit diesem Stil des Erzählens anzu- freunden. Dann aber begleitet man Bastian auf seinen Streifzü- gen durch die Jugend und findet sich schließlich mit ihm im KZ wieder. Und wir erkennen auch, daß wir es bei Bastian trotz sei- ner 83 Lenze mit einem lebens- hungrigen Menschen zu tun haben, den auch die Erlebnisse unter der Nazi-Knute nicht in die innere Emigration, oder in den bodenlosen Abgrund tiefster Ver- bitterung getrieben hat. Und es gibt ein Schlüsseler- lebnis, das sich wie ein rotes Band durch 'Du, ich bin" zieht: Seine erste Fahrt als Knabe auf dem Hochrad. Die Erinnerung an die Überwindung der Angst und an das Hochgefühl, dieses hohe Fahrgestell nach vielen Stürzen doch noch zu beherrschen, hat ihm in allen prekären Situatio- nen seines Daseins geholfen, sein Selbstbewußtsein stets neu zu formieren. Und das Hochrad stellt auch das immer wiederkehrende Motiv seiner Aquarelle und Zeichnungen dar, die dem Buch als Illustration eine künstlerische Note verleihen. (wiku). Hobby-Künstler Stammtisch Der schon traditionelle monat- liche Hobby-Künstler-Stamm- tisch findet ab sofort 'wieder je- den ersten Dienstag im Monat statt. Alle Hobby-Künstler und Künstler treffen sich zum näch- sten Stammtisch am kommen- den Dienstag, den 2. Februar 1993 ab 19 Uhr im Hotel "Tie- fenbrunner". Natürlich können an diesem Stammtisch auch alle interessierten Kitzbühelerinnen und Kitzbühler teilnehmen. Auch im Bezirk Kitzbühel gibt es viele Menschen, die sich ger- ne mit Kunstwerken umgeben, deren Wert sie nicht abzuschät- zen vermögen. Zudem schlum- mern zahlreiche Kunstschätze noch im Verborgenen - in Kel- lern, Truhen und auf Dachböden. Ihre Besitzer ahnen oft nichts vom Alter, von der Herkunft und vor allem vom Wert der Stücke. Gelegenheit, solche Kunstgegen- stände ins rechte Licht zu rük- ken, bietet jetzt das Dorotheum in der Tiroler Landeshauptstadt. Sachverständige des Doro- theums Salzburg stehen am 28. Jänner 1993 im Dorotheum In- nsbruck (Sillpark) zur Beratung von Bildern, Möbeln und Klein- kunst zur Verfügung. Gleichzei- tig besteht die Möglichkeit, Kunstgegenstände und Antiqui- täten für die Osterauktion am 7. und 8. April 1993 in Salzburg zu übergeben. Die Spezialisten können die Bewertung am besten am Origi- nal vornehmen. Bei schwer zu transportierenden Gegenständen kann die Beratung aber auch anhand eines guten Fotos erfol- gen. Am 29. Jänner 1993 werden die Experten im Raum Tirol auf Wunsch Schätzungen vor Ort durchführen (Anmeldung bis 27.1.1993 in Salzburg, Tel. 0662/ 87 16 71, am 28.1.1993 in In- nsbruck, Tel. 0512/56 74 39). Das Dorotheum bietet auch gün- stige Transportmöglichkeiten der Kunstobjekte zum Versteige- rungsort an. Datum: Expertenberatung, 28. Jänner 1993, 10 - 18 Uhr, Ort. Dorotheum Innsbruck, Museum- straße 38, Silipark Shop B 317; Weitere Informationen: Dir. Dr. Alwin Sargant, Dorotheum, 5027 Salzburg, Schrannengasse 7, Tel. 0662/87 16 71.
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