Kitzbüheler Anzeiger

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UR"UFSAUSSTELLUNG T). Schmuck aus zwei Jahrhunderten JUWELIER WELL -WEEL Pfarrgasse 1 • 6363 WESTENDROF • 05334/2442 SEITE 8 LOKAL-ANZEIGER SAMSTAG, 30. JÄNNER 1993 Die hier veröffentlichten Leserbriefe geben nicht die Meinung der Redaktion, sondern nur die des Verfassers wieder. Nächtliche Unruhestifter in Kirchberg Lichterkette gegen das Volksbegehren "Österreich zuerst" Ebenso regelmäßig, wie die nächtlichen Ausschreitungen in Kirchberg stattfinden, wird dar- über auch im Gemeinderat dis- kutiert. Aber mit bloßem "Dis- kutieren" und halbherzigen Maßnahmen muß endlich Schluß sein. Man muß das Problem an den Wurzeln packen - die tiefer liegenden Ursachen und nicht die Auswirkungen bekämpfen. Jahrelang wurde, besonders in Holland, Werbung betrieben, daß man in Kirchbergs Lokale prak- tisch alles machen kann. Damit hat man Kirchberg ein Image verpaßt, an dem wir heute alle leiden. Jahrelang hat man auch dem Betrieb und Auswirkungen einschlägiger Lokale fast taten- los zugeschaut, saß doch der Besitzer des "Londoners" selbst bis vor kurzem im Gemeinderat. So wird heute noch im Gästema- gazin, Ausgabe des Tourismus- verbandes für den Winter 1992/ 93, als Inbegriff des "Nightlifes" in Kirchberg ein auf einem Lo- kaltisch tanzender Gast mit Schischuhen abgebildet. Wenn der Bürgermeister er- klärt, er werde sich dafür einsetz- ten, daß der Kirchberger Gen- darmerieposten auf 15 Mann aufgestockt wird, so kann dies wohl nur als Standardausrede angesehen werden. Wissen doch alle, daß dies nicht möglich sein wird, ganz im Gegenteil, es ist auch bekannt, daß ab Mai der Posten Kirchberg in den Nacht geschlossen bleibt. Nochmals - die Ursachen ge- hören bekämpft. Es wird nicht allzu schwer sein jene Reisebü- ros auszulosen, die vorwiegend jene Jugendliche nach Kirchberg bringen, die sich mehr in den Lokalen als auf den Schipisten aufhalten. Diese Reisebüros gehören sowohl von den seriö- sen Vermietern als auch vom Tourismusverband entschieden darauf hingewiesen, daß man auf diese Art von "Gästen" gerne verzichten will. Auch jene Loka- le, die nur den eigenen Umsatz sehen und denen das Image des Ortes egal zu sein scheint, gehö- ren einer strengen Kontrolle un- terzogen. Ansatzpunkte und So- fortmaßnahmen wären sehr wohl nach der Gewerbeordnung, Feu- erpolizeiordnung, Jugendschutz- gesetz, Sperrstundenverordnung usw. möglich. Wir haben soviele sinnvolle Sport- und Erholungseinrichtun- gen anzubieten, soviel schöne und noch unberührte Natur zu bieten, soviele gute und qualita- tiv hochwertige Gastbetriebe, daß wir auf diese nächtliche Unruhe- stifter gut und gerne verzichten können. Wir brauchen auch kei- ne Sonntagsreden, sondern un- verzügliche Maßnahmen, sonst wird in einem Jahr wieder über das gleiche Thema 'diskutiert. Peter Kohlreiter,Kirchberg Hoffentlich hat das so man- chen zum Nachdenken angeregt. Denn in meinen Augen ist es traurig, daß man gegen ein Volks- begehren protestieren muß. Soli- darität mit seinen Mitmenschen, ob inländisch oder ausländisch, ist doch etwas ganz Selbstver- ständliches! Eine andere Frage wäre da noch: Warum flammt der Fremdenhaß (denn mit dem Volksbegehren provoziert man solche Aussprüch wie: "Auslän- der raus") immer wieder auf? Lernt der Mensch niemals dazu? Jeder, der das Volksbegehren unterschreiben will, sollte sich im Klaren darüber sein, daß jeder Stein, der geworfen wird, eine Lawine zum Rollen bringen kann. Carmen Gruber Kitzbühel
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