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Dekan Matthias Wißhofer, 1784- 819 Foto: Arc iiv der Mar'agemefrde St. John nn Das Porträt berichtet uns in charakeristisckerAuffssung urd origi- neller Weise über Wißhofer's Wrlcen ir. seir1e.ii Dekanatsbezirke, da der hinter ihm stehende Wandschrank die Ti.eschriPten l!er unte. seinem Dekanalamte stehender. Seelsorger aufweist als da waren "Dekanaipfarre St. Johann - Pfarie Brixen Pfarre St. Ulrich g. (Viktariat) Hopfgarten - Pfarre Söll - Pfarre Kirchdorf - 1'iktaria Kitzbüchl - B. (Viktariat) Rererwi1ikl. " Da, Dekanu Brixen wurde erst 1812 errichtet. Der berühmte Schmecks ern. Das Jahr 1784 begann mit einer Menge neuer und Einschär- fung alter Verordnungen. Es wurde ein Verbot, Skapuliere und Amulette zu tragen, erlassen. Das Wetterläuten wurde in diesem Jahr und in zwei Folgejahren untersagt und dem Pfarrer aufge- tragen, den Schlüssel in das Glockenhaus selbst beständig zu behalten. Dadurch ward die Gemeinde so erbittert, daß, als Wißhofer die Schlüssel zum er- stenmal nicht herausgab, mehre- re Burschen die Türe des Giok- kenhauses mit Gewalt einspreng- ten. Im Jahr 1787 wollte eine neue Verordnung die niederösterrei- chische Andachtsordnung auch in Tirol endlich durchsetzen. Die Rorate-Ämter haben aufzuhören, nur bei der Frühmesse dürfte das Adventlied gesungen werden. Die gestifteten Ämter seien auf den Sonntag zu übertragen oder in stille Messen zu verwandeln. Der Wettersegen habe ganz zu unterbleiben. Diese und ähnliche Gesetze Jo- sefs II. wurden vom Bischof von Chiemsee 'zur genauesten Befol- gung' übersendet." Da Wißhofer ein "moderner" Mann war, kam er wegen der von der Kanzel zu verlesenden Vor- schriften bei der Bevölkerung in Mißachtung. Er mußte alle Bru- derschaften aufheben und dafür einzig die der "tätigen Nächsten- liebe" durch Befehl einführen. Der Klerus des ganzen Dekanats, ja sogar der Landrichter in Kitz- bühel, machten Gegenvorstellun- gen, aber die Regierung blieb hart. Das Bruderschaftsvermö- gen wurde abgeführt und für Schulzwecke bestimmt. 1784 wurde verfügt, daß eine neue Pfarreinteilung kommen werde. Der Dekan wurde als Kommisar des Chiemseer Bischofs nach Schwaz geschickt. Für den eigenen Bereich traf es die Neuordnung der Grenzen zur Pfarre Kirchdorf und die Neuer- richtung der Seelsorgestation in Oberndorf, die ihn freilich finan- ziell schwer traf. Im Jahr 1784 baute der Dekan ein Haus (vermutlich das heutige Weihsbrodthaus), nach dem Hochwasser, das in den Jahren 1786, 1787 und 1789 den Ort traf und auch 100 Tag Bau der schön- sten Pfarrfelder wegriß, baute er eine neue Mauer um den schon vor Jahren errichteten Obstgar- ten und den "Kuchigarten". Die ersten Jahre von Dekan Wißhofer in St. Johann waren von viel Unbill gekennzeichnet. Da kann man davon ausgehen, daß der Pudel Schmecks mit sei- nen Kunststücken - vielleicht hatte er manche mit seinem Heir1 einstudiert - eine besondere Abwechslung für den Priester waren. Das würde wiederum Der Kurzführer "Augustiner Museum Rattenberg - Kunst- schätze aus Tirol" (Verlag St. Peter, Salzburg), erschienen zir Eröffnung des Museums am 1. Mai 1993, verfaßt von Dr. Ad:•lf Hahnl und Dr. Johannes Neu- hardt (Obmannstellvertreter des Vereins Augustiner Museum), verweist auf das Inventars:iick 106: "Portrait des Pudels Schmecks auf einer Tür': Türblatt aus Holz, kasset:iert und grau gestrichen. Eisenbe- schläge 186 x 70 cm. In der Ikil- lung ist frontal ein gefleck:er Pudel abgebildet, wie er eire eigens konstruierte doppelfiäm- mige Laterne im Maul trägt. Dazu die Inschrift: "Der berühmte Schmecks/Meister/ von 25 selze- nen Budelkünsten / Verl.--b-e/ besungen mit Elegien und Epita- phien, dem 26. Dec. 1793/Alt 9 verständlch machen, daß der Dekan dem berühmter Hund zumindestens an der Aborttiir ein ungewöhnliches Denkmal setz- te. Jalre". Die Tlir führte einst im Pfar- und Dekaiatshof von St. Johann in Tirol auf den Abort. Damai fungierte das statliche Haus auch als Sommresidenz der Fürsth- schsife von Chiemsee. Pfarrairt St. Johann in Tirol- irol Für Für die Bereitstellung von Text- nd Bildmaterial gilt der herzli- ehe Dank dem Augustiner Mzi- 3eum Rattenberg, Kust9s Dr. Hermann Drexe,, Kustof Martin Wörgötter iom Heimatmuseiii'i Kitzbühel nd der Marktgemein- ,Je St. Jchann (St. Johanner Such). Die reno'jere Türr.-zit dem Pudel Schmecks hctRo,ertBraanmiil- per, Balciharn, fotografiert ('Ai- Fzahme au3 dem kleinen Führ. r durch das Augui'zer Museum Rattenberg).
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