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Erfolgreiche Grabungen bei der Burgruine Erpfenstein Das Burgtor der Burg Erpfenstein Foto: Hans Embacher Tor: Lichte Weite ca. 1,8 m; an der Innenseite sind zwei rechteckige Gewändereste erhalten, an der Außenseite sind diese weggebrochen. Die ehemcdige Position ist jedoch nachvollziehbar. Ob es sich um den Hauptzugang zum Burgareal handelt, ist noch ungeklärt. Der Vereiifür Kultur und Heimatpflege in Kirchdorf im Leukental hat Ausgrabungen auf der Burgruine Erpfenstein in Erpfendorf/ Kirchdorf (Leitung von Dr. Harald Stadler, Lienz) durchgeführt. Zum Stand der Burgenforschung im Leukental Leukenstein oder Liechtenstein — Erpfenstein — Holzburg Burgau Von Dr. Herwig Pirkl Die gesLchte Burg Leuken- stein oder Liechtenstein stand nicht bei dr Einsiedelei Maria Blut oder Kummerstein am Nie- derkaiser m Norden von St. Johann. Be der Besichtigung der offenen Gräben, die zur Sanie- rung des Gebäudes ausgehoben wurden, konnte kein altes Ge- mäuer, auf welchem die Einsie- delei errichtet worden wäre, fest- gestellt werden; auch sind die aufgefundenen Keramikreste nicht sehr alt. Die nach Westen anschließen- de auffallende Felswand heißt heute allgemein Saubichl-Wand, bei der Waldteilung vom Jahre 1732 Weißenstein. 1620 wurden aus dem gemain Perg am Khai- ser die drei östlichen Teile an Bauern verkauft. So erhielt Bärtl- mee Kumerstainer zu Kumerstain die Felwisen, genannt am Liech- tenstain, sosst mit dem oberen Orth an die Hochwanndt am Khaiser, unntern an bemelten Liechtenstain, mit der ain Seiten an die Hc'lzrisen und mit der andern auf Geörgeltal... An der Südwestecke der hier überhängenden Felswand findet sich 1,6 m über dem Boden ein viereckiges sorgfältig einge- meißeltes Loch (8 x 10 cm im Geviert, 10 cm tief, nach innen etwas verjüngend). Hier war si- cher einmal ein Balken einge- zwängt. Bergbau scheidet voll- kommen aus. Ist es ein stummer Zeuge von der Burg Leukenstein? Wir wis- sen es nicht. Die Brüder Roland und Rudolf Vallaster von der Bergrettung Kirchdorf waren bei der Vermessung des 20 m ober- halb gelegenen Standplatzes behilflich. Sie haben ein weiteres derartiges Loch in dunk- ler Erinnerung. Wer kennt es im Klettergarten? Auf der hier wenig weiter in Richtung Südost anschließenden Wandstufe mit dem Klettersteig könnte eine kleine Burg entstan- den sein, die aber zur Gänze von herabfallenden Gesteinsblöcken zerstört sein müßte. Mörtelspu- ren sind nicht zu finden. Der verdiente Burgenforscher Josef Bichler berichtete 1936 von einer Sage, daß eine Burg na- mens Lichtenstein oberhalb der Einsiedelei Kumerstein (oder Maria Blut genannt) gestanden sei. Ein Felssturz habe die Burg zerstört, und niemand kennt heute mehr die Stelle. Unterhalb liegt Biirnstätten: der Hof Narzen, früher Unterburg, darüber Burgwiesen. Da muß doch oberhalb eine Burg gestan- den sein! Vermessen wurde das Gebiet Saubichl-Wand - Einsiedelei, hinab bis zum Hof Saubichl und die verwachsene Felswiese halbs hinauf. Vermessen wurde auch die vor einiger Zeit ausgegrabe- ne Burg Erpfenstein samt Umgebung, beides im Alleingang ohne Gehilfen. Wo stand eine Burg in Au- rach? Das Gut Purgowe, 1231 erstmals genannt, später Burgau, heute der Erbhof Bachern, deutet namentlich auf eine alte Burg. Im November 1993 haben Dr. Pirkl, OSR Peter Brandstätter und Anton Rieser den dem Hof Ba- chern vorgelagerten Felskopf begangen. Es konnten natürlich keine Mauerreste gefunden wer- den. Es gibt auch keine Felsblök- ke an der möglichen Stelle, die auf ein Gemäuer hätte stürzen können. Aber warum nicht eine Holzburg? Hiefür käme der Be- reich über dem Klettergarten in Frage: drei Seiten sind natürlich geschützt und doch ist auch ein Zugang von Südwesten her auf einem Steig, der früher einmal ein Weg gewesen sein kann, möglich. Diese mögliche Holzburg muß älter als die schriftlichen Urkun- den gewesen sein, daran erinnert nur mehr der Gutsname Burgern. An der Abgrenzung des einsti- gen Hofes und nach hinweisen- den Flurnamen wird weiter ge- forscht. Dr. Herwig Pirkl, Geologe i. R., wohnhaft in Hochfilzen, ist Bezirksverantwortlicherfiir das Chronikwesen. Die Ausführun- gen zur Burgenforschung, mit der er sich seit längerem beschäftigt, sind eine Zusammenfassung sei- nes Referats bei der Herbstzu- sammenkunft der Ortschronisten im Stadtarchiv Kitzbühel am 19. November 1993. Der Zeltenfopper Ja Leut, heut is lustig, ja lustig, verstehst, an an so lustign Nest bin i mei Lebtag nia gwest. Bin a lebfrischa Bua, mia gehts allweil recht guat, hu saggarisch Schneid und Geld a allweil gnuag. latz muaß i ma lassn a Truchnfrimma, weil säst kun i mei Geld nimma unterbringa. Und iatz is halt die Truchn mit Geld scho sovl voll, und iatz bring i mei Geld nimma unter, woaßt wohl. Und z'Weihnachtn is halt um mi völlig aus. Da bringan s 'ma s Kloutznbrout zuacha zan Haus. Sie bittn und bettln und haltn mi u: "Geh n inun ma decht hoia mein Kloutznscheaschz u!" Was willst denn da machn, was willst denn da sagn, mnuaßt es halt nemma, weg toan si 's nit tragn. Aft hun i dö bessern a d'Rem auffi gloant und die andern sechs Klafter ums Haus umma zoant. Und an Kischtag da gehts ma mitn Büschn a so, da kimb fit glei oani, ja oani a zwo, da bring halt ajede an Buschn herfür, und i gibs da Sennin für unsere Küah. Dös is halt dös allergrößt Kreiz auf der Welt, das i so viel Schneid han und a so viel Geld. Aber a Kreuz und a Leidn muaß a niada Mensch habn. Der Himmel steht offn, Leut, dös woaß enk z'sagn. Aus der Sammlung von Thomas Schmiederer, Plattenbauer in Reith bei Kitzbühel (geboren am 10.10.1878, gest. am 5.12.1962), mitgeteilt von Volksschuldirektor i. R. OSR Peter Brandstätter, Kitzbühel.
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