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SEITE 10 LOAKL-ANZEIGER SAMSTAG, 13. FEBRUAR 1993 Die hier veröffentlichten Leserbriefe geben nicht die Meinung der Redaktion, sondern nur die des Verfassers wieder. Junge St. Johanner gegen Umfahrungsstraßen Überall wo Menschen arbei- ten, passieren Fehler. Konkreter Kritik wird sich jeder Planer stel- len. Meistens sind es aber nicht Forstwege, die man in der Land- schaft sieht, sie verlaufen ja im Wald. Schwieriger sind schon die Wege über der Waldgrenze in die Landschaft einzufügen. Trotzdem werden immer wieder die Forstwege für alle anderen verantwortlich gemacht. Wege werden nicht nur für "eine ein- malige Holzbringung in Jahr- zehnten" gebaut, wie manche glauben. Zur Waldpflege gehö- ren auch Aufforstung, Jung- wuchspflege und Durchforstung. Dem unerfahrenen Waldbesu- cher aber fällt nur die Holzernte auf. Oft hört man den vorwurf, "Wege werden nur von Jägern und Grundbesitzern befahren": Ja gerade das verlangt ja ein ver- antwortungsvoller Naturschutz, daß nicht alle Welt mit dem Auto durch die Wälder rauscht! Die "hemmungslosen Erdbe- wegungen" sind die Sünden frü- herer Jahre. Heute wird aus- nahmslos mit Löffelbagger ge- baut, d. h. daß Schaufel für Schau- fel vorsichtig aus dem natürli- chen Boden herausgehoben und seitlich abgelagert wird. Daß eine Forststraße zum Zeitpunkt des Baues nicht schön ist, hat sie mit allen menschlichen Maßnahmen in der Natur gemein. Die Bauern brauchen aber Wege zu ihrem Wald, der ja ihre Einkommens- quelle ist. Wollte man einem Hausbesitzer die Zufahrt zu sei- nem Haus verwehren, weil sie die Landschaft zerstört? Es ist leicht, den anderen Vorschriften und Einschränkungen zu machen, wenn man selber nicht davon gekratzt wird. Wer allmonatlich sein sicheres Einkommen be- zieht, sollte nicht jene bevormun- den, die unter großer körperli- cher Anstrengung mit viel mehr als 40 Stunden in der Woche viel weniger verdienen als jeder an- dere. Wir haben heute einen Holzpreis, nicht höher als er vor 20 Jahren schon war. Was wür- den Sie sagen, senn Sie heute noch das Gehalt wie vor 20 Jah- ren bekämen? Vollends unsinnig ist es aber, zu behaupten, es gäbe "großzü- gige Förderungen vom Land, damit die Beamten ihre Existenz- berechtigung haben". Für die Forstinspektion Kitzbühel sind das ganze 180.000 Schilling Soll- te man nicht auch gleich die Wohnbauförderung, die Sozial- hilfe, etc. einstellen, weil doch auch hier Beamte beschäftigt sind, "um die Mittel zu verbrau- chen?" "Der Aufwand steht in keinem Verhältnis zum Nutzen"? Hunderttausend Schilling oder mehr muß der Waldbesitzer immer noch selbst zahlen. Glaubt wirklich jemand, daß ein Bauer angesichts dieser Kosten mutwil- lig einen Weg bauen möchte? Heute muß jeder Forstweg von der Naturschutzbehörde geneh- migt werden, die dabei strenge Auflagen erläßt. Hier ein positi- ves Beispiel: Der Umweltanwalt Riccabona hat den Schwarzwald- weg in Kössen für seine vorbild- liche Gestaltung ausdrücklich gelobt. Natur und Wegebau können sich sehr wohl vertragen, wenn sich alle Seiten darum bemühen. Der Mensch lebt von der Nutzung der Natur. Um diese Wahrheit kommt keiner herum, sei er Bauer oder Großstädter. Unsere Aufgabe ist es, diese Nutzung so behutsam wie mög- lich durchzuführen. Wenn wirk- lich Fehler passieren, dann stellt man sich der Kritik, aber Infor- mation kommt vor Aggression! Forstleute und Grüne ziehen doch eigentlich an einem Strang, schließlich haben Bauern und Forstleute durch Jahrhunderte die Landschaft gestaltet, die wir heute haben. Dipl. Ing. Rainer Handschur, Forstinspektion Kitzbühel; Dipl. Ing. Hans Jungmann, Forstin- spektion St. Johann; Sepp He- chenbichler, Obmann der Land- wirtschaftskammer Kitzbühel. Die Bewohner der "Neuen Südtiroler Siedlung" fühlen sich durch das "Neue Verkehrskon- zept" benachteiligt. Es wundert sehr, daß im Kitzbüheler Anzei- ger 44. Jahrgan Nr. 5 von einem "Neuen Verkehrskonzept" ge- sprochen wird, obwohl nur von einer Bereisung und Besichti- gung des gut funktionierenden Kreisverkehrs in Reutte gespro- chen wurde. Es wurden weder Pläne gemacht noch Projektie- rungen durchgeführt, das heißt, es sind keine Kosten für die Bürger entstanden. Wenn jetzt davon gesprochen wird, daß sich die Gemeinderäte nichts um das Wohl ihrer bürger sch... dann entbehrt das jeder sachlichen Grundlage. Der Ist- Zustand: Es gibt Verkehr in der Am Sonntag, dem 31. Jänner 1993 wollte das Rote Kreuz sein Bezirksschirennen durchführen. Dazu kam es leider nicht! Kurz vor dem Start wurde uns die Absage präsentiert. Am Samstag wurde von der Bergbahn Brixen i. Th. der Kälbersalvenlift und der Kandleralmlift als Rennstrek- ke in Erwägung gezogen. Es wurde vereinbart, daß am Sonn- tag der genaue Austragungsort bekanntgegeben wird. Um sicher zugehen, daß alles seinen Weg nimmt, telefonierte das Organi- sationsteam der Rot Kreuz- Dienststelle Westendorf am Sonntag um 8 Uhr nochmals mit der Betriebsleitung, welche ihr OK für den Kandleralmlift gab. Für diese Liftanlage wurden uns gute Pistenverhältnisse zugesagt. Der Zustand der Rennstrecke er- wies sich als unzumutbar. Es wurde nochmals angefragt, ob man nicht die Strecke beim Käl- bersalvenlift benützen dürfte. Nun wurde uns die gutvorberei- tete Veranstaltung abgesagt. Im Büro der Bergbahn versuchte man sich mit Entschuldigungen, wie z. B.: Durch die vielen Gäste hat man an die Liftanlagen mit Wartezeiten bis zu 20 Minuten zu rechnen, herauszureden. Die Absage erfolgte erst nach dem Kauf der "verbilligten" Tages- karten. Die Mitglieder der Rot Kreuz- Dienststelle Westendorf opferten ihre Freizeit für die auf- Meranerstraße als Einbahn, und zwar den der Hochkönigbundes- straße. Aus dem Verkehrskon- zept, das 1987 beschlossen wur- de, geht klar hervor, daß die Meranerstraße im Begegnungs- verkehr geführt wird. Ob durch diese Änderung mehr Verkehr entstehen kann, ist frühestens nach Durchführung der dritten Verkehrszählung in diesem Bereich, an den selben tagen wie 1980 und 1985 feststellbar. Eines können wir jedoch jetzt schon feststellen: Wenn wir in allen Bereichen Umfahrungen erzwingen, dann zerstören wir schneller als uns lieb ist sämtli- che Naherholungsgebiete, und die gibt uns kein Konzept dieser Welt zurück. W. Nill, H. P. Springinsfeld wendige Vorbereitungsarbeit. Durch die Absage gingen ca. 15.000 Schilling den Bach hin- unter. z. Bsp. RK-Kössen für Bus 5.000,- Schilling; RK-Westen- dorf für Pokale, etc. 6.000,- Schilling (Frage des Verfassers: Wer soll das bezahlen?) Die zum Rennen angereisten RK-Mitglie- der mußten wieder nach Hause geschickt werden. Der Tag war für alle Teilnehmer verdorben. Viele Geschäftsleute und Privat- personen unterstützten uns mit Sachpreisen.Nach dieser kurzen Sachverhaltsdarstellung sollten noch einige Punkte erwähnt werden, welche die Bergbahn Brixen i. Th. vielleicht zum Nachdenken anregen: Im Rot- kreuzdienst opfern Freiwillige im Dienste der Bevölkerung ihre Freizeit. Sei es nun um 9 Uhr am Morgen, oder um 1 Uhr in der Nacht, wir sind bereit! Im Winter benötigen uns die Bergbahnen sehr oft. Wir hatten für Euch immer Zeit! Wäre das Rennen auch abgesagt worden, wenn die Teilnehmer Politiker, Unterneh- mer usw. gewesen wären. Ist Brixen den Einheimischen wirk- lich so feindlich gesinnt? Felix Mitterers "Piefke Sage" - Live in Brixen i. Th.? Am Ende unseres Leserbriefes ein herzliches Vergelt's Gott an jene, die das Rennen unterstützt haben. Organisationsteam Rotes Kreuz Westendorf Forstwege:: Wie schlimm sind sie wirklich? Ihr Leserbrief ist bei uns richtig! Fax-Nr.: 05356/2510 Bergbahn verhindert Skirennen in Brixen
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