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SEITE 14 LOKAL-ANZEIGER SAMSTAG, 20. FEBRUAR 1993 Ein Urlaub in Kitzbühel oder der Kampf "Don Quichotes" gegen die Bergbahn A. G. Die hier veröffentlichten Leserbriefe geben nicht die Meinung der Redaktion, sondern nur die des Verfassers wieder. Ja zur Fußgängerzone - aber wer muß den Preis dafür zahlen? fon in der Hütte gerade nicht. An und für sich sind wir keine Eine Sonderfahrt war es dann Freunde von Leserbriefdiskus- wirklich, nach langen Palaver sionen. Es kommt dabei leicht zu Wir - eine Familie von fünf Personen und auch etliche Freun- de - fahren schonjahrelang gerne nach Kitzbühel zum Schifahren und nächtigen dann jeweils in der Hornköpflhütte am Berg, wo wir uns so richtig wohlfühlen. Bisher gab es keine Probleme, alle waren nett und die Schwie- rigkeit, am Berg zu wohnen, wurde durch die Hilfsbereitschaft und Liebenswürdigkeit der Ein- heimischen mehr als ausgegli- chen. Jetzt sieht das anders aus. Bei der Bergbahn A.G. weht ein anderer Wind: Herr Ing. Profan- ter, ein wahrer Wirbelsturm, Hans Dampf in allen Gassen. Die Park- garage muß ("Darf' sagt Herr Profanter) benützt werden. "Muß ich" oder "darf ich" gegen Ent- gelt etwas benützen? Ubrigens, eine gute Sache, die neue Park- garage, würde ich vor die Wahl gestellt, ich würde diese günsti- ge Gelegenheit gerne wieder nützen. Für unser Gepäck müssen wir jetzt Beförderungsgebühr zahlen, obwohl wir oben wohnen - wohl sind 10 kg Rucksäcke pro Person gratis, aber wenn dasselbe Ge- wicht auf Koffer verteilt ist, ist es eben nicht dasselbe. Der letzte Sessellift bis zur Hütte darf nur noch mit Skiern an den Füßen benützt werden - wohin nun mit meinem nicht- schifahrenden Mann? Und mei- ne Freundin mit dem Baby wird sich auch etwas anderes überle- gen müssen. Überhaupt ist es nicht ratsam, mit einer Horde Kinder dort zu übernachten (diesmal hatten wir vier), denn die können die Zeit noch nicht richtig einschätzen, die man vom Hahnenkammschi- gebiet mit Gondel und Schibus zurück zur Hornbergbahn braucht. Die beiden vierzehnjäh- rigen Mädchen sind wegen län- gerer Wartezeiten fünf(!) Minu- ten zu spät gekommen, das Tor vor ihrer Nase geschlossen und wir vor die Alternative gestellt worden, S 4.400,- plus 2x 5 140,- für zwei Einzelfahrten (der Schi- paß für eine Woche gilt nicht mehr 5 nach 5) für eine "Sonder- fahrt" zu bezahlen oder die bei- den Mädchen unten im ausge- buchten Kitzbühel zulassen. Zu- sätzlich funktionierte das Tele- fuhren sie dann endlich um 17.30 Uhr. Früher hat es in so einem Fall eben geheißen "Aber rasch noch hinein!" Übrigens, die letz- te Hahnenkammbahn fährt um 17.30 Uhr, die letzte Hombahn um 17 Uhr, auch das hatte die Kinder ein bißchen verwirrt, die in der Meinung waren, rechtzei- tig zu sein. Auf diesbezügliche Rückfrage erhielt ich die Ant- wort, eine Zusammenarbeit der beiden Bahnen käme nicht in Frage, wo kämen wir denn da hin mit so viel Rücksicht? Nun, so viele Leute wohnen nicht am Berg, da steigt einem schon der Verdacht auf, man wolle den Hüttenwirten absicht- lich Steine in den Weg legen und ihren Gästen das Leben schwer machen. Ob sie den Kitzbühe- lern wohl zu tüchtig sind? Sie selbst sind nämlich keine Kitz- büheler. Wie seit Jahren, veranstaltete die Schule die Wintersportwo- che mit Standort Mittersill-Paß Thurn. Beste Unterkunft und Verpflegung am Dietsteinhof, fleißig präparierte Pisten, die die dünne Schneedecke vergessen lassen, und ideales Wetter mit einer Woche durchwegs Sonnen- schein, das waren die herrlichen Bedingungen. Engagierte Leh- rer und einsatzbereite Schüler ergänzten die besten Rahmenbe- Wer wohl möchte in Kitzbühel nicht ein eigenes Häuschen oder eine schöne Wohnung kaufen bzw. mieten? Die Antwort gibt kaum Rätsel auf; die praktische Umsetzung ist schwieriger. So leicht wie es in Kitzbühels Gä- steinformation "Servus - Ausga- be Jänner/Feber 1993", auf Seite 46, heißt, ist es jedenfalls nicht. Dort ist zu lesen: "Wem es in Kitzbühel so gut gefällt, daß er sich ein eigenes Häuschen oder eine schöne Wohnung kaufen bzw. mieten will, sollte sich un- bedingt an Immobilien Hagstei- ner wenden". Nachdenklich Mißverständnissen, die dann hinterher als Fehlinterpretation der Redaktion dargestellt wer- den. Ein persönliches Gespräch der unmittelbar Betroffenen hal- ten wir für konstruktiver. Als Mitinitiatoren der Unter- schriftenaktion gegen die Neu- trassierung der Hochkönigs- Bundesstraße entlang der Piller- see-Ache sehen wir uns aber veranlaßt, im Interesse der 500 Unterschriften folgende Stel- lungsnahme abzugeben. Bei der Präsentation des Verkehrskon- zeptes im Jahre 1987 war klar ersichtlich, daß für die Verwirk- lichung der Fußgängerzone die Hauptlast des Verkehrs ins unte- re Dorf verlagert werden soll. Die Verkehrsstrategen des Bun- des legten ihr Lockar-gebot Achenvariante mit fraglichen Unterflur-Teilstücken vor. Spä- testens seit der Neuauflage des dingungen. Ein Elternabend mit Massenansturm zeigte die Atmo- sphäre auch für die Angehörigen auf. Was gut läuft, wird zur Rou- tine und man hält viel für selbst- verständlich. Trotzdem möchten wir der Familie Brennsteiner und ihren Mitarbeitern, den Busfahrem und dem Liftpersonal einschließlich der Pistenbetreuer herzlich dan- ken. Schon seit Jahren tragen die für einheimische Kinder beson- stimmt, daß sich diese Aufforde- rung an Gäste richtet. Bemer- kenswert ist auch der Zeitpunkt dieser Werbung. Seit einiger Zeit wird nämlich im Tiroler Landtag über ein neues Raumordnungs- gesetz - mit genau gegäufigen Bestrebungen - beraten. Die Wohnversorgung der heimischen Bevölkerung ist eine der wich- tigsten Hausaufgaben der Innen- politik. An die 300.000 Men- schen in Osterreich suchen eine Wohnung. Aus meiner berufli- chen Tätigkeit weiß ich, daß es auch in Kitzbühel viele Woh- nungssuchende gibt. Der Grund- Loferer Abkommens ist die Absicht, eine neue Ost-West Transitstrecke zu eröffnen, nicht mehr zu übersehen. Dieselbe Misere wie an der B 312 wäre die Folge. Gegen diese Pläne setzten sich die Anrainergemeinden von St. Johann bis Saalfelden zur Wehr.Im März 1991 haben wir gegen den Bau des Knoten Nord offiziell Einspruch erhoben. Unter Punkt 1 unserer Eingabe wurde auf die zu erwartende un- zumutbare Verkehrslawine im Bereich Meranerstraße-Wiesho- ferstraße hingewiesen. Grundsätzlich ist die Fußgän- gerzone zu begrüßen. Jeder ist dafür, der nicht die Folgen der Verkehrsumverteilung zu tragen hat. Sie ist auch sicher mehr- heitsfähig,- wie es die Politiker so schön nennen. Nur sollte man der vermeintlichen Minderheit nicht den vollen Preis zumuten. K. Sonnberger, A. Döttlinger St. Johann i. T. ders günstigen Bedingungen im eigenen Skiraum dazu bei, daß die Teilnahme für jedes Kind möglich ist. Ein ganz besonderes Entgegen- kommen stellt der Skibus dar, der es ermöglicht, daß die Kinder termingerecht und problemlos zum Skifahren und zum Essen kommen. Hauptschule II Kitzbühel Direktion stücksmarkt ist dem Normalver- diener längst verschlossen. Ich weiß natürlich auch, daß ein Werben mit Immobilien nichts Ungesetzliches ist. In die- ser Form und zu dieser Zeit ist aber eine solche Werbung eher eine Frage der Moral und des Be- rufsethos. Insbesondere dann, wenn propagiert wird, daß es sogar noch (!) gelingt, Ausländer zu Grundstücken zu verhelfen. Das Sprichwort wäre abzuändern in: "die (finanziellen) Mittel hei- ligen nicht den Zweck." Ing. Alois Leiter SPÖ Vor- sitzender Bezirk Kitzbühel Es ist doch keine Selbstverständlichkeit Anmerkung zur Immobilienwerbung für Ausländer
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