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/ -//OS EI' ANTON REISCH ( (7IAIzI1l'r,, Ii. :1. 848 1. 1 I,irat lliirgirin,'ishr vien Kufstein in KitIslin mit geh. 28. 12. 1822 Aosefik Autann in KnFsbi,u gui) u. 11. 1824 28. 9. 1872 in Innsbruck in Truunnsluiiu t 2:1. 7. 18141 in Knisliuu 2 linlutur .D.tE_KINDIIt I)ES .JOSEI' AN'I(ijjki3I.it1II: JOHANN .JOSEF HAIIIST 9. 7. l8iFi in Kufstein, f 1. 8. 1912 in Knlsluiu, JOSEF ANTON Winlis.qelnr Vurluuirul,( iii ii Ii. 1:1. 1. 1857 in Kufstein Agnes kiigl 4. 11. 1141 in Innsbruck 4 Klinlur lriud;u Juni Paula, Agnes FRANZ ANION Iliirguruunislir von Kilallilul Verheiratet mit iii. 17. 10. ini;:i in Kuuisljiu Maria FsulnuIl 1. 1. 1920 in KitIuiiInI RUDOLF NIKOLAUS ii. K. 12. 18K4 7. 12. 18181 7 islunlur iluIwig. lruusl, Marguruhla. llurn,anuu IlunInIF %'aHr, hiuuiIn it3büt) ctcr .S ciurntbtätt cl. Heimatkundliche Beilage des "Anzeiger" mit Beiträgen über Volkstum, Geschichte, Volksleben, Kultur und Natur Schriftleitung Hans Wirtenberger Nr. 2 Februar 1993 3. Jahrgang Viel zu elegant für Kitzb ühel Franz Reisch kam 1890 in eine kleine, zum Träumen verurteilte Bauern- und Knappenstadt Franz Reisch (1863 - 1920) ist in die Geschichte von Kitzbühel als der erste Skifahrer (Jänner 1893) eingegangen, wurde aber als einer der wagemutigsten Männer seiner Zeit zu einem wirtschaftlichen Pionier, dessen Bedeutung weit über dieses Klischee hinaus- geht. Nachfolgend wird seine Lebensgeschichte bis zu seiner Übersiedlung von Kufstein nach Kitzbühel nachgezeichnet, die aufzeigen kann, daß Reisch durch Bildung und Interessen die Voraussetzungen für einen Aufschwung in Kitzbühel einbrachte. Der Eintritt von Reisch in Kitzbühel war unprogrammiert und der Entschluß, die Leitung eines familiären Filialbetriebes zu überneh- men, war nur seiner Anhänglichkeit gegenüber der Mutter zu danken. "Er als Mann, der etwas von der Welt gesehen, in großen Städten unter vielen guten Freunden beheimatet war, sollte in dies kleine, zum Träumen verurteilte Städtchen ziehen. Nur daß es vorübergehend sein soll, hat ihn bewogen, der Mutter den Wunsch zu erfüllen" (Hedwig Schmied-Reisch in den Erinnerungen, 1968). Vater Josef Anton und Mutter Anna Reisch geb. Lechleitner (oben) Die Familie Reisch (Auszug, unten). Von Hans Wirtenberger Die Familie Reisch läßt sich bis ins 17. Jahrhundert aktenmä- ßig nachweisen. Simon Reisch war Bierbrauer und Wirt in Ober- günzburg, sein Sohn Johannes (1670 - 1753) ebenso, Franzis- kus Josephus Reisch (1716 - 1789) übersiedelte nach Durach, dessen Sohn Franz Anton (1756 - 1819) kam nach Kufstein. Er erhielt als Mitgift von Johann Adam Ernst, Bürgermeister von Innsbruck, Lebzelter und Wachs- zieher, das Stammhaus der Fa- milie Reisch in Kufstein. Franz Anton und Maria Anna Reisch geb. Ernst hatten 14 Kinder. Josef Anton Reisch (1788 - 1835) war der Großvater von Franz Reisch (1863 - 1920). Josef Anton Reisch (1822 - 1872), Lebzelter. Bürgermeister von Kufstein, war in erster Ehe mit Josefa Amann verheiratet, nach dem Tod der Gattin verhei- ratete sich J.A. Reisch mit Anna Lechleitner (1831 - 1910). Aus der ersten Ehe stammten zwei Töchter, aus der zweiten Ehe fünf Söhne und sechs Töchter. Franz Anton Reisch war das 7. Kind aus der zweite Ehe. Franz Anton Reisch wuchs in Kufstein auf. Als er neun Jahre- war, verlor er den Vater. Josef Anton Reisch starb in Traunstein, wohin er eine Tochter ins Pen- sionat begleitet hatte, beim Auf- springen auf einen anfahrenden Zug. Nur derTatkraft der Witwe Anna Reisch war es zu danken, daß eine wirtschaftliche Katastro- phe für die schwergeprüfte Fa- milie ausblieb. Sie war "eine Frau, vor der man den Hut zie- hen muß", beschrieb die Enkelin Hedwig in ihren Erinnerungen die Großmutter. Als Josef Reisch (geb. 1857) aus der Lehre kam, übernahm er den Besitz in Innsbruck. Der äl- teste Sohn Johann Josef Baptist war für das Hauptgeschäft in Kufstein bestimmt. Er kaufte von einem Thierseer Fischer um 70 Gulden den Namen "Andreas Hofer" und ließ diesen Firmen- namen protokollieren. J. J. B. Reisch war Bürgermeister der Stadt Kufstein, Ehrenbürger, Rit- ter des Kaiser-Franz-Joseph-Or- dens. In erster Ehe war er mit Johanna Walti aus Kirchdorf (1855 - 1903) verheiratet. Die Erben aus dieser Verbindung setzten die Tradition des Han- delshauses (Andreas Hofer - Spar) fort. Aus der zweiten Ehe von Joh. J. B. Reisch mit Babette Witwe Gunzenheimer stammt der Sohn Siegfried. Er wurde Techniker, Inhaber verschiede- ner technischer Patente und Pio- nier der Trägheitsnavigation. Prof. Dr. Max Reisch (1912 - 1985), der sich als Expeditions- reisender einen Namen machte, war ein Sohn von Komm. Rat Hans August Reisch (1881 - 1940), also ein Enkel von Joh. J.B. Reisch. Die Filiale der Fam. Reisch h Kitzbühel übernahm Rudolf Nikolaus Reisch (1864 - 18901. Sein älterer Bruder Franz Anton kam nach Salzburg in die Bür- gerschule und war Vorzugsschü- ler, so daß er sogar eine Klasse überspringen konnte. Das war
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