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Lawinengefahr erzwang Verlegung der ahnenkammrennmAbfahrt Das Hahnenkammrennen 1948 war das erste nach dem Krieg, das international besetzt war. Die Rennen waren Mitte März, es gab Wetterprobleme - infolge Lawinengefahr! Der Spezialabfahrtslauf über Steinbergkogel- Stückelberg mußte auf der Ausweichstrecke Ehrenbachhöhe- Streifaim gefahren werden. Die Einzelkarte kostete 2 S, aber das Programm schon 1 S. Dabei mußte man sich die Startliste für den Torlauf selbst schreiben, weil die Teilnehmer aufgrund der Ergebnisse im Kombinations-Abfahrtslauf starteten, wie das die Alpine Kombination festlegte. Das Pressebüro war im Wohnungsamt im Rathaus, für das Wettlaufbüro genügte die Veranda beim "Straßhofer" und einer der wichtigsten Männer in der Organisation war für die Verpflegung zuständig. Von Hans Wirtenberger "Sehr lückenhaft sind auch die Aufzeichnungen über die ersten Rennen nach dem Kriege. Der junge Christian Pravda und Heu Lantschner werden als Kombi- nationssieger 1947 und 1948 genannt. Erst nachher nehmen die Berichte über das Hahnen- kamnirennen konkrete Formen an. Vorläufig waren die Oster- reicher und Deutschen unter sich; die übrigen Nationen entsandten erst ab 1951 wieder bessere Läufer nach Kitzbühel". So be- schreibt aus Schweizer Sicht Karl Erb in seinem Buch "Faszination Abfahrt - Alles über die alpine Königsdisziplin" (SV Internatio- nal Schweizer Verlagshaus, 1985) den ersten Nachkriegsab- schnitt des Hahnenkanimren- nens. Dritter Platz in der Kombina- tionsfür Theus Schwabl Erb hat durch seine Tätigkeit als Platzsprecher in Kitzbühel in der Ara vor Mag. Michael Horn ein positives Verhältnis zum Ren- nen. Es ist bei anderen Quellen nicht viel anders. In der Fest- schrift "50 Jahre Tiroler Skiver- band" (1963) ist eine Ubersicht über das Hahnenkammrennen. Dort gibt es für die Jahre 1935 (Siegfried Eng!), 1936 (Rudi Matt), 1937 (Willi Walch) und 1939 (Fritz Huber sen.) Angaben über Sieger, 1946 wird mit Karl Koller, 1947 mit Christian Prav- da und 1948 mit Heli Lantschner fortgesetzt. Ab 1949 gibt es da- gegen Angaben über die jeweils ersten fünf Läufer in Abfahrt, Slalom und Kombination Überraschung durch Lydia Gstrein Für die Damen gibt es ein er- stes Ergebnis gar erst für 1946 (Kombinationssiegerin Annelies Schuh-Proxauf), in den nächsten Jahren aber gar keine Meldun- gen und erst 1949 wieder Ergeb- nisse (3. Rang in Abfahrt, Slalom und Kombination von Lydia Gstrein). Die Ausschreibung zum Ha- nenkammrennen 1949 enthält eine Siegerliste, die als Hahnen- kammsieger 1948 Heli Lant- schner und Sophie Nogler an- gibt. Die Festschrift "Kitzbüheler Skiclub 1905 - 1955 - 50 Jahre Arbeit und Erfolg" berichtet für 1947/48:" Unser Hahnenkamm- rennen wurde mit einer deutschen Gästeklasse und Italienern am Start wieder international. Theus Schwabl, nun auch Träger des Goldenen Leistungsabzeichens, wurde Drittkombinierter; in der Clubwertung siegte der KSC mit Schwabl, Salvenmoser und Huber. Der junge Christian Prav- da schied aus seinem Olympia- training durch Knöchelbruch aus." Wenn auch die Unterlagen dürftig sind, so kann auf Grund einer aufgefundenen Ausschrei- bung und der Ergebnislisten sowie eines Berichts im Jahrbuch des Österreichischen Skiverban- des ein Bild vom Hahnenkamm- rennen 1948 gezeichnet werden. Im Terminkalender 1947/48 des Tiroler Skiverbandes war das Hahnenkammrennen für den 6. und 7. März (Abfahrt, Torlauf, verbandsoffen und offen für alle der FIS angeschlossenen Verbän- de) ausgeschrieben. Laut ge- drucktem Programm sollte es aber wie folgt ablaufen: Freitag, 12. März: 93.0 Uhr Auffahrt der Teilnehmer mittels Seilbahn zum Hahnenkamm, 11 Hahnenkammsieger 1948 Heu Lantschner Uhr Start zum Kombinations- Abfahrtslauf über die Streifalpe, für Damen und Herren, 20.30 Uhr Empfang und Orientierung der Ehrengäste, Presse, Radiore- porter, Kampfrichter und Funk- tionäre. Programmänderung bei Lawinengefahr Samstag, 13. März: 11 Uhr Start zum Kombinations-Torlauf (Slalom) für Damen und Herren, Übungswiese, Ganslern Skilift; 20.30 Uhr Bunter Abend und Begrüßung aller Teilnehmer im Grand Hotel. Sonntag, 14. März: 8.30 Uhr Auffahrt der Teilnehmer zum Spezial-Abfahrtslauf, mittels Seilbahn, 11 Uhr Start zum Spe- zial-Abfahrtslauf über Steinber- kogel - Stückelberg, für Damen und Herren (bei schlechter Wit- terung oder ungünstigsten Schneeverhältnissen wird als Ausweichstrecke die Abfahrt Ehrenbachhöhe- Streifalpe fest- gelegt), 17 Uhr Schlußfeier und Preisverteilung am Stadtplatz (bei schlechter Witterung Grand Hotel), 21 Uhr Sportball und Tanzabende in allen Vergnü- gungslokalen. "Programmänderungen bei schlechter Witterung oder Schneelage" blieb vorbehalten und war auch notwendig. Auf der vierten Seite des Program- mes, das im Mehrfarbendruck bei Martin Ritzer, Kitzbühel, er- schien, steht: Programmände- rung infolge Lawinengefahr: Samstag, 13. März, 14 Uhr Start zum Kombinations-Abfahrts- lauf: Streifalpe, Sonntag, 14. März, 9.30 Uhr Start zum Tor- lauf: Gansiern, 14 Uhr Start zum Spezial-Abfahrtslauf: Streifalpe. Den Ehrenschutz hatte Bun- desminister für Verkehr, Vinzenz Ubleis, als Ehrengäste waren angesagt: Mr. Lieutenant-Colo- nel-Balmitgere, Mr. Gouverneu- er Demaisonneau, Bezirkshaupt- mann Dr. Trentinaglia, Bürger- meister Hirnsberger. Wohnungsamt war Pressebüro Die Liste der Funktionäre ent- hält einen Verantwortlichen für "Verpflegung", was damals sehr wichtig war. Das Wettlaufbüro war in der Veranda beim "Straß- hofer", das Pressebüro im Rat- haus, 1. Stock, wo üblicherweise das Wohnungsamt tätig war, in dem vor der Wiedergründung des Verkehrsvereins (1949) Baron Carl Mensshengen tätig war. Die Funktionäre waren: Gesamtorganisation: Toni Praxmair; Sportliche Leitung: Toni Sauer; Leiter des Kombina- tions-Abfahrtslaufes: Sepp Sai- 3. Platz in der Damen-Kombina- tion für Lydia Gstrein
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