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Tragen Schneekanonen zu Nebelbildung bei? Foto: Opperer SAMSTAG, 27. FEBRUAR 1993 LOKAL-ANZEIGER SEITE 5 Drei Touristen schlugen einen St. Johanner krankenhausreif ST. JOHANN. Welche Schattenseiten der Tourismus haben kann, mußte ein junger St. Johanner erfahren. Er wurde von ei- ner Gruppe urlaubender Ausländer krankenhausreif geschla- gen. Derzeit liegt er mit einem Jochbeinbruch, Prellungen und ei- ner Gehirnerschütterung in der Universitätsklinik Innsbruck und muß operiert werden. Die Täter sind inzwischen abgereist und für das Opfer steht zu befürchten, daß außer den Schmerzen auch finanzielle Schäden zu erleiden sind. Es begann im WC des St. Jo- hanner Lokales Tatoo': Ein junger, englischsprachiger Tou- rist riß Georg Gschnaller die Brille weg. Der Beraubte forder- te sie ergebnislos zurück, wurde dann beim Verlassen des Rau- mes von einem weiteren Eng- lischsprachigen angepöbelt und bekam dann übergangslos Fäu- ste zu spüren. Drei ausländische Personen droschen letztlich auf Gschnaller ein. "Ich hörte es nur mehr krachen", erinnert sich das Opfer. Der Abend endete für ihn im St. Johanner Krankenhaus. Die Anzeige erstattete der Vater des Opfers. Weder seitens des Krankenhauses noch des Tatlokales waren bis dahin dies- bezügliche Schritte unternom- men worden. Und seine Schwe- ster Christine Gschnaller nahm selbst Ermittlungen auf. "Ich hatte den Eindruck, daß sich die Gendarmerie nicht mit entspre- chendem Druck dieser Angele- genheit widmete." Eine Annahme, die der Posten- kommandant von St. Johann, Erich Lehnert, nicht bestätigen mochte. "Die Ermittlungen wa- ren insofern schwierig, da die Tatverdächtigen kaum in ihrer Unterkunft anzutreffen waren", erklärte Lehnert. Aber ein Täter sei ausgeforscht und zur Anzei- ge gebracht worden. Das Opfer Georg Gschnaller wurde nach Innsbruck gebracht und in der Universitätsklinik operiert. Und da die Täter inzwi- schen abgereist sind, befürchtet seine Schwester Christine, "daß die Versicherung weder für den Arbeitsentfall meines Bruders, noch für dessen Tagesgeld usw. aufkommen wird." (wiku) Parteiübergreifende Kirchberger-Mission KIRCHBERG. Eine "rot- schwarze" Gemeindekoalition begab sich von Kirchberg aus nach Wien. BM und OVP- Mann Herbert Noichl hatte bei der OBB-Zentrale in Sachen IC-Zug- aufenthalt in Kirchberg einen Termin vereinbart und der Be- zirkschef der Sozialdemokraten, Alois Leiter, stand im Innenmi- nisterium auf der Besucherliste. Seine Aufgabe: Dem erhöhten Sicherheitsbedürfnis der Kirch- berger entsprechend, weiteres Personal für den Gendarmerie- posten anzufordern. Konkrete Zusagen konnten die Missionare zum Wohle der Hei- matgemeinde nicht mit nach Hause bringen. Aber sie haben es geschafft, eine Basis für neuerli- che Verhandlungen zu schaffen. Und BM Noichl sowie Leiter sind überzeugt, daß die Vorzeichen gut stehen. Grüner Gemeinderat von St. Johann vermutet in Schneekanonen Nebelwerfer Verkehrsplanung weiter unter Beschuß ST. JOHANN. Die Bewohner der "Südtirol-Siedlung" lassen nicht locker: Nach wie vor be- kämpfen sie das St. Johanner Verkehrskonzept, das ihnen durch den geplanten Kreisver- kehr vermutlich eine eine zusätz- liche Belastung bescheren wür- de. So waren auch dreißig der Aktivisten bei der letzten Ge- meinderatssitzung, um nähere Auskünfte über ihr weiteres Schicksal einzuholen. Mit der lauten Bemerkung "hier erfährt man ja doch nichts", haben sie den Gemeindesaal wieder ge- schlossen verlassen. Nun wollen sie mit einer eigenen Veranstal- tung, die für die kommende Woche geplant ist, auf ihre Äng- ste und Sorgen aufmerksam ma- chen. Der Sprecher der Konzeptgeg- ner Adolf Auer ST. JOHANN. Die Gerüchte um jene, vom grünen Gemein- derat Sigfried Fürst als selt- sam bezeichneten Nebelschwa- den, ebben nicht ab. Und dabei sind wieder einmal die Schnee- kanonen ins Gerede gekom- men. Ein Unding, wie der Berg- bahnchef Ingo Karl gegenüber dem "Anzeiger" beteuerte. Die dichten Nebelschwaden über der Marktgemeinde St. Jo- hann veranlaßten Pürstl zur Mutmaßung, daß diese etwas mit der Beschneiungsanlage zu tun haben könnten. "Der Wasserver- brauch einer Kanone beträgt pro Stunde 3000 Liter", so Pürstl, "wird dabei die Idealtemperatur für die Beschneiung überschrit- ten, bildet sich offenbar durch die Erwärmung eine derart hohe Luftfeuchtigkeit, daß dann sol- che Nebelschwaden entstehen." Laut Karl purer Unsinn: "In der Nacht benötigen wir für die Beschneiung an die 300 Kubik- meter Wasser, wovon im schlimmsten Falle 10 Kubikme- ter verlorengehen." Da könne also keineswegs so viel Feuchtigkeit entstehen, um das St. Johanner Becken mit Nebelschwaden zu füllen. Außerdem sei doch allge- mein bekannt, daß St. Johann in einem Nebelkessel liege. Weiters, so Karl, könne er nicht verstehen, "daß trotz der Erkennt- nis, daß sich Schneekanonen auf die Umwelt nicht schädlich aus- wirken, noch immer mit faden- KITZBÜHEL. Bürgermeister Friedhelrn Capellari möchte den Anrainern der Schwarzseestraße entgegenkommen, und deren Wunsch nach einer Einfahrt für bestimmte Straßenbenützer ent- sprechen. So ginge es für BM Capellari darum, daß die derzei- tige Einbahnlösung von einem Einfahrtverbot abgelöst würde, scheinigen Argumenten gegen die Beschneiungsanlage argu- mentiert wird." (wiku) von welchem Hotelbusse, Taxis und Pferdefuhrwerke auszuneh- men wären. "Es gibt viele Städ- te", so BM Capellari, "in wel- chen heutzutage ein bestimmter Verkehr bevorzugt behandelt wird." Daraus leitet er ab, daß dies auch - wenn nicht kurzfri- stig, so doch langfristig - in Kitz- bühel möglich sein müsse. Kitzbühels Bürgermeister will kurzfristig Einfahrt in die Schwarzseestraße erleichtern
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