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Die "Kitz Bras" bei ihrem Koizert in der Aula der St. Johanner Hauptschule Foto: Opperer SAMSTAG, 6. MÄRZ 1993 KULTUR-ANZEIGER SEITE 5 W 0 eiße Smokings und technische Raffinesse zeichneten Musiker der "Kitz Brass" aus ST. JOHANN. Das Ensem- ble "Kitz Brass", bestehend aus 14 Mannen des Bezirkes Kitz- bühel, machte beim vergange- nen Sonntagskonzert nicht nur der neuen, weißen Smokings wegen von sich reden: Furore machten sie schon bei ihrem Einzug in die Aula der St. Johanner Hauptschule, bei dem sie das zahlreiche Publi- kum mit den Klängen des St. Louis Blues von Handy auf den Abend einstimmten. Und mit der Professionalität einer Truppe, die technisches Können und Einfühlungsvermö- gen an erste Stelle setzt, begann die "Kitz Brass" mit der "Phil- harmoniker Fanfare" und setzte die doppelchörige "Canzone noni toni' von Giovanni Gabriele hin- zu. Als Höhepunkt des ersten Kon- zertteiles konnte das Stück "Pro- cession of the nobels" von Rims- ky Korsakoff bezeichnet werden, das durch seinen polyphonen Aufbau von jedem einzelnen Musiker vollste Konzentration abverlangte. Moderneres gab es im zweiten Teil zu hören. So zum Beispiel die "Fanfare of the common man", ein Stück, welches durch die häufigen Unisono-Passagen intonationsmäßig ziemlich pro- blematisch erscheint. Auch wird von den Mus--kern durch ein unbedingt notwendiges Fortissi- mo, speziell für Hörner und Trompeten, und dies in teilweise recht ioher Tcnlage, ein übe:- mäßig hohes Maß an Kraft und Ausdauer verlangt. Daß bei diesem Stück, bei welchem auch die beiden Schlag- zeuger mit Pauken, Baßtrornmeln und Gong alle Hände voll zu tun hatten, bei den Einsätzen der einzelnen Register teilweise Unsicherheiten festzustellen waren, sei dem Ensemble auf- grund der eigenwilligen Rhyth- mik und des freien Vorirages wegen verziehen. Temperamentvolles bekamen die zahlreichen Zuhörer auf ih- rem Nachhauseweg mit. Es war der ausgezeichnet gespielte "Säbeltanz" von A. Khatchatoj- rian, der das Blu: no:h einmal in Wallungen brache. Und der nicht enden wollende Applaus des Pu- blikums bestätig-.e: Die "Kitz Brass" hatte an diesem Abend wieder eine reife Leistung gebD- ten. (wiku) Die i neue Galerie m Fellerhaus zeigt zeitgenössische Graphik ST. JOHANN. Für die vielen Kunstfreunde, die Anna Briems Galerie regelmäßig besuchten, bedeutete deren Entschluß, aus familiären Gründen die Galerie- tätigkeit einzustellen, ein schwe- rer Verlust. Um so größer war die Überraschung, daß dank der Be- mühungen seitens des Kulturre- ferates mit Dir. Franz Trocken- bacher und Arch. Armin Rainer, eine Möglichkeit gefunden wur- de, den Galeriebetrieb wieder aufzunehmen. Und in Zusam- menarbeit mit der Galerie Zwach, Schörfling am Attersee/Dorsch- villa und Galerie Altnöder wurde für dieses Jahr bereits eine Reihe von Ausstellungen gesichert. Begonnen wird mit einer Ver- nissage zu "Zeitgenössische Osterreichische Graphik" am Freitag, den 5. März, um 19,30 Uhr. Die Neueröffnung wird Landesrat Fritz Astl und der St. Johanner Vize-BM und Kultur- "Tautisch" Von Attersee referent Franz Trockenbacher vornehmen Zu sehen ist die Ausstellung vom 6. bis zum 21. März. Geöffnet ist an Donnerstagen und Freitagen von 16 bis 18,30 Uhr, sowe an Samstagen von 10 bis 13 Uhr. Mit Diskussionen und freudig- frohen Versprechungen ist nichts getan. Auch lange Diskussionen führen nicht zum Ziel. Handeln allein ist wichtig. Und darin hat das Kulturreferat von St. Johann, unter der Leitung von Dir. Franz Trnckenbacher ein Beispiel ge- liefert, das nicht nur für den Be- zirk Kitzbühel vorbildgebend dasteht: Während größere Städte Ti:ols übe: die Planungsphase einer gemeindeeigenen Kunstga- lerie noch nicht hinausgekom- men sind, :iat St. Johann am 5. März schon die erste Ausstel- lung in einer eigenen Galerie anzubieten Solche Initiativen sind nur möglich, wenn die Freude an Kunst ein Teil der persönlichen Innerlichkeit ist. Denn der Be- trieb einer Galerie ist unwahr- scheinlich zeitaufwendig und politische Lorbeeren sind damit kaum zu holen. Umso gewichti- ger erscheint da die Tatsache, daß Gemeindepolitiker wie Dir. Trockenbacher und Armin Rai- ner den Sprung ins kühle Wasser gewagt haben und sich mit vcl- lem Einsatz in Sachen Kunst en- gagieren. Und es ist beileibe keine In- provisation, die die ehemalige Galerie der Anna Briem am Leben erhalten 'ird. Dafür wird eine Reihe interessarter A.isste 1- lungen sorgen, die jetzt schon fixiert sind. Der Dan zumindest aller Kunstfreunie ist solchen Kulturpolitikern sicher. (wiku) 17 IM VISIER LTUR Kunst vom Kulturreferat erst genommen
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