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Titelblatt zu "Tiroler Heimatblätter": Kitzbühel mit der Hahnen- kamm-Seilbahn, der Mutter aller Sportbahnen Osterreichs. 01 auf Leinwand, 1926, von Alfons Walde SAMSTAG, 19. MÄRZ 1994 LOKAL-ANZEIGER SEITE 13 Tiroler Heimatblätter: 100 Jahre Skisport in Kitzbühel von Mag. Meinhard Neuner Einzahlungen an die Lebenshilfe -Sektion Kitzbühel- Herausgeber: Verein für Hei- matschutz und Heimatpflege in Nord- und Osttirol. Schriftleitung Dr. Erich Egg, Dr. Gert Am- mann, Dr. Hans Gschnitzer und Dr. Ellen Hastaba, alle In- nsbruck. In den "Tiroler Heimatblät- tern", Ausgabe 4/1 993, erschien ein interessanter Aufsatz von Mag. Meinhard Neuner vom Landesmuseum Ferdinandeum mit dem Titel "100 Jahre Ski- sport in Kitzbühel" zur noch laufenden Sonderausstellung im Kitzbüheler Heimatmuseum. Hier einige Abschnitte: 1892/93 übernahm Franz Reisch in Kitzbühel die Kondito- rei und Lebzelterei seines vor- zeitig verstorbenen Bruders Rudolf. In diesem Winter begann er auch mit eigens aus Norwegen importierten Schiern seine Fahr- versuche. Sein Freund Joseph Herold war von der ersten Stun- de an mit dabei. Im Jänner 1893 schrieb Reisch an ihn folgende kurze Mitteilung: "Wenn Du mich mit Schiern sehen willst, so komm heute auf die Hinterbräu- leiten". Am 15. März 1893 entschloß sich Franz Reisch, das Kitzbühe- ler Horn mii: Schiern zu bestei- gen. Auch darüber ließ er Herold eine entsprechende Mitteilung zukommen: "Heute besteige ich mit Schiern das Horn. Sollte ich bis 4 Uhr nicht zurück sein, so weißt Du, wo ich zu suchen bin". Schon im nächsten Jahr, 1894, gab es ein erstes Skirennen: Teil- nehmer waren unter anderen Josef Herold, Albert Primus, die Brüder Stanger, Hans Tscholl, Dr. Johann Traunsteiner. Franz Reisch konnte wegen eines Kopfleidens an dieser Konkur- renz leider nicht teilnehmen. Sieger wurde Josef Herold. Zu den ersten Wintersportgä- sten in Kitzbühel gehörte der Obmann des Skiclubs St. Anton am Arlberg, Rudolf Gomperz, einer der ersten, die nach Franz Reisch mit Schiern das Horn bestiegen hatten. Auch die engli- schen Wintersportgäste, welche bisher hauptsächlich Schlittschuh gelaufen waren und Schlittenpar- tien unternommen hatten, began- nen sich für den neuen Winter- sport zu interessieren. 1902 erfolgte die Gründung der Wintersportvereinigung Kitzbü- hel, zu deren ersten Obmann man Franz Reisch wählte. Für die drei Sportgattungen Rodeln, Eislau- fen und Schifahren wurden eige- ne Subkomitees gebildet. Außer- dem beschloß man die Herstel- lung eines Eislaufplatzes und die Anschaffung von Rodeln und Schiern zum Verleihen. 1903 wurde die erste Schi- sprungschanze auf dem Schatt- berg errichtet und zur Förderung des Schisports beschloß der Wintersportverein, 25 Paar Schneeschuhe an die interessier- te Jugend gratis zu verteilen. Einer der Pioniere auf dem Sektor "Alpinschilauf" war Dr. Willy Rickmer-Rickmers aus Bremen. Er hatte 1901 bei Mat- thias Zdarsky in Lilienfeld das Schifahren erlernt und fungierte nun hier in Kitzbühel kostenlos als Skilehrer. Von 1902 bis 1909 lehrte er über tausend Personen das Schifahren. 1906 bildete Rickmers 26 Schibergführer aus. Außerdem unterrichtete Viktor Sohm Springen und Schwingen. Ab 1901 begannen in Kitzbü- hel auch militärische Schiübun- gen unter der Leitung von Georg Bilgeri. Im Jänner 1905 wurden die ersten Tiroler Schimeister- schaften und im Februar des gleichen Winters erste Militär- Schiwettläufe veranstaltet. Georg Bilgeri kann als erster Schilehrer im eigentlichen Sinn betrachtet werden. Seinen "Alpi- nen Schilauf' entwickelte er aus den Vorzügen verschiedener Techniken (u. a. Lilienfelder Technik, norwegische Tech- nik...) Der um Kitzbühel verdiente Journalist C. L. Luther vom Akademischen Skiclub München veranlaßte Georg Bilgeri, ein Schilehrerbuch zu verfassen: 1910 erschien dann in einem Münchner Verlag der "Alpine Schilauf" von Georg Bilgeri und C. L. Luther. Das Heft "Tiroler Heimatblät- ter", Ausgabe 4/1 993, ist in eini- gen Exemplaren käuflich bei Elisabeth Pichler, Stadtgemein- de Kitzbühel, und im Kitzbühe- ler Heimatmuseum erhältlich. Das Kitzbüheler Heimatmu- seum mit der Sonderausstellung "100 Jahre Schisport in Kitzbü- hel" ist täglich an Wochentagen, auch an Samstagen, von 9 bis 12 Uhr geöffnet. Frühjahrskonzert der Stadtmusik Die Stadtmusik Kitzbühel un- ter der Leitung von Stadtkapell- meister Sepp Gasteiger veran- staltet am 25. März, um 20 Uhr im Festsaal der Wirtschaftskam- mer Kitzbühel ihr Frühjahrskon- zert. Eintritt freiwillige Spenden! Raika Kitzbühel Kto Nr. 467.290 Sparkasse Kitzbühel Kto.Nr. 0000-023721 Raika Oberndorf Kto.Nr. 1.30111-8 Kranzspenden für Resi Vittur: Marlis Wirth, Schweiz, 5 500; Dr. Klaus Reisch, RA, Kitzbü- hel, 5 1.000; Lotte u. Gerard Bunge (geb. Planer), Tucsonl Arizona, 5 500; Elisabeth u. Herbert Marchner, FL-Vaduz, 5 1.000; Karl Becker, 5 300. Kranzspende für Egid Jöchl: Fam. Nikolaus Josef Jöchl, Reith, 5 300; Spende von der SPÖ Bezirks- steile Kitzbühel, Dir. A. Leiter, 5 5.000; Spende von Landjugend Oberndorf, 57.000; Spende vom Lyonsciub Ludwigshafen - Kitz- bühel, 5 7.700; Spenden anläß- lich der Einzahlung von Mit- gliedsbeiträgen, 5 370. Wir danken herzlich! AV-Sektion Kitzbühel Schirennen vom Rauber zur Kelchalm Die Sektion Kitzbühel des OAV lädt ihre Mitglieder zum diesjährigen Vereinsschirennen am 20. März herzlich ein. Wie schon in den vergangenen Jahren halten wir unser Vereins-Schi- rennen als alpinen Paarlauf vom Rauber zur Kelchalm ab. Die Teilnehmer treffen sich bis 10 Uhr auf der Kelchalm, wo dann die Startnummernausgabe erfolgt. Anschließend steigen wir gemeinsam zu unserem Startplatz auf. Um ca. 12.30 Uhr erfolgt der Start. Die teilnehmenden Paare fah- ren in freier Fahrt zum Ziel bei der Kelchalm ab, wo noch vor der Zielpassage ein vergrabenes Piepsgerät geortet und ausgegra- ben werden muß. Dann geht es mit dem gefundenen Piepsgerät, zu zweit gemeinsam, zur Zeitab- nahme durch das Ziel. Das Siegespaar wird, wie schon in den letzten Jahren, aus der Mittelzeit aller Paare ermittelt. Die Preisverteilung ist ab ca. 17 Uhr im AV-Heim in Kitzbühel, wo auch für ein gemütliches Bei- sammensein mit kleiner Jause gesorgt sein wird. Der Kitzbüheler Alpenverein erhofft sich ein attraktives Teil- nehmerfeld und wünscht allen einen schönen, unfallfreien Wett- kampftag mit viel Spaß und Gaudi. Rennleitung der AV-Sektion Kitzbühel
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