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Turnlehrer Ludwig Stamer Der Kaufmann Ludwig Stamer war ein Zeitgenosse von JosefPirchl. Der Besitzer des "Stainerhauses" ist am 8. Juni 1887 im 65. Lebens- jahr verstorben, seine Gattin Rosina, geb. Hoflinger, folgte ihm am 22. Mai 1888 65jährig nach. Der wohlgeachtete Kaufmann war bei der Gründung des Turnverein ein Mittvierziger. Er wird als der erste Turnlehrer in Kitzbühel bezeichnet. Die Übungen auf Waldblößen am Lebenberg hat er vorgezeigt und geleitet. Bis zu 40 Jungturner und später auch Zöglinge erschienen regelmäßig auf dem Turnplatz. Ab 1872 stand dem Verein aufderalten Schießstätte ein Freiplatz und in einer Hütte, in der die städtischen Marktstände aufbewahrt waren, ein recht provisorischer überdachter Turnraum zur Verfügung. Foto: Werner Nessizius 9 ft it3bu4~tter 44 cnnatbtätter Heimatkundliche Beilage des "Anzeiger" mit Beiträgen über Volkstum, Geschichte, Volksleben, Kultur und Natur Schriftleitung Hans Wirtenberger Nr.3 März 1994 4. Jahrgang Die edle Turnerei freigesinnter Männer Erinnerungen an die Gründungsjahre des Turnvereins Kitzbühel 1869 und den städtischen Turnlehrer Lorenz Zessinger Von Hans Wirtenberger Der Turnverein Kitzbühel wurde am 2'.. Mai 1869 in das Vereinsregis:er bei der Bezirks- hauptmannsc:haft Kitzbühel ein- getragen. Nur ein "Arbeiter Kran- ken Verein" (1868) hatte sich vorher registrieren lassen, nach- dem die Bilcung von Vereinen auf eine neue Grundlage gestellt worden war. Bis zur Eintragung des dritten Vereins (Krieger- verein Waidrng) vergingen wei- tere zwei Jahre. Der zweite Verein im Register "Es war im Jahre 1868, als sich mehrere freigesinnte Männer zu- sammenfanden und der edlen Turnerei in unserem Städtchen Jo:efPirchl * 17.12.1822 + 22.6.1906 Besitzer des Goldenen Verdienst- kreuzes mit der Krone und ande- rer Auszeichnungen, Schützen- hauptmann, Bürgermeister von 1864 bis 1872. Unermüdlicher Förderer des Feuerwehrwesens, Gründungsobmann des Turn- vereins (1869 - 1888) und der Turner-Feuerwehr(1872) Eingang verschafften', schrieb mehr als 30 Jahre später Turn- wart Josef Herold, der an die bescheidenen Anfänge erinner- te. Gründerobmann des Turn- vereins war der von 1864 bis 1872 als Bürgermeister tätige Josef Pirchl, der 1872 die "Tur- ner-Feuerwehr" ins Leben rief. Pirchl scheint mehr den Einsatz sportlich trainierter Feuerwehr- männer im Auge gehabt zu ha- ben und richtete die Aktivitäten entsprechend aus. Er leitete bei- de Organisationen bis 1888. Da übernahm der aus Kufstein zuge- zogene Rudolf Reisch die Füh- rung des Turnvereins. Nach sei- nem frühen Tod (1890) übernahm der zur Leitung der Reisch-Filia- le nach Kitzbühel entsandte Franz Reisch, ein vielgereister Mann und begeisterter Turner, den Turnverein. Das Verdienst der Gründung des Turnvereins teilt Josef Pirchl mit Altbürgermeister Ludwig Stamer (Pirchls Vorgänger von 1861 bis 1864) und den Bürgern Anton Hölzl, Josef Riedler und Josef Pichler. "Der unter der Leitung dieser Herren stehende junge Verein zählte bald eine für Kitzbühel schöne Anzahl an ausübenden und unterstützenden Mitgliedern. Die Aufgabe, die sich die Vereinsleitung gestellt hatte, galt in erster Linie der Pfle- ge des volkstümlichen Turnens nach Jahn'scher Lehre", schrieb Dr. Hermann Schmidt-Wellen- burg in einer Festschrift zum 3. Kreisturnfest im Jahre 1928. Ludwig Stamer war der erste Vorturner. Er zeigte auf den Waldblößen am Lebenberg Übungen vor und sorgte dabei für einen geregelten Tumbetrieb. Natürlich war die Tätigkeit nur während der Sommermonate denkbar. Im Jahre 1872 wurde dem Turnverein die alte Schieß- Stätte als Übungsplatz überlas- sen. Über die ersten Jahrzehnte des Turnvereins schrieb Josef Herold im Jahr 1901: "Geräte gab es wenig oder gar keine, ein Paar Sprungständer, ein Brett dazu, zwei Pfähle wurden einge- schlagen und eine Stange darü- bergenagelt, das war das Reck
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