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die zur Auslöschung Österreichs Turnschwestern und Turnfreun- führte, ohne den politischen de entbietet die Stadtgemeinde Hintergrund der vorangegange- Kitzbühel herzliches Willkom- nen Zeit sehen will, muß einen men! Irrtum eingestehen. Das ein- Wir sind stolz darauf, in unse- drucksvolle optische Gesamtbild ren Mauern ein Turnfest solcher Mit4büIJ eier ein atbiätter Heimatkundliche Beilage des "Anzeiger" mit Beiträgen über Volkstum, Geschichte, Volksleben, Kultur und Natur Schriftleitung Hans Wirtenberger Nr. 4 April 1994 4. Jahrgang Turner, ringet, prüfet der Sehne Kraft! Kreisturnfest in Kitzbühel 1928: Größtes turnerisches Erlebnis - "Einig im Kampf gegen alles Undeutsche" - "Losungswort: Groß-Deutschland" Von Hans Wirtenberger In der Erinnerung der Zeitge- nossen und in der Geschichts- schreibung des Tiroler Turngaus ist das 3. Kreisturnfest in Kitzbü- hel im Jahr 1928 die größte tur- nerische Veranstaltung, die in der Stadt je gehalten wurde. Der Kreis 4 des "Deutschen Turner- bundes 1919", der Tirol und Vorarlberg jmfaßte, hielt am 29. und 30. Brachets und 1. Heuets 1928 (29. Juni bis 1. Juli) die Veranstaltung ab, die vom Turn- verein Kitzbühel durchgeführt wurde. Die erhaltenen Fotos zei- gen eindrucksvoll den sportlichen Rahmen, Zeitdokumente bewei- sen aber auch die Geisteshaltung, die im Festführer, im Grußwort des Bürgermeisters und in den Festreden beim Festabend zum Ausdruck kam. Wer die nachfol- gende politische Entwicklung, des Turnfestes kann nicht über den politischen Hintergrund wegtäuschen. Im "Festführer" schrieb Dr. H. Schmidt: "Liebe und Begeiste- rung im Dienst erhabener Lebensauffassung, einem großen Ziel geltend, sind die Grundla- gen, die zur Abhaltung des 3. Kreisturnfestes des Kreises 4 in Kitzbühel führten. Turnerische Arbeit zu leisten, völkische Pflicht zu erfüllen und einig zusammenstehen im Kampfe gegen alles Undeutsche schrie- ben wir auf unsere Fahne, um das Ziel zu erreichen, im großen, schönen deutschen Vaterlande dereinst unser Heim zu wissen." In seinem "Herzlichen Heil- gruß zuvor!" in den damaligen "Kitzbüheler Nachrichten" schrieb der Bürgermeister der Stadtgemeinde, Hans Hirnsber- ger: Euch allen, liebe Turnbrüder, Größe, wie das dritte Kreisturn- fest des Kreises Tirol und Vor- arlberg, mitfeiern zu können. Wir freuen uns, eine Heerschau über wackere Männer und Frauen halten zu dürfen, die einem so hohen, edlen Lebenszweck die- nen, wie des Jahn'schen Turnens. Wir kennen die Ziele Eures Strebens und wissen Euer Lo- sungswort: Groß-Deutschland. Von alters her eine Heimstätte deutsch-völkischen Denkens und ein Kampfplatz für deutsche Art, hat Kitzbühel mit aufrichtiger Freude den ehrenden Auftrag übernommen, dieses schöne deutsche Fest durchzuführen und unsere besten Wünsche beglei- ten heute die vielen Streiter um Rang und Eichenkranz, die hun- derte Amtswalter und Festgäste und unser Dank gilt allen, die dazu halfen, das Fest zu verwirk- lichen. Auf bestes Gelingen ein kräftiges Gut-Heil! Stadt-Gemeinde Kitzbühel Der Bürgermeister: Hirnsberger e. h. Der Turnverein kündigte das Fest so an: Weit über tausend Turner und Turnerinnen haben sich für das Dritte Kreisturnfest in Kitzbühel als Wettkämpfer und Festteilneh- mer angesagt. Nicht nur an Grö- ße, sondern auch hinsichtlich der Güte des Gebotenen wird Kitz- bühel ein Fest erleben, wie si- cherlich noch nie in seinen Mauern eines stattgefunden hat. Allein zu den Freiübungen der Turner werden etwa 1000 Mann antreten, für den Vereinswett- kampf haben 34 Vereine genannt und zu den zahlreichen volks- tümlichen und Geräte-Einzel- wettkämpfen werden durchwegs 70 bis 100 Turner um den ersten Platz ringen. Von besonderem Wert für die bodenständige Be- völkerung wird die, anläßlich des Kreisturnfestes zur Austragung gelangende alpenländische Mei- sterschaft im Ranggeln sein. Die turnerischen Wettkämpfe finden durchwegs auf dem Festplatz, der sich in ziemlicher Ausdehnung zwischen dem Ruadibauern- Anwesen und dem Banken- (Grieswirt)-Anwesen erstreckt, statt. Der Kreisturnrat lieferte das Motto, in dem es hieß: "Auf denn, Turner, ringet, prüft der Sehne Kraft, doch zuvor umschlinget
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