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JosefHuber (rechts) mit Bäuerin Therese Ortner und Ortsbauernob- mann Peter Hechenberger Tourismusverband organisiert 1. Kitzbüheler Schmankerlfest SEITE 20 LOKAL-ANZEIGER SAMSTAG. 4. JUNI 1994 Ferdinand Widmoser zum Gedenken Josef Huber von Stanglinsegg vollendete das 80. Lebensjahr Am Pfingstsonntag, 22. Mai, starb in Kitzbühel der Kaufmann in Ruhe, Ferdinand Widmoser, im 96. Lebensjahr. Das ehren- volle Letzte Geleit" durch die Stadt gaben ihm das Bläserquar- tett der Stadtmusik, die Stadtfeu- erwehr, der Kameradschaftsbund und die Fahnenabordnungen des Kaiserjägerbundes und der Schützenkompanie. Stadtpfarrer Kons. Rat Johann Danninger zelebrierte den Sterbegottes- dienst. Ferdinand Widmoser, der letz- te aktive Kaiserjäger aus dem 1. Weltkrieg in Kitzbühel, wurde am 10. September 1898 im Haus Hornweg 21, damals genannt "Im Sonnwinld", geboren. Es war der Todestag von Kaiserin Elisabeth. Als der Trauerzug auf der Gise- labahn, von Genf kommend, durch Kitzbühel geführt wurde, verlangte seine Mutter, betreut von der Hebamme Elise Lackner, von den Tischlergesellen der Tischlerei Huber, daß sie im Kindsbett ans Fenster geschoben wird. Sie wollte unbedingt den Trauerzug mit der geliebten Kaiserin sehen und den schwe- ren Verlust des alten Osterreichs miterleben. Ferdinand Widmoser ging in Feldkirch zur Schule und erlern- te dann in Arosa (Schweiz) den Beruf eines Hotelkochs. Den er- sten Weltkrieg machte er beim 1. Tiroler Kai serj ägerregiment mit und kam erst 1920, kriegsgeschä- digt, nach Kitzbühel zurück. Zuerst arbeitete er als Sousier im Grandhotel, aber schon 1921 machte er sich als Kaufmann in der Hinterstadt selbständig. In diesem Hause verbrachte der Verstorbene auch seinen Lebens- abend im wohlverdienten Ruhe- stand. Er war schon 1921 dabei, als unter Hauptmann Viktor Höck aus Kreisen der Weltkriegsteil- nehmer die Schützenkompanie Kitzbühel wiedergegründet wur- de. Er war auch dabei, als in den Zwanzigerjahren die Schützen- kompanie Kitzbühel beim Ka- tholikentag in Wien aufmar- schierte. Bei der Kompanie war er bis zum letzten Lebensjahr Gottesdienste: Jeden Sonntag um 9.30 Uhr. Bibelgesprächskreise: Diens- tag nach dem 1. und 3. Sonntag, 20 Uhr. Im Gemeinschaftsraum der Evangelikalen Freikirche Kitz- Ferdinana iVidrnoser in der Umform eines Feue-wehr- Hauptbrardrneisters unterstützendes Mitglied. Der Verstorbene war auch aktives Mitglied des 1 Tiroler Trarennvereins Kitzbülzei, bei dem er durch Jahrzehnte als Cberstarte und später als Bahn- richter tätig war. Zur FreiwilLgen Feuerwehr der S:adt Kitzbzile1 kam Ferdinand Wi.moser im Jahre 1924. Beim Dachbodenbrand der Villa Ho- genauer rettete er seinem Wehr- kanraden Karl Überall, der trotz Gasmaske eine schwere Rauch- gasvergiftung erlitten hatte. iurch zielbewußte Bergung das Leben und bei der Hochwasserkatastro- phe des Jahres 1928 zog er den damals dreijährigen Buben des Kaminkehrermeisters aus dem Mühlbaclz. Dieser Junge i ;t spä- te im Schwarzsee ertrunken. Mit dem invergeßlichei leu- erwehrmaniz Urban Zimmer- mann war Widmoser im Kriegs- einsatz des zweiten Weltkrieges bei den bombengeschädigten Städten in Tirol und in Bayern tälig. Als Kriegsverwundeter im ersten Weltkrieg wurde er im zweiten Weltkrieg in der Luft- nachrichtentruppe eingesetzt und nach einer Umschulung flir den Kriegsfeuerwehrdienst machze er dort Dienst. Ferdinand Widmo- ser war auch Gründungsmitglied des Kaiserjägerbundes "Kitzbü- hel und Umgebung", der ihn zu seinem Ehrenmitglied ernannte. büiel, Hartsteinwerk 3, )ber- ndorf. Hausgesp:ächskreise und Frauengesprächskreise: Ort u. Zezt bitte tel. erfragen bei Daniel Lieberherr, Seelsorger, ?el: 05356/71425(71094). Mai vollendete Josef Huber von Stanglinsegg in Kitz- bühel sein 80. Lebensjahr. Der Kitzbüheler Bauernbund mit Obmann Gemeinderat Peter Hechenberger stellte sich mit einem Geschenkkorb und den besten Glückwünschen ein. Josef Hubers Mutter war die Gantschnigg-Nani und der Vater kam von Nikolsdorf in Osttirol. Eine zeitlang waren Mutter und Sohn beim "Lippen" in Gundha- bing wohnhaft und beim "Pöll- bauern" in Arbeit. Sepp kam schon in seiner Schulzeit nach Kössen zu seinem Onkel, dem Gimpbichlbauern, und dann zu einem Großbauern im Bichlach. Während des 2. Weltkrieges, vom Anfang bis zum Ende, war der Jubilar in Rußland bzw. in Frank- reich. November 1945 kam er aus der französischen Gefan- genschaft frei und verdingte sich bei Bernhard auf Stang, als noch Gastwirtschaft und Landwirt- schaft beisammen waren. Seit 1950 lebt und arbeitet er zu Stang- linsegg bei der Kriegerswitwe Damit die Teilnehmer und Zuseher der 6. Kitzbüheler Al- pen Rallye beim "Concours d' legance" am Samstag, den 4. Juni, nicht auf dem sprichwörtli- chen "Trockenen" sitzen müs- sen, wird der Tourismusverband Kitzbühel in uneigennütziger Zu- sammenarbeit mit 6 engagierten heimischen Gastronomiebetrie- ben und der Bauernschaft Kitz- bühel das "Erste Kitzbüheler Schmankerlfest" in der Hinter- stadt abhalten. Therese Ortner, deren Gatte die- sen Bergbauernhof erwarb und im letzten Kriegsjahr den Hel- dentod erlitten hatte. Josef Huber kam, neben der Bauernarbeit, zum Baugewerbe. Er arbeitete beim Bichlaim-Lift, beim Wassergraben und beim Wegbau Kamper-Oberaigen, immer noch mit Pickel und Schaufel, da es damals kaum Maschinen gab. Nun kam die Zeit seiner ständigen Tätigkeit bei Baumeister Dipl.-Ing. Meise bis zu seiner Pensionierung. Auf Stanglinsegg ist seine Lieblings- beschäftigung die Haltung von Haushunden. Linsegg wurde nach Univ.- Prof. Finsterwalder bereits im Jahre 1416 erstmals als Luntzegk urkundlich erwähnt. Als Benen- nung des Luchses gibt es ein spätmittel-hochdeutsches Lincz, aus dem Griechischen "lynx". Linsegg ist also Luchsegg. Stang- linsegg liegt ca. 1.100 m hoch, ist 4 Hektar groß und wird heute noch landwirtschaftlich genutzt. Die Seele von Stanglinsegg ist Therese Ortner, genannt Thresl. Ab 14 Uhr öffnen die Schman- kerlzelte ihre Pforten bis Durst und Hunger auch des letzten Gastes gestillt sind. Die Ange- botspalette reicht von Broader- krapfen und Bauern-Speckbro- ten über Weichselschmarren, Ripperl und Pressknödel bis zum echten Tiroler Gröstl. Für Stimmung am musikali- schen Sektor sorgt die weitum bekannte Top-Gruppe "Casano- vas" aus dem Zillertal. Der Eintritt ist frei. Evangelikale Freikirche Kitzbühel
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