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Die einhundert Hemden der Performance 'Fremde Fahnen" verstan- den es, den Betrachter zum Nachdenken anzuregen Foto: Pöll SAMSTAG, 4. JUNI 1994 KULTUR-ANZEIGER SEITE 7 "Fremde Fahnen" von Janusz Pol- Stralkowski im Hotel Bären in Eilmau Heimatbühnen im Bezirk Kitzbühel ELLMAU. Anläßlich des 40jährigen Jubiläums der Hotel- kette Relais & Chateau stellten Danuta und Janusz Pol-Stral- kowski im Hotel Bären in El!- mau Aqurell- und Ölbilder zum Thema Ode An die Freude von Friedrich von Schiller, aus. Hiebei versuchte der Künstler, die Musik von Schiller in Bilder zu übertragen und die positiven Aspekte des Lebens zum Aus- druck zu bringen. Die Fassade des Hotels wurde die ganze Woche lang von der Performan- ce "Fremde Fahnen" des gebürti- gen polnischen Künstlers, Janusz Pol-Stralkowski, geprägt. Unge- fähr einhundert Hemden, die, bemalt mit Symbolen und Fah- nen, teilweise verbrannt, mitein- ander verbunden, das Hotel zier- ten, stellten die offene Frage, ob es der Menschheit jemals mög- lich sein wird, in Frieden und ST, JOHANN. Was kann es - im Rahmen der Tonkunst - Köst- licheres geben als Musiker, die zu ihrem Instrument soviel Dis- tanz besitzen, daß es für Witz und Ironie reicht? Und witzig- spritzig, ironisch bis satirisch gaben sich die Musiker der "Fagottiade" (United Sounds of Bassoon), welche kürzlich das letzte Jeunesse-Konzert der Rei- he 1993/94 in St. Johann bestrit- ten. Milan Turkovic, Clelia Gol- ding, Daniele Damiano, Richard Galler, Philipp Moll, alle Fagott (Moll auch Cembalo), dazu der Schlagzeuger Martin Kersch- baum, verstanden es glänzend, dem von Nichtfagottisten respek- tos 'Furzrohr' genannten Instru- ment jene Töne abzugewinnen, die zum einen dem tatsächlichen Charakter des Fagotts entspra- chen, zum andern die virtuosen Möglichkeiten auf diesem auf- zeigten, zum dritten die Schön- heit des Fagottklangs dem Publi- kum nahe brachten. Dies zu demonstrieren, absolvierten sie einen Streifzug durch die letzten 500 Jahre Musikgeschichte, mit Originalkompositionen - für die- se Besetzung nur spärlich vor- handen - und Transskriptionen, jedoch nicht chronologisch; begannen sie doch mit einem (herrlichen) Prokofieff, "Scher- Freude miteinander zu leben. Doch nicht nur eine Frage wurde von den Hemden ausgedrückt, sie lieferten auch einen Rück- zo humoristique". Was für gera- dezu exotische Klänge! Viel- leicht ist's die tiefe, dem Cello vergleichbare Gesamtstimmlage. Fast orgelartige Wirkung dann bei einer Josquin-Desprez-Bear- beitung von "Absalom, fili mi". - Mit J. P. Schiffelholz ("Trio- Sonate F-Dur"), einem Kompo- nisten des frühen 18. Jahrhun- derts - ein 'Ausgegrabener", des- sen musikalische Exhumierung sich offenbar gelohnt hat, wurde der schlagende Beweis erbracht. daß auch andere komponieren konnten. Dies nebenbei! - M Corettes Concerto "Le Pbenix' als nächstes - die erste für diese Besetzung nachgewiesene Kom- position... Und dann begann's zu 'swingen', mit L. Shaws "Frippe- ries". Nach der Pause eine Mozart- Sonate für 2 Fagotte (man wurde das Gefühl nicht los, daß hie.- eine ier eine dritte Stimme fehlt!); ein kurzer Bizet... Der Rest gehörte endgültig dem 20. Jhd. - ein köstlicher Strawinskij, ein eben- solcher Hindemith..., und dann, ja, P. Schickeles "Last Tango in Bayreuth": zum Schreien, diese Persiflage auf Wagner! - Weiters noch Paul Desmond, Gus Ed- wards, B. Douglas und Monnot. Vor allem die "Rock-Etude Nr. 14" von Douglas: Zum Wiehern! Mehrere Zugaben. -ii- blickin das zwanzigste Jahrhun- dert, das hauptsächlich von Krieg, Menschenverfolgungen, Dikta- turen, etc, geprägt wurde. (ep) Aquarellausstellung in der Raiffeisenbank HOPFGARTEN. Am 19. Mai hat Elisabeth Kunstowny in der Raiffeisenbank Hopfgarten eine Ausstellung ihrer Aquarelle prä- sentiert. Die Kitzbühelerin hat sich dem Aquarell verschrieben, denn es wirkt am Unmittelbar- sten. Mit ihren Bildern möchte sie dem Betrachter eine innere Harmonie nahebringen, um die Aggression abbauen zu helfen. Die Ausstellung ist bis 15. Juni zu Kassastunden zu besichtigen. 4-Tages-Workshop mit Tony Lardge ST. JOHANN. Vom 2. bis 5. Juni findet im Ballettstudio der Tiroler Ballettschule ein Ameri- can Jazz & Musical-Workshop mit Tony Lardge statt. Vernissage mit Michaela Thronicke KITZBUHEL. Am Sonntag, den 12. Juni, findet um 17 Uhr im Clubhaus des Golfclubs Kitzbü- hel-Schwarzsee eine Vernissage mit Michaela Thronicke statt. Vor der malerischen Kulisse des Wilden Kaisers zeigt die vielsei- tig begabte Malerin Phantasien in 01 und Aquarell, eine abwechs- lungsreiche Palette von romanti- schen Golfträumen bis hin zu den verschiedenen Spielarten der zeitgenössischen Tiermalerei. KIRCHBERG. Das Retten- steintheater bringt am Samstag, den 4. Juni, um 20.30 Uhr im Kirchberger Mehrzweckhaus den Lachschlager "die falsche Katz" von Maximilian Vitus. KIRCHDORF. Das neue Stück der Heimatbühne Kirchdorf mit dem Titel "Simerl auf Braut- schau" oder "Die weiße Leber" wird am Donnerstag, den 9. und 16. Juni, jeweils um 20.30 Uhr im Gasthof Habach aufgeführt. WAIDRING. Die Volksbühne Waidring spielt für alle Theater- begeisterten am Sonntag, den 5. Juni, um 20 Uhr im Veranstal- tungssaal des Freizeitzentrums die Premiere des ländlichen Schwankes in drei Akten "Der Hunderter im Westentaschl" von Max Neal und Max Ferner. ST. JOHANN. Hugo v. Hof- mannsthal's "Jedermann" wird von der Volksbühne St. Johann am Dienstag, den 12. Juni, um 20.30 Uhr in der Aula der Haupt- schule aufgeführt. W. A. Mitgutsch liest im Foyer der HAK KITZBUHEL. Die in Oberö- sterreich geborene Waltraud Anna Mitgutsch hält am Diens- tag, den 7. Juni, um 19.30 Uhr im Foyer der HAK und HASCH Kitzbühel, Traunsteinerweg 11, eine Lesung aus ihren Büchern. Open-Air Konzert in der Vorderstadt KITZBUHEL. Der "Treff- punkt Kitzbühel" macht's mög- lich und bringt ein Open-Air Konzert mit drei bekannten Bands am Samstag, den 11. Juni, in die Kitzbüheler Vorderstadt. Gegen 16 Uhr beginnt dieses einmalige Konzert mit der Kitz- büheler Nachwuchsband "Joe Mose", die mit Coverversionen aus den Bereichen Rock und Pop den Anfang macht. Begegnungen der rockigen Art bietet "Acrideo", eine süddeut- sche Band, deren Musiker vom energiegeladenen Hardrock über orgelbetonten 70er Rock bis zu eingängigen Balladen alles zu bieten hat. Mit dem "Headliner" des Abends, der einheimischen Band "Murdock", die mit Eigenkom- positionen und Coverversionen von schwergewichtigen Bands die Fans zum Toben bringen, endet das Konzert um ca. 22 Uhr. Witzige, ironisch bis satirische Fagottiade" bei Jeunesse-Konzert
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