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Freude am Maen: Die keinen Besucher des Umwelttages beschäftigten sich mit den Müllnor1tainern - de Graßen wollten mehr über die Z,ele und Vcriellun gen des Klimbündnisses erfahren. Foto: CSA SAMSTAG, 11. JUNI 1994 LOKAL-ANZEIGE1 SEITE 5 Umweltfeste, Alte Forderungen neu verpackt ST. JOHANN. Das Um- weltfest vergangenes Wochen- ende am St. Johanner Haupt- platz befriedigte alle Bedürf- nisse: Den Informationsdrang des Vereins "Klimabündnis" und der vielen Besucher - als auch die Malbegeisterung der Kleinsten. Von Christoph Salvenmoser "Es war einmal ein Dorfplatz - ohne Autos, mit vielen Bäu- men... - Szenen aus einem sol- chen Märchen malten St. Johanns Kinder beim "Klimabündnis- Umweltfest" letzten Samstag auf ausrangierte Müllkontainer. Die Realität sieht anders aus: Der vom St. Johanner Verein "Klimabündnis" angestrebte Beitritt zum "Klimabündnis Osterreich" liegt noch in ferner Zukunft - noch nicht eimal der Antrag für den nötigen Gemein- deratsbeschluß wurde gestellt - "wir wollen zuerst informieren, bevor wir an die Gemeindetüren klopfen", meint Olivia Georgia- des, eine der Initiatoren. Die Klimabündler fordern Altbekanntes: ein Fernheizwerk, die Förderung des öffentlichen Verkehrs, enge Zusammenarbeit mit den Ortleitbildgruppen und Bürgerinitiativen. Um die Bevölkerung auf ihre Seite zu ziehen, haben sich die Aktivisten für ihren Umweittag einiges einfallen lassen: l<inder- malaktion, Gaukler-Show, Elek- tro- Mofa-Fahren, Bauernpro- dulte. Infcrmationen gabs zum Thema Solarenergie, Kompo- stierung und zur 3. Welt. Nebcn lautem Kinderlachen hörte man aber auch Passanten- gern mel: Hier erfährt man zu weng über St. Johanns Proble- me, viel zu viel über Amazonas, TTe ibhauseffekt, Ozon... `Ws kinnte ein Klimabünd- nisbei:rit. schon bewirken'?', fragten sich viele Umweltfest- 13--sucher 'Die Politiker werden sici scwieo nicht dreinreden las- sen, wie man es ja vom Ortsleit- bild gewöhnt ist!" Aussagen, die de Kimabilnd- 1er nicht von ihrem eheren Weg abbringen können: "Noch ein Jahr Informationsarbeit, dann erst der Gemeinderat! ' St. Johanns Umweltreferent Franz Egger gilt sich bereits jetzt diplomatisch: "Wir werden urs damit befas- sen..." Spediteure als EU-Verlierer: Sie verlangen Erschwerniszuschlag KITZBÜHEL. Einigen Fir- men im Bezirk flatterte jüngst ein Schreiben vom Zentralver- band der Spediteure ins Haus. Darin wurde vermerkt, daß die Spediteure in ähnlicher Weise wie die Landwirte zu den gros- sen Verlierern gehören, sollte Osterreich der EU beitreten. So sei es nun unerläßlich ge- worden, von Kunden bei Ver- zollungen einen EU-Erschwer- niszuschlag von 100 Schilling einzuheben. Die Spediteure haben laut Schreiben ihres Zentralverban- des mit großen Umsatzrückgän- gen zu rechnen. "Mit Stichtag des Beitrittes verliert unsere Branche durch den Wegfall der Verzollungen aus dem EU-Be- reich - das sind laut österreichi- scher Handelsbilanz 2/3 der Importe - schlagartig 50% ihres Umsatzes", steht da in einer Aussendung der Spediteure ge- schrieben. In Zahlen ausgedrückt, bewegt sich der Umsatzverlust im Bereich von mehr als einer Milliarde Schilling. Weiters wird in diesem Schrei- ben festgestellt, daß die österrei- chischen SpediteLre gezwungen sind, 3000 hochqualifizierte Mitarbeiter freizusetzen, die bis- her im Zollbereich tätig waren und mit dem EU-Beitritt Oster- reichs überflüssig werden. Andererseits sind die Zollde- klaranten derzeit noch unentbehr- lich und selbst Austrittswillige müssen für ihre Titigkeit weiter- verpflichtet werden: "Im Inter- esse de-- wirtschaftlichen Kon- kuTenzfähigkeit urLserer Kunden müssen wir iie Verzollungstä- tigkeit bis zum Beitrittstag auf- rechterhalten." Sc sei es nötig geworden, "per Verzollung ei- nen EU-Erscliwezniszuschlag in der Höhe von 100 Schilling zu verlangen, damit den Kunden weiterhin ausreichend Pezsonal zur Verfügung st.--'--it. " (wiku Eine weitere Bauruine eingeebnet ST JOHANN. Aus und vorbei: Einem der letzten "architekoni- schen Schandflecken "in St. Johann hat das letzte Stünaleia geschla- gen - das' Angererhaus gegenüberder Gemeinde wird dem Erdboden lech,emacht. Die St. Johanner hat scheinbar die Aufräumlust ge- packt: Erst vor wenigen Wochen wurde das Laffererhaus 50 Meter weiter abgerissen. Die Gemeinde will auf dem Grund des ehema'igen Ange ver h auses nun eine neue Straße errichten. Foto: CSA
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