Kitzbüheler Anzeiger

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Verbotenes Picknick im Grünen: Kufsteinerfe ierten im Aschauer Naturschutzgebiet Geburtstag SAMSTAG, 18. JUNI 1994 - LOKAL-ANZEIGER SEITE 3 Kufsteiner hielten in Naturschutzgebiet Fete ab KIRCHBERG. Was haben ein Großraum-Partyzelt und dutzende Festgäste in einem Naturschutzgebiet zu suchen? Gar nichts, dachte sich die Kirchberger Bergwacht und zeigte die illegale Veranstal- tung kurzerhand bei der BH Kitzbühel an. Von Chris Salvenmoser Frech nach dem Motto, "es wird schon niemand merken" richtete ein Kufsteiner Industrieller kürz- lich die Geburtstagsparty seiner Frau im Aschauer Naturschutz- gebiet "Unterer Grund" aus. Als Partner für das illegale Picknick - um die nötige natur- schutzrechtliche Bewilligung der BH Kitzbühel wurde nicht ein- mal angesucht - fungierte ein Kitzbüheler Personalleasingbü- ro, das den Kontakt zum Zeltver- leiher herstellte. Auch ein Aschauer Bauer, Herr über den das Naturschutzgebiet abriegelnden Schranken, trug seinen Teil bei: Er händigte den Schrankenschlüssel aus und er- möglichte so erst das illegale Geburtstagsfest. Wohlweislich hat man nicht um die naturschutzrechtliche Bewilligung angesucht: "So KITZBÜHEL. Am Freitag hielt die SP-Bezirkselite ge- meinsam mit ihrem neuen Ti- rolchef, dem Vize-Landes- hauptmann Herbert Prock, eine Pressekonferenz im Kitz- büheler Hotel "Schwarzer Adler" ab. Aber dabei ging es weniger um die EU als wie um Regionalthemen: Die Sozialde- mokraten starten eine Offensi- ve in der Sozialpolitik. Besonders in der Altenbetreu- ung haben sich die SP-Bezirks- funktionäre wie Christi Bernho- fer, LA Ing. Alois Leiter und Ja- kob Riser gemeinsam mit dem Bezirkssekretär Heinz Leitner einiges vorgenommen. "Wir wol- len bis zur Jahrtausendwende die Pflegebetten in ganz Tirol und damit natürlich auch im Bezirk Kitzbühel verdoppeln", äußerte sich dazu Herbert Prock. Dies sei notwendig geworden, da die Menschen dank der medi- zinischen Fortschritte immer äl- ter werden. "Außerdem", so Prock, "haben sich in den letzten etwas hätten wir wahrscheinlich nie bewilligt", meint Dr. Peter Hollmann von der Bezirkshaupt- mannschaft Kitzbühel. Die Veranstalter werden nun wegen des Picknicks im Grünen ihr blaues Wunder erleben: Die Geldbuße könnte sich auf bis zu 250.000 Schilling belaufen! "Strafe muß sein", meint Karl Krätschmer von der Bergwacht Jahrzehnten die Strukturen der Familien wesentlich verändert." Einerseits fehle es an Zeit, sich ausreichend um gebrechliche, alte Familienangehörige zu küm- mern, andererseits fehle es in den Wohnungen an ausreichend Platz. Bei dieser Pressekonferenz kam auch die ablehnende Hal- tung vieler Einheimischer gegen Kirchberg erbost, "ich kann doch so eine Riesenfte nicht im Na- tursciutzgebiet veranstalten! Wo kommen wir hin, wenn jeder macht, 'sas er will? Ein Zeltfest, und sei es auch noc/- so klein. gehörtnu'z mal nicht in ein Natur!chutzgebiet. Auch wenn nichts beschädigt oder irge'id- wer belästigt wurde. die Flüchtlinge aus dem ehema- ligen Jugoslawien zur Sprache. Dazu LA Leiter: 'Diese Antipa- thie wird mit Unwahrheiten ge- schürt, wie beispielsweise mit der Behauptung, daß für FlüchtLnge besser als für Einheimische ge- sorgt wird." Tatsache hingegen sei, :laß pro Flüchtling pro Mo- nat lediglich 1000 Schilling zur Verfügung stehen. (wiku) Aus einer blöden Idee (die für die Picknicker jedoch teuer en- den könnte) wird aber eine bo- denlose Frechheit, wenn vorsätz- lich im Naturschutzgebiet auf den Geburtstag der Frau Gemahlin angestoßen würde. Doch das würde wohl niemand den Betei- ligten zutrauen. Weder dem Kitz- büheler "Drähtezieher", noch dem verliebten Kufsteiner Ehe- mann - oder etwa doch? Unverständlich bleibt freilich das Verhalten des Bauern, der den Schrankenschlüssel heraus- rückte - denn er wird wohl ge- wußt haben müssen, daß sein Grund und Boden unter Natur- schutz steht. Falls nicht, wärs doppelt traurig... 1 t.L 1 vvC, "De Kufstoaner habn zwoa Möglichkeitn: Entweda zoihns a Straf wegn eana Geburts- tagsparty, oder si loßn si selba unter Naturschutz stoin." SPÖ startet Offensive in der Sozialpolitik SP-Bezirksriege mit LHt-Stv. Markus Prock Foto: Kuen
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