Kitzbüheler Anzeiger

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Der Kauf undAusbau dieses Gebäuaes (Sonni2nhof), wurde zum Mittelpunkt der Kritik Foto: Kuen SAMSTAG, 16. JULI 1994 LOKAL-ANZEIGER SEITE 3 Grünen wird unfaires Verhalten vorgeworfen ST. JOHANN. Ausdrücke wie "Sauhaufen" prasselten in den letzten Tagen auf die Ver- waltung der Marktgemeinde hernieder. Dahinter steckten die "Grünen", die den Landes- Prüfungsbericht, der Mängel imVerwaltungswesenaufzeig- te, an Rundfunk und Presse weiterleiteten. Laut GR Jo- hann Grander ein unfaires Ver- halten: "Normalerweise gibt man den betroffenen Personen die Möglichkeit, sich zu recht- fertigen, bevor man öffentlich über sie herfällt." Von Wilhelm Kuen Nicht über die Prüfberichtver- öffentlichung selbst ist BM Josef Grander erbost, "mich ärgert nur der von GR Siegfried Pürstl ver- mittelte Eindruck daß dieser Be- richt unter Verschluß gehalten wird, obwohl er bereits bei der Aprilsitzung des Gemeinderats behandelt wurde." Laut Proto- kollauszug wurde damals folgen- der Bürgermeister-Appell von allen Gemeinderäten zur Kennt- nis genommen: "Im Interesse ei- ner fairen Vorgangsweise sollte mit einer Veröffentlichung (Info an die Presse) zugewartet wer- den, bis eine sachliche Aufklä- rung aller aufgezeigten Mängel erfolgt ist." BM Grander stellt nicht in Abrede, daß tatsächlich formelle Mängel zu bemäkeln sind. Die Probleme mit der nach sei- ner Meinung zu starken Rauch- entwicklung quälen den BI-Ob- mann Hansjörg Hofer momen- tan nur zweitrangig: "Auch das Wirtschaftsministerium hat nun in zweiter Instanz unsere Beru- fung gegen den Verlust unserer Parteienstellung abgelehnt", sagt Hofer. Die Biirgerinitiave hatte nähm- lich ihr Einspruchsrecht bei Gewerberechtsverfahren verlo- ren, als das Land im Frühjahr die Parteienstellung entzog - "Der Anzeiger" berichtete. Die Be- gründung: Der Umweltschutzve- rein als "juristische Person" kann keine Nachbarschafts- und somit "Aber", so Grander, "diese hat- ten niemals Einfluß auf die Fi- nanzsituation der Gemeinde." Auch nicht beim Kauf des Son- nenhofes, der, einem verpflich- tenden Vertrag mit dem Bund aus dem Jahre 77 gemäß, in ein Internatshotel umgewandelt wor- den ist. "Hätten wir ein neues Internat Mitspracherechte geltend ma- chen. Nur wenn die Mitglieder der Bürgerinitiative einzeln auf- treten, könnten sie beeinspru- chen. "Das würde aber einen un- geheuren Verwaltungs-Mehrauf- wand verursachen", wettert Ho fer. Deswegen beschwert sich der Umweltschutzverein jetzt beim Verwaltungsgerichtshof, damit das Verfahren vielleicht neu auf- gerollt wird. Eine Antwort könn- te aber mehrere Jahre auf sich warten lassen. Inzwischen dokumentieren die Gegner der Egger-Emissio- nen weiterhin fotografisch den überdimensionalen Dorn, der ihnen ins Auge sticht: "An vielen bauen müssen, so wären durch Grundkauf und Baukosten ca. 50 Mio. Schilling zu berappen gewesen," erklärt dazu BM Gran- der. Der Ankauf und Ausbau des Sonnenhofes hingegen habe ier Gemeinde die Hälfte, in Summe 24,762 Mio., gekostet. An die- sein Beispiel sei laut BM Gran- der zu ermessen, daß manchmal /1v?? 3.'f. 1.7 12. '• ).r (6 Ar 71 r. 1(6. 204. 24.4. 2.ij. 2&r. Z '• 1 4. Eine interne Aufstellung der Bürgerini?jatji•e: "An all diesen 1:igeii ‚unktienierte die Rau Iran- irdrücku.-ig nie/lt zufriedens!el- knd. Tagen im Frühjahr war die Rau- chentwicklung nicht in Ord- ning......‚ me:nt BI-Obmann Hofer. schnell gehandelt werden müsse, was unter Umständen zu Form- fehlern führen kann, "die aber nicht als Schaden für die Ge- meinde ausgelegt werden dür- fen." GR Johann Grander sieht in der Kritik einen Versuch der Grünen, "von eigenen Problemen abzulenken." Laut Grander ha- ben die Grünen durch ihre Initia- tive gegen die Höflingerunter- führung die Mehrheit der St. Johanner Bevölkerung in Unver- ständnis und Wut versetzt. "Wos da Hofer eppa tuat, wenn eahm da Egger koane Rauchsig- nale mehr schickt?" ST. JOHANN. So endlos wie die Folgen einer TV-Seifenoper: Die Haß-Liebe zwischen der Bürgerinitiative Eggerwerk und dem Spanplattenerzeuger. Der letzte Stand: Die Umweltschüt- zer, die nun wegen der vom Wirtschaftsministerium aberkann- ten Parteienstellung zum Verwaltungsgerichtshof schreiten, sind erneut nicht mit den Rauch-Emissionen zufrieden. Von Christoph Salvenmoser Bürgerinitiative mußte Schläge einstecken
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