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Die Kitzbüheler Prämusik vor 25 Jahren auf dem Rangglerplatz Erholung für Bäuerinnen und Bauern SEITE 10 LOKAL-ANZEIGER SAMSTAG, 23. JULI 1994 25 Jahre Kitzbüheler Prämusik Prof. Dr. Karl Prieler will sich nicht nur dem kulturinteressier- ten Kitzbühel Besucher widmen (jeden Dienstag "Kunstspazier- gänge'), sondern auch den "Wort- und Kugelschreiberakro- baten" einiges Interessantes zei- gen. "Literaturwerkstätte ist eigent- lich zuviel gesagt", meint Prof. Prieler, der seit 18 Jahren Deutsch und Literatur in Kitzbühel unter- richtet und ergänzt, "ich möchte einfach nurjene Gäste, die gerne schreiben und in ihrem Urlaub Die schönste Art Lebensfreu- de auszudrücken, ist im alpen- ländischen Volk der Juchezer. Leider hört man den Juchezer immer seltener, und auf Grund der immer weniger werdenden Vorbilder droht er sogar auszu- sterben. Ich habe die Zeit noch erlebt, in der man den Juchezer nicht nur beim "über d' Alma geh'n" hörte, sondern gar nicht selten bis ins Tal herunter ver- nehmen konnte. Von der Schatt- bergalm, aber auch aus größeren Entfernungen, wie von der Ma- leralm oder sogar vom Pölleiwi, sowie vom Hausberg herunter, konnte man den Juchezer immer wieder vernehmen. Damit ist es heute vorbei, was aber nicht hei- ßen soll, daß heute niemand mehr in die Situation kommt, einen Jubelschrei von sich geben zu wollen. Man hört ja immer wie- der, bei den verschiedensten Anlässen, z. B. beim Berggehen (Gipfelerlebnis), Schifahren, Drachenfliegen, Tanzen, Schuh- platteln, u. v. a., daß Menschen juchezen, nur wissen die meisten nicht mehr, wie ein Juchezer klin- gen sollte. Juchezen ist nicht nur Männersache. Nun ist es höchste Zeit, zur Erhaltung des echten Juchezers etwas zu unternehmen, An der Hauptschule II Kitzbü- hel findet am 23. Juli, von 9.30 bis 11 Uhr, eine Sprechstunde des Direktors statt. Dabei sind Neuanmeldungen von auswärts etwas geistigen Spaß haben wol- len, mit spielerischen Techniken und Humor an ihre schriftstelle- rischen Fähigkeiten heranfüh- ren". Die besten Geschichten aus zwei Jahren werden in einem Buch abgedruckt und sollen Einheimische wie Gäste erfreu- en. Als Umfeld für die Amateur- schriftsteller konnte das Hotel Schloß Lebenberg gewonnen werden. Treffpunkt ist jeden Mittwoch im Juli und August beim Tourismusverband Kitzbü- hel. solange es noch Leute gibt, die ihn weitervermitteln können. Am Samstag, den 20. August, am Vorabend des Weisenbläser- treffens, findet ab 14 Uhr im Berggasthof Kelchalm (Bochu- merhütte), ein Seminar für "Ju- chezer und Rufe" statt. Als Refe- rent konnte Bibi Rehm, einer der besonders durch ihre Jodler, Juchezer und Rufe bekannten Brüder Rehm aus Garmisch Par- tenkirchen, verpflichtet werden. Er wird Juchezer zum Erlernen weitergeben und über deren Ent- stehung, Geschichte und Her- kunft referieren. Neben ihm werden auch andere Spezialisten ihre Juchezer zum besten geben, und solche, die es schon oder noch können, sind besonders eingeladen, am Seminar teilzu- nehmen. "Aus der Praxis für die Praxis". Die "Mitterhögl Wei- senbläser", zusammen mit dem Tiroler Volksmusikverein und dem Kulturreferat der Stadt Kitz- bühel, laden zu reger Teilnahme herzlich ein. Der Juchezer ist alpenländi- sches Kulturgut, und so hoffe ich, daß unser Seminar nicht mit den berüchtigten Tourismus- Jodel-Dodel-Veranstaltungen verglich wird. Andreas Feiler zugezogener Schüler oder Ab- meldungen möglich und werden - auch tel. unter 4440- allgemei- ne Informationen zur Hauptschu- le geboten. Die "Kitzbüheler Prämusik" unter Kapellmeister Andre Fei- ler wurde 1969 gegründet und trat erstmals beim Präranggeln am 20. Juli 1969 auf dem Klaus- ner-Bahnhoffeld auf. Der Chro- nist berichtete darüber im "Kitz- büheler Anzeiger" vom 26. Juli 1969 wie folgt: "Große Freude bereitete dem Veranstalter, dem 1. Nordtiroler Trabrennverein unter Obmann Max Werner jun., und dem Pu- blikum die Uraufführung der 20 Mann der Kitzbüheler Stadtmu- sik unter der Leitung von Kapell- meisterstellvertreter Andre Fei- ler. Nach einem kurzen Stand- konzert in der Vorderstadt mar- schierte diese Kapelle, die "Kitz- büheler Prämusik" getauft wur- de, mit klingendem Spiel zum Rangglerplatz und wurde dort mit großem Beifall empfangen. Immer wieder wurden vom Pu- blikum und vom Rangglkomitee Aufführungen angefordert. Die "Prämusik", verstärkt durch den Harfinisten Hans Hechenberger von Erb am Sonnberg, erschien mit den für die Stadtmusik tradi- tionellen Geinzin und der weis- sen Hahnenfeder und bot ein far- benprächtiges Bild. Die musika- lischen Leistungen wurden mit großem Beifall bedacht und es wurde mit Bewunderung festge- stellt, daß Kitzbühel bei den Es ist wieder soweit! Die Ter- mine für die Bauernerholung im Herbst stehen wieder fest. Turnus: 9. bis 23. Oktober: Sporthotel Spieljoch, Fügen; 9. bis 28. Oktober: Hotel Iselsber- gerhof, Iselsberg. Turnus: 2. bis 16. Novem- ber: Sporthotel Spieljoch, Fügen; 2. bis 16. November: Hotel Isels- bergerhof, Iselsberg (Verlänge- rung bis 21.11. möglich). 2. bis Rangglerveranstaltungen stets etwas Neues zur Belebung bringt. Sport, Kultur und Organisation gaben sich an diesem Tag die Hand. Bürgermeister Hermann Reisch gratulierte den Siegern bei der Ubergabe der Preise und gratulierte auch der Prämusik und dem Veranstalter zum schönen Erfolg". Die "Kitzbüheler Prämusik" unter Andre Feiler machte sich in diesen 25 Jahren im In- und Ausland einen guten Namen. Beim Jubiläumsfest "60 Jahre Casino Kitzbühel" gab die Prä- musik in der Hinterstadt ein Konzert. Ein Höhepunkt im 25. Jahr des Bestehens der Prämusik wird heuer das "Herbstfest" mit den österreichischen Winzerkö- niginnen werden. An diesem Tag führt die Prämusik den Festzug in die Vorderstadt an. Das Wörtchen "Prä" bedarf einer Erklärung. Der lateinische Ausdruck "prae" = "vor", z. B. prae aliis = vor den andern, hat sich wohl aus der Amtssprache in die Brixentaler Mundart ver- irrt. Das Wörtchen "Prä" bedeu- tet den Vorrang oder Vorzug. "Einen Prähaben" ist soviel, wie einen Vorsprung haben. Ein Präschütz ist ein Meisterschütz, ein Präranggler ein Meisterrangg- 1er und eine Prämusik eine Mei- stermusik. 21. November: Hotel Fließerhof, Fließ. Anmeideschluß ist für alle Turnusse Montag, 22. August, bei Bezirkslandwirtschaftskam- mer Kitzbühel mit vollständig ausgefülltem Antrag. Antragsfor- mulare und weitere Auskünfte erhalten Sie bei der Bezirksland- wirtschaftskammer (Tel. 05356/ 5255 oder 5256) oder bei den jeweiligen Ortsbäuerinnen. TOURISMUS VERBAND INFORMIERT Kitzbüheler Literaturwerkstätte hat ihre Pforten geöffnet Tel. 05356/2155 und 2272. Telex 51758 fvvk a • Telefax 0535612307 Wo bleibt der "Juchezer"? Sprechstunde an der Hauptschule II
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