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Einer der schönsten Tage im Leben von Maria Hofer in Kitzbühel war sicher der 8. Oktober 1950, der Tag der Einweihung der Glockenspie- le. Zwischen der Kinst,!erin '4nd Weihbisc/ofDDr. Johannes Filzer Bürgermeister Dr. Camillo Buschman, l!rks dahinter Vizebürger- meister Peter Sie !erer und AltbürgerfneL!ier Hans 1-lechenberger Maria Hofer mit der Schauspielerin Paula Wessely Meine Kunst des "Improvisie- rens" wurde - wie Pfarrer Schmid sagte - ein "Begriff'. Auch Wien bat wieder um meine Mitwir- kung. Mein Name gewann wie- der an Bedeutung. Nach dem Umbruch (1945) gab mir das Österreichische Amt für Kultur und Wissenschaft, Abtl. Musik, den Auftrag, in Kitzbü- hel ein Konzert zu geben "Pro Austriae mortuis". Ich komponierte für dieses Konzert vier Lieder in memo- riam, "der Stadt Kitzbühel ge- widmet". 1945 bat mich Major Marincovich, Mitglied des "Bundes der Opfer nationalso- zialistischer Unterdrückung" zu werden, und gab mir den Auf- trag, "Kerkerlieder" zu kompo- nieren. Die Uraufführung dieser Lieder war in Kitzbühel. Am 15. Jänner 1946 verun- glückte ich in Innsbruck. Prof. Burghard Breitner und Dr. Her- mann Berger, später Primarius in Kitzbühel, retteten mir das Le- ben. Im Sommer 1947 und 1948 gab ich zur Festspielzeit wieder Konzerte im Dom. In der Aula war die Uraufführung der Kanta- te "Cantibilia spiritualia" (Text von Josef Trigler). Im Herbst komponierte ich die Musik zum Theaterstück von Alma Holger- sen "Wir könnten gerettet wer- den". Uraufführung im Landes- theater Innsbruck im Oktober 1949. Im Jänner 1950 nach Wien gereist, um das Kitzbüheler Glok- kenspiel vorzubereiten. In die- sem Jahr eine Messe für das "Heilige Jahr" komponiert. Ich bekam dafür den "Päpstlichen Segen". Im Oktober 1950 wurde das Kitzbüheler Glockenspiel einge- weiht. Dafür komponierte ich den "Glockenspielmarsch", auch eine Anzahl von Glockenspielmelo- dien in Form von Liedern, Spiel- stücken, Tonsprüchen etc. 1951 konnte ich die "Histori- schen Konzerte" im Hof der Bezirkshauptmannschaft abhal- ten. Außer diesen Konzerten gab ich im Museumskeller aus "Joch- bergs Knappenzeit" Darbietun- gen originaler Stücke, die ich für verschiedenen ortsgebundene Instrumente bearbeitete. Orgel- vorführungen in der Sommerzeit für die ausländischen Gäste, welche mit großer Begeiteung den Tiroler Heimatmelodien lauschten. Ebens3 beliebt waren meine Glockenspielkcnzerte. Im Noenzber konnte ich mei- ne neugebaute Eigen:umswoh- nung beziehen. Ein Musikzim- mer ermöglichte es, Hauskon- zerte zu geben. Sozusagen "ein- geweiht" wurde der Raum im Jahre 1952 durch die Sendegrup- pe West mit meinem Vartrag üher alte alpenlärdiscne Iiwrjmente. 1952 - 1956 Fortsetzung •:er Orgelvorführungen, Crgmistn- dienst, Glockenspielkonzerte, dazwischen Arbeiten an einem Buch mit Studien für elektrcni- sche Musik. Die Ausstellung "Mozart reist dur•h Tirol" be- deutete viel Arbei: und Zeitver- lust. Viele ausländische Gäste besuchten d:e Aus ;tellng. 1952 bedankte sich Redateur Otto Mallat (Sender Vorarlberg) für das gramliose Glockenspiel- musizieren am Pfundner-Glok- kenspiel auf der Frühjahrsmesse in Wien. Der Dichter Raimund Berger beziarikte sich am 13. Mai 1952 für die "schöne Musik" zu sei- nem Stück 'Pap:erbiumenfrüh- ling". Heute zu flMiÜts1 1.- t1ü •j.d Kitzbüheler Glockenspiel Hl.t.,1.he W. & 2103,0,4 .I.) M.1. .. S. 1953 - 1957: Nebst komposi- torisch--n Arbeiten war die künst- lerische Pflege des Glockenspiels scwie der Kirchenmusik meine vorzügliche Aufgabe. 1958 be- gann :ch auch auf dem Gebiet der
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