Kitzbüheler Anzeiger

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Maria Hofer samm 1te historische Musrkinstrumer te (Aufnahme um 1955) elektronischen Musik zu arbei- ten. Das elektroakustische Glok- kenspiel auf dem Wiener Rat- haus wurde von mir auf der Wiener Herbstmesse vorgeführt. Kurz darauf wurde es von der Stadt Wien angekauft. 1959 komponierte ich die "Knappenmesse" (Text von Hel- mut Schinagl). Leider kann diese Messe nach den Konzilsbestim- mungen nicht aufgeführt werden. Pfarrer Joseph Schmid enga- gierte mich als Stadtpfarrkirchen- Organistin, und damit begann für mich eine Zeit, die abgesehen von den Strapazen, wenig freies Planen für Konzerte übrig ließ. Bei den vorgesehenen kirchli- chen Zeremonien, sowie Toten- messen und groß angelegten Hochämtem, kam mir meine Fer- tigkeit auf der Orgel sehr zu nut- ze. Besonders das Improvisieren wurde eine Notwendigkeit. Ich hatte bei Totenmessen nie Sän- ger zur Verfügung. Ich mußte nach einer vorgeschriebenen Melodie frei improvisieren und das genau nach dem Priester am Altar. Eine Kunst, die nach mir bestimmt niemand kann. Pfarrer Schmid gab mir laufend Aufträ- ge für zu komponierende The- men. Auch Mozartmessen mußten für die Kitzbüheler Orgel klang- lich bearbeitet werden. Der des öfteren schwach besetzte Chor mußte mit einer tonlich einwand- freien Orgelstimme verstärkt werden. Das waren alles Arbei- ten, die viel Zeit und Mühen Prof Maria Hofer im Jahre 1937 kosteten. Trotzdem komponierte ich. Es entstand die "Andreas-Hofer- Messe'. Ich bemühte mich auch um die Spielbarmachung der kleinen Tragorgel (Positiv) in der Liebfrauenkirche. Um dem Zu- hörer dieses Instruments einen Begriff von der alten Klangwelt zu geben, komponierte ich zwei Messen und einige Lieder, die nach dem Geiste der damaligen Kompositionsmanier geformt wurden. Ich organisierte zwei Adventlonzerte, die großen Anklang fanden. Der Beruf einer Organis:in :st ein sehr schwerer und veralit- wortungsvoller. Ein Fremdenver- kehrsort wie Kitzbühel stellt in jeder Hinsicht hohe Anforderun- gen. Besonders schwierig ist es, im ungeheizten Raum technisch einwandfrei zu spielen. Bei eher Außentemperatur zwischen -20 oder 25 Grad sinkt die Raun- - temperatur an der Orgel oft au±' - 12 Grad. Durch vier Jahre hindurch habe ich die Rorateämter gespielt. Das bedeutete für mich: 4 Uhr aus dem Bett, dreiviertel Stunden - bei Schnee und Eis - zur Kirche, dann an der Orgel mit erstarrien Fingern spielen - kurz, es war eine Leidenszeit für mich. Ge- sundheitlich habe ich mir sehr geschadet. Als Folge der "Unter- kühlung" mußte ich mich eine: schweren Darmoperation unter- ziehen. Auch diesen lebensret- tenden Eingriff nahm Doz. Dr, Berger vor. Nachdem ich wieder soweit Orgelvorführungen fanden nicht mehr statt. Inzwischen wurde die alte Orgel in Hopfgarten im Bri- xental restauriert. Zur Einwei- hung komponierte ich zwei gro- ße Orgelstücke (mit Bläsem) und spielte selbst die herrlich klin- gende Orgel. Am Kitzbüheler Glockenspiel arbeitete ich weiter. Mit den "Tonmonogrammen" für Glok- ken hatte ich großen Erfolg. Die Glockenspielkonzerte für die Hochwasserhilfe 1965/1966 brachten einen guten Erlös. Für den Skifilm "Melodie auf Ski" komponierte ich Teilstücke der Musik. Für das Jubiläum des Pater Guardian der Kitzbüheler Kapu- ziner komponierte ich die "Jubi- läumsfestmesse". Gleichzeitig bemühte ich mich um die An- schaffung einer Hammondorgel. Diese Kirchenorgel, ein pracht- volles Instrument, erfordert für besondere Aufführungen einen speziellen Tonsatz. Ich gründete einen Jugendchor der Jungschar und schrieb eine "Jugendmesse". Das Adventkonzert 1966 auf dieser Orgel war ein voller Er- folg, das Konzert wird mit eigens dafür komponierten und bearbei- teten Liedern und Stücken jähr- lich stattfinden. Für Maria Stein schrieb ich zwei Motetten, die im Beisein von Erzbischof DDr. Andreas Rohracher uraufgeführt wurden. Für die Charterfeier des Rotary Club Kitzbühel wurde eine Fest- fanfare für vier Bläser bei mir in Auftrag gegeben. Meine Popularität im In- und Ausland trug mir den Spitzna- men "Glockenmoid" ein. Ich freue mich über diese volkslogi- sche Anerkennung. Trotz aller Divergenzen der vielfältigen Richtungen meiner Berufskolle- gen bleibe ich einer Richtung treu, nämlich "Diene deinem Vaterland". erholt an die Arbei gehen konn- te, schrieb ich die "Erntedank- mess'. Darauf das "Kitzbüheler Requiem". Die Uraufführung war in de: Stadtpfarrkirche mit Frau Esterann aus inns Druck. Es war ein großer Erfolg. Weiters folgte eine Reihe von Gebrauchsmusik für den Kirchenchor. MiL Amtsantritt von Dr. Josef Kreuzer als Stadzpfarrer (1962) änderte sich Eini.ges. Meine L 114 -
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