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Am Unterbrunn .Hof heßen sich die Politiker das Begrüßungs- 'Schnapser1" munde z Foto: Kuen SAMSTAG, 6. AUGUST 1994 LOKAL-ANZEIGER SEITE 3 Bergbauernhof als Stätte für "hohe" Politik KITZBÜHEL. Landwirt- schaftsminister Dr. Franz Fischler erlebte in Kitzbühel stressige Stunden: Zuerst stand er bei seiner "Anzeiger"-Tele- fonstunde vielen Anrufern Rede und Antwort, dann über- reichte er am Bergbauernhof des Peter Hechenberger dem EU-Agrarkommisar Ren Stei- chen ein Memorandum, in welchem die Priorität der För- derung der Berglandwirtschaft hervorgehoben und begründet wurde. Bei der "Anzeiger"-Telefon- stunde stand erwartungsgemäß der EU-Beitritt Osterreichs im Mittelpunkt. Fragen, wie es mit der Milchkontingentierung wei- tergehe, welche Zukunft Bezirk- saktivitäten wie beispielsweise der Kössener Käserei bevorsteht und welche Förderungen Bio- Bauern zu erwarten haben. Dabei zeigte sich Minister Fischler überzeugt, "daß unsere gute Qualität noch besser ver- kauft werden kann, wenn in Zukunft ein entsprechendes Markenbewußtsein geschaffen wird." Was die Milchkontingen- tierung betreffe, so werde es ab Herbst eine Regelung dafür ge- ben. Und Förderungen sollen in Zukunft verstärkt in die Erhal- tung und Pflege der Landschaft fließen. Ähnliches, nur wesentlich ausführlicher, steht auch in dem Memorandum zu lesen, we1res Minister Fischler dem EU-KDm- misar Ren Steichen dann beim Unterbrunn-Bauern übergab. Und S-eichen zeigte Verständ- nis: "Die EU hat sich ohnehin zum Ziel gesetzt, nicht nur den Markt, sondern auch die Erhal- tung von Kulturland zu unter- stützen." (wiku) Plöckentunnel vorerst abgehakt Ärztin kämpft gegen Egger-Werk KITZBÜHEL. Die Gefahr der "Alemagna", die auch dem Bezirk Kitzbühel eine zusätzli- che Verkehrslast bescheren würde, scheint vorerst gebannt Dies besagt eine schriftliche Er- klärung aus dem Bundesmini- sterium für auswärtige Ange- legenheiten, worin bekräftigt wird, daß es auch nach dem EU-Beitritt keinen Ausbau von alpenquerenden Straßen geben wird. NR Dr.Sixtus Lanner froh- lockt: "Mein Einsatz und der meiner Kollegen hat sich gelohnt, für Osterreich kommt weder der Ausbau des Plöcken-.Straßentun- nels noch eine Verbreiterung unserer Verbindungsstraßen nach Italien in Frage." Zur Untermaue- rung hält er ein ministeriales Schreiben in Händen, das er in dieser Woche bekommen hat. In diesem Schreiben ist auch angemerkt, daß "diese Haltung von italienischer Seite zur Kennt- nis genommen worden ist, da das Projekt Plöckentunnel nicht mehr an österreichische Behörden herangetragen worden ist." Die Freude Lanners, der für NR Dr. Sixtus Linrer sich und seine Kollegen einen Erfolg verbuchen kann, wird von der Bevölkerung bes:immt ge- teilt Aber eines ist nicht wegzudis- kutieren: Das EU-Leitschema für transuropäische Netze beweist ein Interesse an der "Alemagna"- Tran;itroute. D--es ist aus einem umfassenden Verkeh-splan zu ersehen, der 1993 in Brüssel er- stellt wurde. Ob sich Osterreich da durchsetzen karir.? (wiku) OBERNDORF. Kaum berich- tete "Der Anzeiger" über die neu- erlicheni Ernissions-Beobachtun- gen der Bürgerinitiative Egger- werk, meldet nun eine Ohrrn- dorfer Arztin ihre Bedenken an. Besonlers tritt Dr. Isabella Thur- ner, die übrigens eng und oft mit der Bürgerinitiative zusammen- arbeitet, gegen die Geruchsbelä- stigung auf. Ihr Argument für den Brief ans Eggerwerk: Ihre Patienten klagen über die Ernis- sioner. Wa erst jetzt bekannt wurde: Das Eggerwerk braucht auf die VorwiLi-fe gar nicht mehr reagie- ren, denn las ist schon ges:-he- hm: Vor wenigen Wochen be- schwerte sich Thurner bereits bei Amtsarzt Dr. Andreas Weithaler über die Geruchsbelästigung. Weithaler teilte dies der Werks- führung mit, was zur Antwort von Egger-Prokurist Wirhel führte: "Der Werksleitung sei im h,-urig--n Frühjahr kein einziger Störfall bekannt, die Abluftrei- nigunsanlage funktioniereord- nungsgernäß." Der Ball liegt nun wieder bei der Bürgerinitiative und Dr. Thurner: Das Werk signalisierte Gesprächsbereitschaft, um über die Störfälle zu diskutieren, die den Egger-Gegnern aufgefallen sein wollen. (CSA) kg- "NI, wunderts nit, daß da EU-Komrnisar dem Memo- randüm vztn Minister Fisch- ler zugs&n?nt hod, dea hod bestimmt a Angst ghobt, daß eahm da Fischler sunst jr. Berg oichi schmef3t"
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