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Beleidigung statt Gastfreundschaft Saisonstreß oder die schlechte Tagesverfassung eines Wirtes kann schon zu Ungereimtheiten führen, aber zu nachstehend beschriebenen Verstößen gegen die Gastfreundschaft sollte es ei- gentlich nicht kommen. Christine Kasamas aus Wien wollte in einem Jochberger Gast- haus eine Tischreservierung machen. Der Wirt erklärte, daß alles besetzt sei. Kasamas fragte daraufhin, ob sie später noch- mals anrufen dürfe, denn wenn jemand absagen würde, könnte sie einspringen. Der Wirt hatte noch vor Beendigung des Satzes das Gespräch unterbrochen. Kasamas vermutete eine Un- terbrechung technischer Natur. So rief sie nochmals an, um ihre Bitte zu wiederholen. "ADer", so Kasamas, "da tönte es folgender- maßen aus dem Hörer: Sind sie blöd? Wie blöd sind Sie denn, daß Sie nicht kapiern, daß nix frei ist?" Kasamas hat recht: Mit Tiroler Gastfreundschaft hat dies nichts zu tun. Aktionen gegen die Bewegungsarmut Es ist äußerst begrüßenswert, daß immer wieder engagierte Privatpersonen dafür sorgen, daß Sportinitiativen für Kinder ins Leben gerufen werden. Ein löb- liches Beispiel dafür gaben jene aktiven Brixener ab, die ein gro- ßes Fußballturnier für die "klei- nen" und jungen Kicker organi- sierten. Politiker beklagen den Miß- stand, daß in unseren Schulen der sportliche Unterricht zu kurz kommt. Bisher zeichnet sich keine Besserung dieses Zustan- des ab. Aber - und das ist wissen- schaftlich begründet - Bewe- gungsarmut trägt nicht dazu bei, den Nachwuchs auf ein Leben vorzubereiten, in welchem Ge- sundheit und Schaffenskraft eine wesentliche Rolle spielen. Um so dankenswerter sind die mit vielen Mühen verbundenen Initiativen jener Menschen, die in selbstloser Weise Kinder zur sportlichen Betätigung animie- ren. Keine Frage -jenen Aktiven gebühren viele Bisch. Paragraphenwald verzögert Umfahrungsbau Ein großer Teil der Bevölke- rung der Gemeinde Kirchberg sehnt die geplante Umfahrung herbei. Aber die Unterzeichnung des "§ 4-Verfahrens" konnte LA Ing. Alois Leiter bisher nicht erfolgen, weil das Finanzministerium angeblich für die Vereinbarung der Vorfinan- zierung durch Land und Gemein- de einen " 15-Staatsvertrag" verlangt. LA Ing. Alois Leiter reagierte angesichts diesen Umstandes spontan. In einem Schreiben an Finanzminister Dr. Ferdinand Lacina weist er auf die Dring- lichkeit des Umfahrungsvorha- bens in Kirchberg mit den Wor- ten hin, daß "die Priorität für dieses Projekt nicht zufällig ent- standen ist, sondern durch Fak- ten gerechtfertigt wurde." Minister Dr. Lacina besucht am 27. September den Bezirk. Dabei wird er sich mit der Um- fahrung zu beschäftigen haben. Dafür wird Leiter sorgen, der dies Dr. Lacina schon schriftlich an- gekündigt hat. SEITE 4 LOKAL-ANZEIGER SAMSTAG, 3. SEPTEMBER 1994 Anzeiger-Draht zu AK-Präsident Dinkhauser Wieder haben die "Anzeiger"-Leser die Möglichkeit, mit einem Tiroler Spitzenpolitiker ein Gespräch zu führen. Diesmal wird der AK-Präsident Fritz Dinkhauser am "Anzeiger"-Telefon sitzen und Ihre Fragen beantworten. Seiner Aufgabe als Arbeiterkammerchef gemäß, erwartet sich Dinkhauser natürlich Fragen, die seitens der Ar- beitnehmerschaft an ihn herangetragen werden. Und die Kontaktnah- me ist denkbar einfach: Sie müssen am Freitag, den 9. September, ab 14 Uhr nur die "Anzeiger"-Telefonnummer 05356 / 2576 wählen und werden sofort mit dem AK-Präsidenten Dinkhauser verbunden. AK-Präsident Fritz Dinkhauser kommt in den Bezirk Kitzbü hei Einheimischer Fachhandel hält Preisniveau Aus einer Studie des Marktforschungsinstitutes geht hervor, daß es sich auch für die Bewohner des Bezirkes nicht lohnt, Unterhaltungs- elektronik im benachbarten Bayernlande zu kaufen. Trotz des Unter- schiedes in der Mehrwertsteuer - wir Osterreicher müssen 20% drauflegen, währen den Deutschen der Staat nur 15% aus der Tasche holt - zieht der inländische Fachhandel mit den bajuwarischen Brut- topreisen gleich. Das bedeutet für den Konsumenten im Bezirk, daß es sich nicht lohnt, Fernsehgeräte und dergleichen einzuführen. Politisches "Hick-Hack" um Notarztsystem Auch im Bezirk Kitzbühel ist das Problem bekannt: Ein flächen- deckendes Notarztsystem könnte noch mehr Menschenleben retten und gesundheitliche Spätfolgen bei Unfällen verringern helfen. Aber bis dato wird nur über diesen Dienst am Menschen diskutiert, die Rea- lisierung steht nach wie vor aus. Jetzt haben sich Vertreter der beiden großen politischen Parteien Tirols, der ÖVP und SPÖ, dieses Thema wieder an ihre Fahnen geheftet. So meint der VP-Gesundheitsprecher LA Dr. Burghard Abendstein, daß "ein kostengünstiges und effizien- tes Modell so schnell wie möglich realisiert werden muß." An den Kosten von 80 bis 120 Millionen Schilling, so Abendstein, sollen sich außer Land und Gemeinden auch die Sozialversicherer beteiligen. Die Landtags-Vizepräsidentin Christa Gangl hält dem entgegen, "daß hier die heiße Kartoffel von einer Stelle zur anderen weitergereicht wird." Sie fordert die sofortige Bereitstellung der erforderlichen Mittel, "denn", so Gang!", "selbst allein mit dem Landesanteil könnte an der derzeitigen Notarztsituation schon viel verbessert werden." Aufenthaltsbewilligung conta Beschäftigung Auch im Bezirk nichts Neues: Ausländische Arbeitnehmer fänden da und dort herzliche Aufnahme - aber das Kontigent der Aufenthalts- bewilligung in Osterreich ist hochgradig ausgeschöpft. Andererseits bestünde für das Jahr 1994 noch die Möglichkeit, laut ausverhandel- ten Quoten 3207 Beschäftigungsbewilligungen zu vergeben. Kein Wunder, daß die Wirtschaftskammer auf diese Diskrepanz zwischen Beschäftigungsbewilligungen und Aufenthaltsbewilligungen hin- weist. Gefordert wird eine womöglich rasche und gütliche Lösung.
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