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Staatssekretärin Brigitte Edererarn "Anzeiger"-Telefon Foto.' Kuen SAMSTAG, 10. SEP?EMBER 1994 LOKAL-ANZEIGER SEITE 3 Die Kitzbüheler Tiefgarage unter dem BHmHofi Dir. Repitz stellt Realisierbarkeit außer Frage ANZEIGER: Herr Dir. Ing. Repitz, würden Sie die geplante BH-Hof-Garage errichten und betreiben, ohne dabei das Bud- get der Stadt Kitzbühel zu belas- ten? ING. REPITZ: Die Stadt Kitz- bühel hat im Rahmen einer Inter- essentensuche bekanntgegeben, daß sie zum Bau und Betrieb der BH-Hof-Tiefgarage ein Baurecht vergeben wird. Wir, die LB Bau- consult GesmbH, eine Tochter- gesellschaft der Bank Austria AG, haben das Interesse an der Einräumung des Baurechtes schriftlich gegenüber der Stadt Kitzbühel zum Ausdruck ge- bracht. ANZEIGER: Sind Sie über- zeugt davon, daß sich die geplan- te Tiefgarage rechiet? ING. REPITZ: Bei der Bewer- bung um das Baurecht sind wir davon ausgegangen. ANZEIGER: Was würde ge- schehen, wenn sich die Tiefgara- ge nicht rechnet? ING. REPITZ: Diese Frage kann dann detailiert beantwortet werden, wenn die Stadt Kitzbü- hel die Bedingungen des Bau- rechtsvertrages mit uns verhan- delt hat. ANZEIGER: Gegner behaup- ten, daß so eine Tiefgarage erst bei 400 Stellplätzen rentabel wird. Was sagen Sie dazu? ING. REPITZ: Wer sechzehn Garagen mit zusammen über 7.200 Abstellplätzen im In- und Ausland erfolgreich bestreitet, ist in der Lage, eine Kalkulation für den Betrieb zu erstellen. Unter den vorher genannten Garagen sind 7 Anlagen mit weniger als 400 Stehplätzen. ANZEIGER: Wie stellen Sie sich die Verwaltung der Tiefga- rage vor? ING. REPITZ: Die Bereithal- tung von Stehplätzen in gewerb- lichen Garagen ist eine Dienst- leistung. Die Annahme der Stell- plätze durch die Kunden und ihre Bereitschaft dafür, ein angemes- senes Entgelt zu bezahlen, be- N a(le IMM stimmt u. a. die Qualität der Dienstleistung. Wir verfügen über das notwendige Know-how, Flexibilität und langjährige Er- fahrung. Die Tarifgestaltung wird sich, wie in einer freien Markt- wirtschaft üblich, im Interessens- ausgleich zwischen Angebot und Nachfragebewegen. ANZEIGER: Die Gegner füh- ren an, daß die Schadstoffbelas- tung im Schulumfeld steigen würde - Ihre Meinung dazu? ING. REPITZ: Dazu muß ich zuallererst betonen, daß ich in den Aktiven der Kitzbüheler Bür- gerinitiative keine Gegner sehe, sondern eine Zahl von Bürgern, die in Sorge um ihren Lebens- raum Aktivitäten entwickeln. Be- dauerlicherweise wird die Dis- kussion zu diesem Projekt nicht sachlich, sondern mit egoisti- schen, emotionalen Argumenten geführt. Tatsache ist, daß durch verkehrsberuhigende Maßnah- KJTZBÜHEL. Ein volles Pro- gramm hatte die Staatssekretärin Brigitte Ederer bei ihrem Besuch im Bezirk Kitzbühel zu absolvie- ren. Und sie spürte auch die Angst, die in Teilen der Bevölke- rung bezüglich des bevorstehen- den EU-Beitritts vorherrscht. So men auf den öffentlichen Ver- kehrsflächen das Verkehrsauf- kommen reduziert werden kann. Bau- und gewerbepolizeiliche Auflagen werden geeignete Fil- teranlagen für die Abluftanlage derGarage sicherstellen. Durch die Beschaffenheit der Filter und deren sorgfältige Wartung wird die Abluft aus der Garage mit Sicherheit eine geringere Schad- stoffemission aufweisen als die Auspuffluft. ANZEIGER: Bitte erklären Sie, wie die Parkanlage über der Garage wiederhergestellt werden kann. ING. REPITZ: Parkanlagen über Tiefgaragen sind im In- und Ausland realisiert. Besuchen Sie beispielsweise Paris, wo die his- torischen Gartenanlagen unmit- telbar neben dem Louvre nach dem Bau einer Tiefgarage für rund 900 PKW und 100 Busse wiederhergestellt wurden. ANZEIGER: Also kann aus Ihrer Sicht von zubetonieren eines Parkes keine Rede sein? ING. REPITZ: Im Gegenteil: Durch den Bau der BH-Hof-Tief- garage können die Abstellplätze im Schulhof, in der Schulgasse und auf anderen öffentlichen Ver- kehrsflächen in Grünflächen zurückverwandelt werden. Auch mußte Ederer auch bei der Tele- fonstunde in der "Anzeiger" -Re- daktion die beschwörenden Worte verwenden: "Wir müssen keine Angst vor diesem neuen Europa haben, da wir es alle mitgestalten." In diesem Sinne besuchte das ist Stadtbildpflege! Mich ärgert, daß manche Bürger ihre privaten Gartenanlagen zubeto- niert haben und Parkplätze für die eigenen Autos oder zum Zweck der Vermietung herge- stellt haben und jetzt mit untaug- lichen Argumenten versuchen, mehr Grün z.B. im Schulhof und die Auffrischung der bestehen- den Grünflächen zu verhindern. ANZEIGER: Wen würden Sie als Bauherr dieser Garage mit dem Bau beauftragen? ING. REPITZ: Ich gehe davon aus, daß die BH-Hof-Tiefgarage im Interesse der Kitzbüheler Wirtschaft von Betrieben in und um Kitzbühel gebaut werden soll. Die Zulieferung von Bauelemen- ten aus anderen Bundesländern - genau das wäre ein zusätzliches Verkehrsaufkommen. ANZEIGER: Würden Sie auch eine Parkgarage im Gries errich- ten und betreiben? ING. REPITZ: Nein! Meines Erachtens gibt es keine wirt- schaftlich vertretbare Lösung, den Benützern dieser Garage den "Transfer" zur Kitzbüheler Alt- stadt, zum Casino u. a. Wirt- schaftsbetrieben angenehm zu gestalten. ANZEIGER: Herr Ing. Repitz, wir danken für das Gespräch. Ederer auch die Molkerei in St. Johann. "Ich wollte deutlich werden lassen", so Ederer, "daß wir in der Bundesregierung nie- manden im Stich lassen." Sie sei sich nämlich sehr wohl bewußt, das es bestimmte Bevölkerungs- gruppen gibt, die mit dem Bei- tritt ihre Probleme haben wer- den. "Aber es gibt immerhin eine Milliarde Schilling für Umstruk- turierungsmaßnahmen", schloß Ederer ihre diesbezüglichen Er- läuterungen ab. Ausklingen ließ Ederer ihren Besuch im Bezirk im Partyzelt beim Musikpavillon in St. Jo- hann. Dort nahm sie unter ande- rem die Gelegenheit wahr, die SPÖ-Nationalratskandidatin des Bezirkes, Christl Bernhofer, den Wählern im vollbesetzten Zelt vorzustellen. Und dabei bemerk- te sie abschließend, daß es an der Zeit sei, in diesem neuen Europa "mehr Frauen an die politische Front zu stellen". (wiku) Der "Anzeiger" befragte einen der möglichen Betreiber der geplanten BH-Hof-Tiefgarage, Dir. Ing. Willibald Repitz, welche Vorstellungen und Pläne für Kitzbühel realisierbar wären: "Euro-Gitti" bekampfte Beitrittsängste
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