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heraus, die besonders kostspielig waren oder künstlerische Neu- entdeckungen ans Tageslicht förderten. Auf dem Sektor der profanen Denkmalpflege sind die amtli- chen Aktivitäten in den Ortskern- und Altstadtbereichen fortgesetzt worden. Es muß freilich darauf hingewiesen werden, daß die Mitarbeit des Denkmalamtes in den diversen Sachverständigen- beiräten und Altstadtausschüssen besonders zeitaufwendig ist und auch Fragen des Ortsbildschut- zes zu beantworten hat, der be- kanntlich in die Kompetenz des Landes fallt. Abgesehen davon, daß diese durchaus anstrengende Tätigkeit in den diversen Gre- mien kaum in der Öffentlichkeit anerkannt und von anderen Be- hörden nicht selten behindert wird, ist der Erfolg dieser Beiräte t VI tz , Eingangstür des Gageserhofes im Kössener Bichlach Dandlerkapelle in Walchau, Fieberbrunn bisweilen grundsätzlich in Frage gestellt, da die von den Kommis- sionen ausgearbeiteten Gutach- ten von den Politikern immer wie- der großzügiger ausgelegt oder glattweg ignoriert werden. Soll- te das Denkmalamt auch weiter- hin im Sachverständigenbeirat tä- tig sein, wird sich sowohl in der Arbeit selbst - organisatorische Straffung, Reduzierung der Ta- gungspunkte etc. - als auch in der Akzeptanz der Gutachten eini- ges ändern müssen. In den letzten Jahren ist - nicht zuletzt im Zusammenhang mit den diversen Privatisierungsbe- strebungen von öffentlichen Bau- werken - vermehrt von intensi- verer Nutzung von Denkmälern und von diversen Vermarktungs- strategien die Rede, denen vehe- ment grundsätzliche denkmal- pflegerische Überlegungen ge- genübergestellt werden müssen. Bei allem Verständnis nach einer breiten Öffnung der Denk- maler für die Allgemeinheit muß das Hauptziel stets die Erhaltung des Denkmals sein. Es ist wis- senschaftlich nachgewiesen und wird durch die täglichen Erfah- ringen bestätigt, daß ein histzri- Die Pulvermacherhofkapelle steht über dem Abgrund des Piet- zergrabens in Fieberbrunn sches Bauwerk nur begrenzt belas:bar ist. Eine Uberbeanspru- chun, führt zu irreversiblen Schäden an Substanz, Fassung und Ausstattung. Der Massen- tourismus zeigt bereits derart ga- vierende Auswirkungen, daß in Zukunft bestimmte Baudenkmä- ler nur mehr für eine begrenzte Besucherzahl geöffnet sein wer- den. International kann man dies längst feststellen, auch bei uns sollten die Zeichen der Zeit er- kannt werden. Der Überblick auf ein Jahr Denkmalpflege in Tirol bestätigt aufs Neue die alte Erfahrung, daß sich denkmalpflegerische Erfol- ge nur aufgrund einer britgefä- cherten lZusammenarheji ver- schiedener L-lstitutiDnen u[ Per- sönlichkeiten einstellen. Allen, die sich mit Verständnis, Enga- gemen: und finanziellen Eeiträ- gen für die Belange des Denk- malschutzs eingesetzt haben, sei daher für ihr kulturelles Zusam- menwirken gedankt: der KLitur- abteilung des Landes Tirol. den kirchlichen Bauäiriern der Diö- zese Innsbruck und der rliö- ii _ Die Mari/f-Kaprle in Over- aurach wurde vom Ehepaar auf dem Branerhof geMt und 1862 erbaut. DetRranderbaue.rhtte in 3 Ehen 23 Kinder. zese Salz3urg, den Kultur- und Bauämtern der Genieinden. :en Denkmale:gntümern und allen um die Erhaltung unseres kultu- rellen Eries besorgten Menschen in Stadt unJ Land. Renovierungen im Bezirk Kitzbühel AURACH b. K. Götschenkapelle: Nach Be- hebung der Putzschäden wurde die barocke Feldkapelle gewei- ßelt und die Holztüre neu aufge- doppelt. Kapelle Mariahilf in Ober- aurach: Die neugotische, 1862 errichtete, mit einem Glocken- türmchen und einem Giebeler- ker an der Fassade versehene Kapelle erhielt eine neue Dach- deckung aus geklobenen Lär- chenschindeln. FIEBERBRUNN Dandlerkapellein Walchau: Der schlichte, aus dem 19. Jahr- hundert stammende Bau wurde durch die Anlage einer Drainage trockengelegt. Kapelle beim Pulvermacher- hof: Die dringend notwendige bauliche Sanierung der 1744 errichteten, mit einer kräftigen, gemalten Architekturgliederung versehene Kapelle konnte mit der Trockenlegung des Mauerwerks und der Einbringung einer Rol- lierung in Angriff genommen werden. HOPFGARTEN/ Brixental Pfarrkirche Hil. Jakobus der Altere und Leonhard: Die erste Etappe der großen, auf zwei Jahren angelegten Innenrestau- 9
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