Kitzbüheler Anzeiger

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LESEIRPOST K .:US&MINUS Die hier veröffentlichten Leserbriefe geben nicht die Meinung der Redaktion, sondern nur die des Verfassers wieder. Aufschrei der Heimatbühne Kirchdorf Wichtiger Hinweis! Bitte senden Sie Vereinsnachrichten und dergleichen früh genug zur Veröffentlichung an den "Anzeiger", am besten eine Woche vor Erscheinungsdatum. Nur so können wir Ihrem Wunsch nach einer termingerechten Veröffentlichung entsprechen. "Wer zuerst kommt, malt zuerst." Kan d ~laa t Okt0 9941 20 XJht 5. KufSt' W irt sch äch ni GeS?t Helene Forcher HarrY Dr. Frafl1 Fischlet ntBU15 nistet SEITE 10 LOKAL-ANZEIGER SAMSTAG, 1. OKTOBER 1994 Meine Anerkennung gilt den Mitgliedern der Heimatbühne Kirchdorf, die immer wieder den Mut aufbringen, etwas Neues und ganz Anderes zu probieren. "Aufschrei" - so heißt das neue Stück. Es handelt sich um eine Todestrilogie, bei der fast nicht zu glauben ist, daß es sich bei den Mitwirkenden "nur" um Laien- spieler handelt. Was die Heimat- bühne Kirchdorf da wieder auf die Beine gestellt hat, ist beein- druckend und verdient jede Menge Bewunderung! Ich finde es nur schade, daß so viele Menschen es versäumen, sich dieses Stück anzuschauen. Versäumen, oder absichtlich nicht hingehen, weil sie sich vor der Wirklichkeit verstecken, sie wegleugnen, um in ihrer schö- nen, unantastbaren Traumwelt zu leben! Es ist höchst erfreulich, daß die Geschäftsführung unserer lieben Heimatzeitung es der Redaktion derselben wieder ge- stattet, Leserbriefe zu veröffent- lichen, nachdem solche lange Zeit verboten waren. Als fleißiger Leserbriefschrei- ber lese ich in jeder Zeitung immer die Leserbriefe mit gro- ßer Aufmerksamkeit, spiegeln sie doch wirklich die Meinung des Volkes trefflicher als andere Leider wird im Artikel des Kitzbüheler Anzeiger, Ausgabe Nr. 38, "Erfolgreiche Baumver- pflanzung ist keine Hexerei...", wieder einmal der Glaube an die Unfehlbarkeit der Technik ge- nährt. Da behauptet doch tatsäch- lich jemand, es gäbe - problem- los - die Möglichkeit, Bäume "Bis zu einer Stammstärke von 2 m" mit einem Wunderwerk der Tech- nik auf die Reise zu schicken. Denn, wer sieht schon gerne einer völlig am Boden zerstörten Frau beim Selbstmord zu!? Oder hört sich an, was ein alter Mann am Grabe se:ner Frau noch zu sagen hat, aL das, was er sich früher nie zu sagen getraut hätte, ja nicht mal denken durfte! Und wer wird schon gerne daran erin- nert, daß es Menschen im Roll- stuhl gibt, - und Menschen, die mit ihnen leben müssen! "Auf- schrei" - ja man müßte öfters in die Welt hinausschreien können, wie man sich fühlt, damit es ei- nem später vielleicht etwas bes- ser geht! Ich kann hiermit nur jedem raten, sich aufrütteln zu lassen, um danach mit seinem Leben wieder ein bißchen zufriedener sein zu können! Die beeindruckte Zuschauerin Monika Wörgötter, Kirchdorf. Beiträge. Wer sich die Mühe und das Herz nimmt, einen Leserbrief zu verfassen, hai meist ein Anlie- gen oder eine Idee, der sich viele Mitbürger anschließen oder sich mit ihr auseinandersetzen und so kommt es oft zu bemerkenswer- ten Dialogen. Ich wünsche mir sehr, daß die Leser unserer Zeitung fleißig zur Feder oder Fax greifen. Horst Ebersberg, Kitzbü hei Festzuhalten ist: In der gärtneri- schen Fachsprache unterscheiden wir Stammstärke (= Durchmes- ser, gemessen in 1 m Höhe) und Stammumfang (Umfang eines Baumes in 1 m Höhe). Schöne Fotos einer Tree-Spate-Maschi- ne sollen das ganze untermau- ern. Allerdings handelt es sich bei der abgebildeten Maschine um ein Gerät, das meist in Baum- schulen Anwendung findet, wo Stammstärken wie 2 m wohl zu den absoluten Raritäten gehören. Selbstverständlich gibt es Maschinen, mit denen sehr gro- ße Bäume verpflanzt werden können. Es hat sich aber in der Praxis als unsinnig erwiesen, Bäume mit einem Umfang von mehr als 150 cm zu verpflanzen. Und schon verändert die Mathe- matik das Bild der Wirklichkeit, die uns hier so nett verkauft werden soll: Ein Stammumfang von 150 cm ergibt eine Stamm- stärke von 150 cm: 3.14=47,77, oder, großzügig gemessen, 50 cm. Aber 200 cm? Sehr mutig, aber realitätsfern. Zu viele Fak- toren wie Baumstandort, Art und Dichte des umgebenden Bodens, Struktur des Wurzelwerks etc. lassen ein solches Unterfangen mehr als risikoreich erscheinen. Technisch gesehen können sehr große Bäume verpflanzt werden, aber nicht "m:llionen- fach" und nicht mit dem abgebil- deten System. Werden aber an- dere Systeme benutzt, entstehen Kosten, über deren Höhe man lieber den gnädigen Mantel des Schweigens breitet. Sagen Sie lieber gleich, daß das angestrebte Parkgaragen- Projekt eine Schneise in den Bestand des Parks schlagen wird, daß Sie selbstverständlich ver- pflanzen werden, was verpflanz- bar ist und auch über eine Neu- pflanzung der zu fällenden Bäu- me mit sich reden lassen, aber bitte keine Schönfärbereien - so gewinnt man keine Freunde und überzeugt niemanden. Hans Rüdiger Scholl, Gärtnermeister, Baumpfieger Jochberg In der Textpassage des betref- fenden Artikels wurden die Aus- drücke Stammstärke und Stamm- umfang verwechselt. Die Redaktion Lob an den Kitzbüheler Anzeiger Wer aber glaubt, daß er Privafehden oder persönliche Angriffe in der Sparte Leserbriefe aufdem Rücken des KitzbühelerAnzeigeraustra- gen könnte, den müssen wir enttäuschen. DerAnzeiger Erfolgreiche Baumverpflanzung ist keine Hexerei....
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