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Unter dem Park der %'olkssc/zul entsteht keine Tiefgarage Foto: Opperer SAMSTAG, 8. OKTOBER 1994 LOKAL-ANZEIGER SEITE .1' Keine Zustimmung zu zentrumsnaher Tiefgarage KITZBÜHEL. Erst die Zu- kunft wird zeigen, ob es eine voreilige Entscheidung noch vor Antragstellung eines Bau- vorhabens oder eine erneut vertane Chance war: Die Tief- garage zwischen Marienheim und Bezirkshauptmannschaft unter der Schulgasse und dem angrenzenden Park in Rich- tung Volksschule wird nicht weiter betrieben werden kön- nen, weil der Gemeinderat eine Mehrheitsentscheidung dage- gen und auch gegen die Einho- lung weiterer Unterlagen ge- troffen hat. Von Hans Wirtenberger Von Kreisen der Wirtschaft war die Tiefgarage als Voraus- setzung für die Verbesserung des Angebots der Altstadt bzw. der Fußgängerzone initiiert und ge- fördert worden. Eine Bürgerini- tiative von Anrainern und akti- ven bzw. ehemaligen Gemeinde- funktionären und eine Gruppe, die auch die Volksschüler bzw. deren Eltern einzubeziehen ver- stand, stellten sich kompromiß- los gegen das Vorhaben. 13 Jah- re nach dem Scheitern eines Tiefgaragenprojekts unter der Schulgasse ist auch ein kleineres Vorhaben - wieder - in der Start- phase steckengeblieben. Diesmal hatte das Vorhaben rund neun Monate die Öffentlichkeit be- schäftigt. Die professionell auf- gemachte Werbung für die Infor- mation der Öffentlichkeit konnte gegen die Emotionen nicht durch- kommen. Die sommerliche Nachdenkpause versachlichte die Debatte, brachte im Gemeinde- rat aber keinen Umschwung. Die Debatte lockte Gegner und Be- fürworter als Zuhörer an, die sich genügend Argumente und geschickt verpackte Polemik anhören konnten. Es gab auf beiden Seiten gewichtige Argu- mentationen, die ein einfaches "Ja" oder "Nein" eigentlich nicht zuließen. Die öffentliche Mei- nung zeigte sich in den letzten Monaten durchaus unterschied- licher Auffassung. Einer Anzahl von Unterschriften gegen das Vorhaben (1.600 bis 2.000) standen rund 1.000 Unterschrif- ten für das Vorhaben und ein einstimmiger Beschluß des Auf- sichtsrats des Tourismusverban- des gegenüber. In der von Bür- germeister Fniedhelm Capellari geleiteten Aussprache ergriffen rund zwei Drittel der Gemeinde- ratsmitglieder das Wort. Argu- rrnte für die Tiefgarage am Ranc der Altstadt wurden vor allem im Hinblick auf den Wirts.:hafts- standort Innenstadt vorgebracht. Der "Treffpunkt' und mit ihm ein Großteil der Wirtschaftstrei- benden erwarteten von eine-- nahen ine: nahen Tiefgarage eine Belebnng des Stadtkerns. Die Gemeinde ist zum Handeln verpUkcltet und kann nicht immer die Bergbahn AG als Besitzer der goßen Park- flächen vorschieben. Es zeige sich eine deu:licne Uns ic:erheit, die es rechtfertige, weitere Un- terlagen einzLholen. Die Ableh- nung :1er Tiefgarage basiert auf folgenden A-.anmenten: Unheim- liche Belastung durch die Bau- platzfreistellung, Unsicherhe:t wegen der Probleme des Denk- malschutzes (MuseumsgebäL- de), kein Zcsammenhang --w- sehen Tiefgarage und gewünsch- tem Branchenmi in der Innen- stadt zulässig, Zerstörung einer "gewachsenen" Parklandschaft, Forderung naeh autofreier Stadt, breite Ablehung durch die Be- völkerung. Wegen der Zu- und Abfahrt sei er Standort 'proble- matisch" bis "schlichtweg abzu- lehnen". Ehe stadtizahe Garage se: ein Unsinn, es gäbe genügend Parkplätze. Mehrfach wurden die Privatparkpliit2e der Bergbahn AG in das vorhandene Kontin- gent einbezcgen, die kür±Lg te:l- zeitlich gebührenpflictig sein werden. Der Antrag der Gemein- deräte Klaus Lackner, Hermann Wallensteiner und Josef Reiter auf weitere Prüfung und Anf- schieurig der Entscheidung erhielt 8 Stimmenbei 10 Gegen- stimmen und einer Enthaltung. Der Antrag; von GR Hermann Wincrrech:inge: für die Tiefga- rage Sch.Lhof erhielt im ersten Anlauf seine Stimme und nar Die Geschichte des zweilen Anlaufs für eine Tiefgarage un- ter der Schalgasse bzw. unter dem Park zwischen Bezirkshapt- mannschaft und Kindergarten, ist ein Neun-Monat-Vorhaben, das zur Tctgebrt wjrle. Im Jäizner stellte die Kauf- mannschaft einen bis ins Detail ausgearbeiteten Plan für eine Tiefgarage "unter dem Parkbei der Voll<sschtie' vor. Es sollten in bis in vier Baustufen bis zu 700 Autos, in der Grundstufe 20 Autos, Fla:z finden. Interessen- ten für die Uberizahme des Bau- rechts seien vorhanden. Im Mai zeigte sich die Wirtschaft einig, daß eine TietTaarage her müsse. "Treffunkt', Tonrismusver- banci, Junge Wirtschaft und Wirt- schaf:sbuizd s:liten eine lizteres- sensgemeinschaft bilden. Die Meinung von Fachleuten war damals: Der Pla:z sei der einzig mögliche Standplatz. Nun regte sich entschiedener Widerspruch. Es bildc:e sich eine "Bürgerini- tiative r Volksschulklassen ge- stalteten Antwetbung und for- derter den Schatz des Paris. Gleichzeitig wurden enorme Gefahren durch Abgase befürch- Gegen s:immen bzw Entizaltun- gen, bei der Wiederholung wa- ren zwei Gemeinderäte (Klaus Lackner und Josef Reiter) für den Antrag, 10 Gemeindenite dage- gen, 7 en--hielten sich de-- Stim- me. te: Postwendend konlerten d:e Befürworter: Unabdingbare Vor- ausse'Tzung bei dem 'Vorhaben sei die Wiederherstellung des Parks. Hauptargoment für ±e zentrums- nahe Garage. die entsprechende Begleitmaßnahmen erfcrderl:ch mach:, sei die unbedingt nötige Belebung der Innenstad:. Im Juli scheiterte die Aufnali- mc eines entsprechendenTages- ordnnngsnnl.tes, der klar Jie umgehende Ablehung zum Ziel hatte Eine sachliche Aus sprache irr Gemeindeamt brachte nur Jas eine neue Argument, daß ein 'Teil des Schalpiatzes derzeit aspahl- tiert sei und als überirdischer Parkplatz diene. Der S : mmer brachte 1 nforrna- tiorien, die n:cht mehr verfingen, etwa d:eMitteiluna einer Firma, die bereits 16 Tiefgaragen mit zasamirien 7200 Plätzen; betreibt, sie halte diese Gar:ge ±11: reali- sierbar, nicht aber einen Gara- geizplatz. auf dem Bereich Hansl- mühle. Mit der Entscheidang vom 28. Se:tember ist das Be- mühen uni den zentrumsnahen Platz m:t Ein- und Ausfahrt Malinggas s•elHero[dstraße ge- sche:ter. Die Innenstadt sollte belebt werden
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