Kitzbüheler Anzeiger

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LESERPOST P!:.US&,M ,INUS Die hier veröffentlichten Leserbriefe geben nicht die Meinung der Redaktion, sondern nur die des Verfassers wieder. Streitereien und Gebrüll bei Gemeinderatssitzung am 28. 9. SEITE 8 LOKAL-ANZEIGER SAMSTAG, 15. OKTOBER 1994 Kein Bergläufer-Brunnen am Jufen KITZBÜHEL. Die Almbege- hung 1994 wird beiden Teilneh- mern mit einem ungewöhnlichen Erlebnis lebendig in Erinnerung bleiben. Wegen des Wunsches von Bergläufern, eine Waschge- legenheit bei der Jufenaim zu bekommen, kam es zwischen zwei Frauen beinahe zu einer tätlichen Konfrontation. Der an Ort und Stelle besprochene Kompromißvorschlag hatte auch keine Chance auf Durchsetzung, was dem Gemeinderat harsche Wort aus den eigenen Reihen eintrug. Am Hahnenkamm präsentiert sich ein Hotel seit Jahren mit Erfolg als "Läuferhotel". Die Hausgäste laufen mit Vorliebe auf der Strecke zum Pengelstein und retour. Mitten auf dieser Strecke liegt die Jufenaim, deren Hütte direkt am Weg steht und deren Brunnen für eine kalte Dusche bereitzustehen scheint. Das Almpersonal fand daran keinen Gefallen, weil eine Be- einträchtigung des Wassers im Brunnentrog und der um die Hütte lagernden Rinder befürch- tet wurde. Der Wunsch der Läu- fer wurde dem Almbesitzer - Stadtgemeinde Kitzbühel - vor- getragen, der bei der Almbege- Mit Millionen Schilling erfordert und innerhalb von zwei Jahren - Baubeginn September 1995 - durchgezogen werden soll, will die Wildbach- und Lawinenver- bauung, Gebietsbauleitung Wörgl, den Köglerbach bändi- gen. Das Ziel ist die dauernde Sicherung von Siedlungsgrund und landwirtschaftlichen Grün- und Kulturflächen am Schwemmkegel. Der direkte Schutz gilt drei Wohnhäusern und der Gemeindestraße auf 350 m Länge. Wer den Köglerbach kennt, weiß um die Gefahr, die er dar- stellt. Die Wildbach- und Lawi- nenverbauung weist auf die Er- fahrungen der letzten Jahrzehnte hin. "Erfahrungsgemäß bringt der Köglerbach alle 20 Jahre einige Tausend Kubikmeter Geschiebe und Unholz", berichtet Dipl. Ing. Peter Schier. Die Aufzeichnun- gen beweisen das: Hochwasser war im Juli 1929, im Juni 1930, im Juli 1946, im Jänner 1954, im August 1967 und im August und Dezember 1991. Darauf hat man hung einen Kompromiß suchen wollte. Da die Benützung des Brunnens direkt bei der Alm nicht als gute Lösung zu sehen ist, wollte man etwas abseits einen Brunnen für die Läufer und die zahlreichen Wanderer zum Pen- gelstein errichten. Der Amtsvor- schlag wurde aber zunichte gemacht, weil die Almpächterin beim vorgesehenen Baubeginn verdeutlichte, daß sie keinen Brunnen im Almbereich haben will. Die "Eigenmächtigkeit" der Pächterin hatte im Gemeinderat ein kurzes Nachspiel, wobei aus Frauenmund die Bezeichnung "Waschlappen" für die Mitglie- der der Gemeindemandatare fiel. Der seinerzeitige Betreiber des Bergläufer-Brunnens hat sein Ansuchen zurückgestellt. Es wird zumindestens vorerst keine Wasch- und Duschgelegenheit auf der Alm geben. Problemlos zeigte sich bei der Almbegehung der Bereich Streif- Seidlalmsee, wo die Anstrengun- gen bei Begrünung und Rekulti- vierung anerkannt wurden. Ins- gesamt ist die Stadt mit den Almpächtern so zufrieden, daß sie alle zur Ausschreibung für weitere fünf Jahre einlädt. igen reagiert. Zuletzt haben Murgän- ge im Einzugsbereich dazu ge- führt, daß beide Geschiebestaub- decken voll wurden und in den Ablagerungsräumen Sohl- und Seiteneintiefungen bis zu 1,50m Tiefe auftraten. Grundgedanke der Teilverbau- ung ist nun die schadlose Abfuhr des geschiebehältigen Wassers, die Hintanhaltung von Tiefen- und Seitenerosionen sowie die Erhaltung der Funktionstüchtig- keit der vorhandenen Verbau- ungen. In zwei Bauetappen sind 19 Grundschwellen mit Granitkro- nenabdeckung und drei Stahlbe- tonsperren, die ebenfalls mit Granitkronen gestaltet werden, dann die Ufererhöhung beim Waldhausgraben und eine Weg- verbreiterung für die Sanierungs- bauwerke von 1954 und 1957 vorgesehen. Die Verhandlung für das Vorhaben ist gelaufen, das seit Jahrzehnten gute Einverneh- men zwischen Wildbachverbau- ung und Stadtgemeinde sichert den Baubeginn im nächsten Jahr. Als junger Kitzbüheler" be- suchte ich am 28. September die Gemeinderatssitzung, um einmal passiv, direkt am Gemeindege- schehen teilnehmen zu können. Ich war der Meinung, daß im Gemeinderat alles zum Wohle der Stadt und seiner Bürger getan wird. Was ich da zu Sehen und zu Hören bekam, werde ich noch lange in Erinnerung haben. Statt sachlich zu diskutieren wurde nur gestritten und gebrüllt. Dieser Gemeinderat ist wohl mit einem Sauhaufen zu vergleichen. Trotz Auch ich atme erleichtert auf, weil es endlich "grünt so grün auf unserer Streif"... (Zita: "Kitzbü- heler Anzeiger", 3. September 1994). Wenn aber bald wieder auf unserem lieben Hausberg "Hah- nenkamm" gesprengt, getunnelt, gerodet und geschneist wird, befürchte ich, daß der Berggeist einen Fluch auf unser Städtchen herabschleudern wird: SEIN Berg unterhöhlt, angebohrt, von Karies befallen! Kitzbühel verfügt nur mehr über einige wenige Grünflächen innerhalb des Stadtgebietes: Da sind der Kurhauspark, der Schul- park, das Hirzingerfeld, das kürz- lich erworbene Vogelfeld. Handelskammerpark, Parkho- tel-Areal und natürlich die im Privatbesitz befindlichen land- wirtschaftlichen und sportlichen (Golf) Areale. Herzlich wenig Raum im Grü- nen steht unseren Kindern zur Verfügung. Der Kinderarten der Barmherzigen Schwestern hat zwar einen großen Garen, aller- dings liegt dieser zwischen zwei der am stärksten frequentierten Verkehrswege, der Heroldstraße und der Klostergasse. Nicht weit davon, ein gefriedet von hohen Mauern ruht fried- lich, brach und unge:iützt ein Hektar Paradies: Der Klostergar- ten der Kapuziner. Er sieht zwei, verschiedener Standpunkte ist ein Miteinander wohl einigen Ge- meinderäten und Gemeinderätin- nen abhanden gekommen. Da haben manche vergessen, daß sie als Vertreter vom Volk gewählt wurden, um zum Wohle der Stadt und seiner Bürger zu entscheiden. Und nicht nur zur Profilierung im Gemeinderat zu sitzen. Denn gegeneinander bedeutet Rückschritt und ist bestimmt nicht im Sinne der Wähler. Peter Fuchs, Kitzbühel Ihr glaubt nicht an die Rache der Berggeister? Fürchtet ihr euch nicht einmal vor dem Pleitegei- er?? Denn auch der könnte da- hergeflogen kommen, wenn es sich herumspricht, daß bei uns die "Karies der Alpen" ihr Un- wesen treibt. P.S. Für Nicht-Mediziner: "Karies" bedeutet Zersetzung durch Fäulnisbakterien, in die- sem Fall durch das "bacterium alpinensis profitgieriensis." Adah Skowronski, Kitzbühel drei Patres alleine zur Verfügung. "Lasset die Kleinen zu mir kom- men" soll Jesus gesagt haben, und "Was Ihr dem geringsten meiner Brüder tut, das tut Ihr mir". Wäre es nicht gut und christ- lich, stellten die guten Ordens- leute dieses von einem Grafen Lamberg gestiftete Stück friedli- chen Kitzbühels unseren Kindern zur Verfügung? Natürlich denke ich da keines- wegs an irgendeine Form von Enteignung, sondern an ein Pachtverhältnis zwischen der Stadtgemeinde und dem Kapuzi- nerorden! Vielleicht könnte der Kinder- gartenreferent der Stadtgemein- de, Vizebürgermeister Gerhard Eilenberger einmal diesbezüglich Gespräche mit den zuständigen Ordensmännern führen? Horst Ebersberg Klostergasse, Kitzbühel 19 Millionen Schilling für die Köglerbachverbauung einem Projekt, das 19 immer wieder mit Verbauui "Karies der Alpen" treibt Unwesen Kapuzinergarten für die Kinder
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