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H rt Richard Dobson gastierte auf Einladung der "Kiizbtiheler Klein- kunst" letzte Woche im CafPraxmair Foto: CSA UiD W SAMSTAG, 22. OKTOBER 1994 KULTUR-ANZEIGER SEITE 11 Auftakt der Jeunesse-Konzerte mit dem "Wiener Kammerorchester" ST. JOHANN. Erfreulich! Nämlich einerseits die Tatsache, daß am Beginn eine Urauffüh- rung stand, "Musik II für Streich- orchester" von Maximilian Kreuz, andererseits die Folge - Joseph Haydns 1. Cellokonzert, C-Dur, Hob VIIb:1, mit der aus- gezeichneten Solistin Tanja Tetz- laff, und Dvoraks Streichersere- nade E-Dur, op. 22. Kreuz's Komposition ist ein an Akzenten und Kontrasten reiches Werk, durchsetzt mit Verfremdungen - etwa ein Walzer, der wie aus einer anderen, geradezu kosmi- schen Welt wirkt; schwebende, glasige Töne über profunden, satten Bässen; das ganze viel- fach flächig (Cluster, 10-Ton- Akkord, Tremolo). Eine sehr ansprechende, für und nicht gegen die Instrumente geschrie- bene Musik! Haydns C-Dur-Konzert, weni- ger bekannt und weniger beliebt als das in "D", entpuppte sich als ausgesprochen musikantisches Gustostück, freilich von Tanja Tetzlaff ausgezeichnet gespielt. Sie ist eine Sauberspielerin, eine Cellistin der reinen Töne; da sitzt einfach jeder Griff - mit Gefühl für Cantilene, ohne diese ins Romantische zu übersteigern. Ihr Spiel wirkt zuweilen hci clwa kühl. Modernes Cello Und dann derDvon. Was lüi eine unsagbar schöne, herzerfreu- ende, wirklich ans Herz greifen- de Musik! Es liegt etwas wie eine Unbe- kannte 'X' darüber. Jedenfalls läßt sich die starke Wirkung kaum zufriedenstellend begründen. Ist's das sublimierte, aber doch typisch Slawische? Ist's ein psychologisches Phä- nomen? Alle innere Unruhe wird in Blühen aufgelöst; oder zuge- deckt. Musik in ihrer reinsten Er- scheinung, Glanz tiefster Musi- kalität! Bleibt zu bemerken, daß es sich beim "Wiener Kammerorche- ster" um ein beachtliches Ensem- ble handelt, das sich zudem eines Dirigenten (Claudius Traunfell- ner) erfreuen darf, der alle Vor- aussetzungen mitbringt, dieses Orchester zu immer noch besse- ren Leistungen zu führen. Hi ZVJI1l$;CIleIl tu,' Ihre Jj,A V cIist' Zins Vom klassischen Country bis Tex-Mex Mit rhythmischen Liedern sei- ner neuen CD "Amigos" gastier- te letzte Woche der amerikani- sche Country-Sänger Richard Dobson mit seiner Band im aus- verkauften Kitzbüheler Cafd Praxmair. Im total überfüllten Lokal fas- zinierte der amerikanische Songwriter das Publikum mit einfühlsamen und dennoch schwungvollen Country-Melo- dien. Der Texaner wird zwar generell dem Country-Lager zu- geordnet, seine Musik zeigt aber auch Cajun- und Tex-Mex-Ein- flüsse. Richard Dobson, den die "Kitzbüheler Kleinkunst" in die Gamsstadt holte, spielte auf der Gitarre und faszinierte das auf- geschlossene Publikum mit sei- nem rauchig-süßen Gesang. Susi Monick brillierte am Banjo, der Mandoline und am Akkordeon. Begleitet wurden die beiden von Mark "Sergio' Webb auf der Gitarre. (CSA)
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