Kitzbüheler Anzeiger

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Keine Fluchtlings-Arbeits- bewilligung vom Arbeitsamt AufzumArheirsamtKitzbü hel:Biszu 3000 Menschen müssen bis zum Saironbeginn im Dezember dorthin pilgern F9to: CSA KITZBLHEL. Der "Anzei- ger" berichtete kürzlich über die Flüchtlinge am Bürglkopf in Fieberbrunn und ihre For- derungen nach Arbeitsbewilli- gungen. Jetzt reagierte das Ar- beitsamt Kitzbühel: "Wir haben genügend arbeitslose Hilfskräfte, die Ausländer-Ar- beitslosigkeit stieg zum Vor- jahr um45 %!" Von C7iris Salvenmoser Nachdem der "Anzeiger" über die Integrationsschwierigkeiten der Flüchtlinge am Bürglkopf in Fieberbrunn und deren Forde- rung nach Ai±eitsbewilligungen berIchtigte, kam Kritik vom Arbeitsamt in Kitzbühel: "Wir vergeben auch in naher Zukunft keine Arbeitsbewilligungen an Flüchtlinge, meint Johann Hoch- filzer bestimmt. Der Leiter des Kitzbühele: Arbeitsamtes ent- scheidet jed3ch nicht alleine über Ausländer-A:beitsbewilligun- gen: Der "regionale Beirat", be- s:ehend aus Vertretern vom Ar- beitsamt, Wirtschaftskammer, Indstriellenvereinigung, Arbei- terkammer und Gewerkschafts- bund, stimmt überjeden Auslän- der ab, der cas erste Mal in Oster- reich um eine Arbeitsbewilligung ansucht. Wenn ein Beiratsmit- glied dagegen ist, gibt's keine E.eschäftigungsbewilligung. Das Arbei:samt alleine ent- scheidet nur über Verlängerungs- unc Neuanträge von bereits "be- kannten" Ausländern - diese Ge- nehmigungen werden laut Ar- beilsamt-Boss Hochfilzer im all- gemeinen unbürokratisch erteilt. Warum es keine Beschäfti- gungsbewilligungen für Flücht- linge gibt, begründet HDchfilzer wie folgt: "Wir haben sowieso viel zu viele arbeitslose ausläi- dische Hilfskräfte im Bezirk!" Hochfilzer beziffert ihre Zahl derzeit auf 200, bis zu Saisonbe- ginn im Dezember werden aber nocL 500 dazukommen. Damit steigt die Ausläncer-Arbeitlosig- keit hm Bezirk im Vergleich zum Vorjahr umbeängstigende 4517o. Außerdem seien bosnische Flüchtlinge laut Hochfilzer nur selten der deutschen Sprache mächtig und die Berufstusbl- dung sei für Tiroler Verhältnisse meist nicht ausreichend, so der Arbeitsamtleiter. Ein weiteres Problem: "Die Flüchtlinge wür- den sofort aus der Landes-Flücht- ling saktion entlassen, bräuchten dann eine eigene Wohnung und einen angemessenen Verdienst!" Hochfilzer beunruhigt Iie Ar- beitsmarktsituation im Bezirk viel mehr als das Ausländer- Problem, denn mit Arbetsplät- zen sieht es jetzT - in der Zwi- schensaison - gar nicht rosig aus: Bis zu 3000 Arbeitslose erwartet Hochfilzer bis zu Saisonbeginn in seinem Büro. Die Wirtschafts- rezession verstärke diesen Effekt noch. Doch der Arbeitsamtleiter hofft optimistisch, daß er und sein Team bis auf die 1000 Bau- arbeiter beinahe alle Arbeitslo- sen zur Wintersaison unter die Haube, sprich zu einem Dienst- geber, bringen kann. SEITE 8 LOKAL-ANZEIGER SAMSTAG, 22. OKTOBER 1994
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