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Das Streuobjekt in Gasteig. Bürgermeister Ernst Schwaiger sprichi von Schwarzbau. Pächter Georg Pacher von ausreichenden Genehmigungen... Foto: CSA SAMSTAG, 26. NOVEMBER 1994 LOKAL-ANZEIGER SEITE 3 Schwarzbau - ja oder nein? BM kämpft gegen Pächter KIRCHDORF. Der Bürger- meister soll mit einem großen Holzprügel bedroht worden sein, der Hobbybauer läuft jetzt mit einem dicken Fingerver- band herum ... Szenen einer Auseinandersetzung wegen eines Stalles am vergangenen Montag zwischen dem Mu- liunternehmer Georg Pacher und dem Bürgermeister Ernst Schwaiger (das Gemeindeober- haupt spricht von Bauüberprü- fung, Pacher von Hausfriedens- bruch). Seither ermittelt die Gendarmerie. Dem Streit liegt ein Stall im Ortsteil Gasteig zugrunde, das Pacher ausbau- te, um ein paar Tiere unterzu- stellen. BM Schwaiger legt sich nun bei der Fertigstellung des Stadels quer, da er fünf gra- vierende Baufehler entdeckt haben will. Pacher protestiert und droht mit einer Schaden- sersatzklage. Von Chris Salvenmoser Bürgermeister Ernst Schwai- ger verfügte als oberste Baube- hörde der Gemeinde kürzlich die Baueinstellung des von Georg Pacher gepachteten Stadels. Ernst Schwaiger spricht von gravie- renden Veränderungen, die er niemals genehmigt habe: "Pa- cher hat unerlaubt Wasser ange- schlossen, hat mehrere Räume und sogar einen Kamin einge- baut, sowie eine Decke zur Schaf- fung zweier Stockwerke einge- zogen." Georg Pacher, millionenschwe- rer Unternehmer und Hobbybau- er, ist ganz anderer Ansicht: "Der Bürgermeister hat mir alles ge- nehmigt", so der Kirchdorfer, "ich darf laut seinem Schreiben vom November 93 das landwirt- schaftliche Objekt "Vordem" in gleicher Art und Größe sanie- ren..." Der erzürnte Unterneh- mer weiter: "Die Raumeintei- lung mußte erfolgen, da die Land- wirtschaftskammer den Kuhstall, die Hühnerhaltung und meinen kleinen Käseplatz aus Hygiene- gründen nicht in einem einzi- gen Raum genehmigt." Die Erhöhung des Sanierungs- objektes um 40 Zentimeter - für einen Heulagerraum im ersten Stock des Stalles - wurde dem Hobbybauern vom Bürgermei- ster Ernst Schwaiger mündlich zugesagt, was auch auf dem Bau- einstellungsbescheid vermerkt ist. Das Ansuchen um einen Was- seranschluß stellte Pacher vor zwei Wochen. Der jetzige An- schluß sei laut Pacher nur ein provisorischer, der im Winter wieder abmontiert werden soll. Paciers Resumee: "Alle Bau- ten sind gesetzLch gedeckt, also auch vom I3ürgermeister geneh- migt!" Schwaiger sieht's anders: KITZBUHEL. Vorsicht ist geboten beim Kauf von irgend- welchen Mitgliedschaften oder Versicherungsabschlüssen an der Tür. Meist wird der Kon- sument im wahrsten Sinne des Wortes überrumpelt. Derzeit gehen in Kitzbühel Werber für die F1urettung Kitzbühel von Tür zu Tür. Hierbei handelt es sich aber um einen rein kommerziellen Versicherungs- abschluß und nicht um eine ge- meinnützige Institution, wie am Anfang angekündigt wird. Vc.: E1is2beth Pöll "Für die Flugrettang Kitzbü- hel" gehen nach Auskunft auf- gebrachte Bürger Werber von 'l'ür zu Tür und sammien "Mit- gliedscnaften" ür SOS InterNet AG Euro Service, wobei sie Wer- bemappen mit Bildern von Hub- schraubern und medizinischen Geräten vorlegen und über den notwenden Ankauf eines Brut- kaszen ur;: anderer medizinischer Geräte für die Flugrettung Kitz- "Eindeutig ein Schwarzbau Wenn jeder Bürger die Richtli- nien so übe--dehnen wurde, wäre sowie 3o jede Baubehörde über- flüssig!" Pacher reichte jetz: fristgerecht ein Ansuchen um Baubewilligung ein, wie s die büiei sprechen. Die Betreiber der Clristopho- rus Notarzthuschrauler distan- zierer sich von der als "Flugret- tung Kitzbühel" auftretenden Orgarisaticn und haben vorsorg- lich Anzeige erstattet. Als Vermittler tritt eine Firma P. V. Ges.m.b.H. in Kitzbühel auf. Das Unternehmen ist aber weder der Gewerbebe-hörde, der Bezirks±iauptmannschaft no:h in de Wirtschaftskammer bekannt, noch läßt sie sich in Handelsre- gister oder im Firmen Duch fla- den. Diese Firma befindet sich jedoci auf Urlaub oder ist nicht erreichbar uni eine Stellungnah- me einzuholen. Der Verkauvon "Mitgliedschaften d:rch eine Aktiengesellschaft bringt eine mehr als unklare Rechtssitua- ticn. Außerdem beinhalte-- der Abschluß einen 2-Jahres Ver- trag und automatischen Bankein- zug. Im Kleingedruckte--i ist eini- ges Kurioses zu lesen, so auch die Verpflichtung zur Entgegen- Gemeinde fDrderte. Der Alc wari- dert zur Bezirkshiptmannschaft. Der Hobbybauer will auch kla- gen: "Wenn mir dieser, in der Sache unqualifizierte Bürgermei- ster meinen Bau vermasselt. for- dere ich Shadenersatz!' nahme telefonischer Werbean- gebote für alle möglichen Son- derangebcte. Im Priz:p handelt es sich le- diglich um einen rein kommte:- ziellen Versicherung saDschlu3 für Ambulanz- und Rettungsfiui- ge im Ausland sowie "Schlüs- selfundservice und keiierfalls um eine gerneinnützige Inst:tu- tion. Als Versicherung wird eine relativ unbekannte Gesellschaft angeführt. Als 'Notru±nummer' wird eire Kölner Telefonnummer angege- benen unter der sich ein wenig informierter Mitarbeiter als SO S Euroline nieldet. Das Unterneh- men ist in Deutschland be: den renomierten Flugambulanzen so gut wie unbekannt. Der OAMTC als offize1ler Betreiber des Notarztlzubschrau- bers Christophorus 4 im 3 ezirk möchte darauf_hinweisen, laß "Mitgliedschaften" für 505 Eiro Service in keinster Weise dem offiziellen steneichischen Fug- rettungssy;tenz zugute kcmmt. Im Notfall bitte Kölner Notruf wählen
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