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Krankenhauszubau -ja oder rein? 1995 werden im Gemeinderat die Köpfe rauchen - denn erst dar1n s'ehen die Kostenfest Foto: CSA SAMSTAG, 26. NOVEMBER 1994 LOK\L-ANZEIGER SEITE 5 Kostenexplosion beim Krankenhaus vertuscht? KITZBUHEL. Am Ende der letzten Gemeinderatssitzung gingen Wogen der Entrüstung hoch: Die Kostenexplosion beim geplanten Umbau im städt- ischen Krankenhaus wurde im vertrauten Teil besprochen. Die Öffentlichkeit wurde deshalb ausgeschlossen, was mehr als unüblich ist Postwendend ha- gelte es Kritik von der Opposi- tion. Von Chris Salvenmoser "Ich wollte doch nur nicht mit geschätzten Zahlen in die Öf- fentlichkeit gehen", verteidigt sich der Krankenhausreferent, Vizebürgermeister Gerhard Rosa (SP) gegen die scharfe Kritik von FP-Gemeinderat Horst Wendling: "Was soll die Ge- heimniskrämerei?' Gerd Rosa stehtjedenfalls weiter hinter sei- nem Projekt: "Die Ambulanz und die Operationsräumlichkeiten sind viel zu klein und hoffnungs- los veraltet." Auch das Arbeits- inspektorat verlangte für einige Dienstnehmer im Krankenhaus bereits bessere Arbeitsbedingun- gen. Was die Erweiterung des städt- ischen Krankenhauses wirklich kosten wird, kann zum jetzigen Zeitpunkt noch niemand sagen. Fest steht nur, daß das Projekt seit dem Grundsatzbeschluß der Gemeinde vor drei Jahren selt- same Wege ging: Zuerst errech- nete ein Planer Kosten in Höhe von 65 Millionen Schilling - ohne vorherige Ausschreibung. Auf Protest der Grünen wurde das Projekt dann ausgeschrieben, ein anderer Baumeister kam plötz- lich auf 135 Mio. Auf Betreiben des Krankenhausausschusses stutzte der Planer sein Projekt auf 117 Mio. Schilling zusam- men, wurde dann aber seiner Aufgabe enthoben. Begründung: Immer noch zu teuer, gab es ja einen Gemeinderatsbeschluß vom Dezember 1993, der die Umbau- kosten auf 80 Mio. limitierte. Anschließend fragte man ei- nen Spitalbauspezialisten, der plötzlich eine Frage stellte: "Was wollen die Kitzbüheler über- haupt?" Endlich setzten sich im Krankenhaus Ärzte, Planer, Per- sonal- und Verwaltungsvertre- ter zusammen und entwickelten ein Konzept, was denn eigent- lich verändert werden sollte. Jetzt liegt dieses "Raumbuch" vor, die Kosten wurden erneut geschätzt: 125 Millionen (ohne Mehrwert- Steuer) soll der Umbau laut Vi- zebürgermeister Rosa nun os- ten. Das Projekt wird nun europa- weit ausgeschrieben, Mitte Jän- ner sollen die Angebote und sDIriL die genauen Kosten vorliegen. Gerd Rosa will dann auch Ge- meinderat und Offentlichkei: mit Fakten informieren: "Erst An- KTTZBÜHEL. Der EU-Bcitrtt cm 1. iänner bringt eine Zäsur, --Je vor allem im Bereich der Landwstschaft enorme Anderun- en hervorruft. Die Landwirt- schaft muß sich auf dem Markt bewähren und behaupten. Be- irkskammeroDmann LA Josef Hechenbichler ortet große Cha- zen. Dazu brauchen die Bauern einen Innovationsschub, der den Jungen die Zukunftschancea nahebringt und den Weg dort- hin erleichtert. Im Bezirk veran- staltet die Landwirtschaftskam- mer in jedem Ort mindestens eine Informationsveranstaltung, um :lie Neuerungen vorzustel- len und die Konsequenzen auf- zuzeigen. Die Entscheidung, wie sich Kulturlandschaft und bäuerliche Welt weiterentwickeln können, fällt durch die Konsumenten. Irr- Kamp- um die Milch haben sich die Kc'msumenten auf die Sefte der heimischen Produzenter fang 1995 können wir im Ge- meiderat darüber iiskutieren, ob wir uns das Projeit überhaupt leisten können oder wollen!" EP-Gemeinderat Wendung befürchtet ein Millionendesaster: "Der Umbau wird uns zumin- dest 200 Mio. kosten..." Ein weiterer Paukenschlag: Die jährlichen Abgänge - was das geshlagen. Die Wissenschaft hat den unmittelbaren Zusammen- hang zwischen Lehensmitteln und Gesundieit aufgezeigt. Der überwiegende Teil der Krank- heiten ist ernährungsbedingt. Wer sich mi: gesunden heimischen Prcdukten, die entsprechend naturizah gemacht wurden, er- nähen, ist besser dran. Der Konsument wird in der EU lau- fend vor der Frage stehen: Welche bäuerliche Landschaft unterstütze ich durch meinen Einkauf` Die En--Wicklung zeigt, daß die bergbäuerlirhe Landwir- schaft auch im .roßen Europa Chancen hat und den Bauern nicht zum Subventionsempfän- ger macht, der damit auch in die Abhängigkeit zu kommen droht. Ein Innovationsfonl in Tirol erscheint Jsoef Hechenbichler als eine Gelegenheit, Ideen zu entwickeln und in die für den Bauen richtige Richting zu steu- erl:. Krankenhaus die Stadt im Jahr wirklich kostet - werden durch den Umbau von 15 Mio. auf ge- schätzte 20 Mio. klettern. Stadträtin Bettina Schimet- schek (Grüne) prognstiziert noch viel Schlimmeres: 'Nächs- tes Jahr treten zwei EU-Steuern in Kraft - die eine wird de Abgang nochmal um satte 13 Mio. pro Jahr erhöhen die an- dere (Investitionssteuer) kostet die Stadt etwa 20 Millionen Schi- ling!" Boid die Kost'n von Krankenhaus so weita steig 'n, dann weant se de Kitzpichla boid koas mehr leist'n kinna. Forderung nach Innovationsschub
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