Kitzbüheler Anzeiger

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SEITE 22 LOKAL-ANZEIGER SAMSTAG, 3. DEZEMBER 1994 Altbürgermeister Hans Brettauer vollendete sein 75. Lebensjahr In Kitzbühel vollendete am 29. November Altbürgermeister und Ehrenbürger Hans Brettauer sein 75. Lebensjahr. Eine Abordnung mit Bürgermeister Friedhelm Capellari an der Spitze brachten ihm am Vortage seines Geburts- tages vor seinem Haus die Gratu- lation. Hans Brettauer kam in Schwaz zur Welt. Sein Vater starb, als der Sohn erst fünf Wochen alt war, an Kriegsfolgen. Die Mut- ter vermochte es unter großen Entbehrungen, dem Sohn ein Studium zu finanzieren, das die- ser 1938 mit der Matura am Gymnasium Paulinum in Schwaz erfolgreich abschloß. Den Plan eines Hochschulstudiums mußte er wegen der Einberufung zur Wehrmacht zurückstellen und schließlich ganz aufgeben, weil der 2. Weltkrieg ihn vom ersten Tag bis zum Kriegsende und der Kriegsgefangenschaft festhielt. Hans Brettauer diente beim Gebirgsjägerregiment 136 in Polen, an der Murmanksfront und an der Westfront. Im letzten Kriegsjahr 1945 kam er in die französische Gefangenschaft. Der Oberleutnant und Kompa- nieführer wurde mit dem Eiser- nen Kreuz II. und 1. Klasse aus- gezeichnet. Für Hans Brettauer sind die harten Frontjahre in die schönsten Jugendjahre gefallen. Das Erleben von Tod und Zer- störung hat seinen weiteren Weg wesentlich beeinflußt und den humanistisch gebildeten Mann zu Toleranz und mitmenschlichem Verstehen näher hingeführt, vor allem auch zu einem Verständnis für die junge Generation, der diese Erlebnisse erspart geblie- ben sind. Nach der Heimkehr trat Hans Brettauer im Dezember 1945 in des "Landesamt für Außenhan- del" ein. Für Brettauer war das Jahr bei diesem Amt eine Lehr- zeit in kommerziellem Denken und Handeln. Sein entfernter Verwandter, Ing. Alfons Weiß- gatterer, der in der schweren Nachkriegszeit Landeshaupt- mann von Tirol war, schlug Bret- tauer, der inzwischen mit der Kitzbüheler Bürgerstochter Ger- trude Egger verheiratet war, als Leiter des Wirtschaftsamtes der Bezirkshauptmannschaft Kitzbü- hel vor. Am 1. Jänner 1948 trat er seinen neuen Posten an. Im Jahre 1949 übernahm er das Referat Land- und Forstwirtschaft sowie Jagdwesen. Dieses führte er bis zu seinem Ausscheiden aus dem Ehrenb1rgerRans Brettauer Dienst. Eier bestens ua1ifi zierte Beamte erhielt den Titel eines Oberamt rates. 1950 wurde Brettauer in den Gemeirderat gewahlt und erhielt das Personal- und das Kulturre- ferat zugewiesen. 3ei den Ge- meinderatswahlen von 1968 konnte er als jstenführer die Mandatszahl der ÖVP von drei auf fünf erhöhen, ei den Wah- len 1974 von fünf auf zehn und 1980 v':n zehn auf elf. Von 1968 is 1974 war er Vizebürgermei- ster und von 1974 bis 199C Bür- germeis:er. Bei seiner Wahl zum Bürger- meister am 18. A?il 1974 stellte Hans Brettauer für die Gemein- dearbeit der Zukunft die Hebung des Fremdenverkehrs und der Wirtschaft an die erste Stelle. Beide garantieren die Vollbe- schäftigung. Zum damaligen Kapitel "limfahrungsstraße" befreite er die BevöhkerLng vor einem Alptraum. Weder diese noch ne Variaii:e könnte be- friedigen, Kitzbühel kann nur ein Tunnel von einer Misere befrei- en. An die zweite Stelle stellte er den sozialer- Wohnungsbau und die Unterbiniurtg von uner- wünsch:en Zweitwohnungen. Groß--s Augenmerk wendete er den Schulbauten zu. Als "heißes Eisen' bezichne:e Bürgermei- ster Brettauer die aumplariung. Diese dürie die Freiheit des Menscren und die Würdigung der Person nicht beeinträchtigen. Am 3. Juli 1984 wurce unser Bürgermeister mit derEhrenna- del in Gold des Fremdenver- kehrsverbandes ausgezeichnet. Dazu der damalige Obmann Kornrnerzialiat Wc•lfgang Hag- steiner: "Als Abgeordneter zum Tiroie Landtag von 1970 bis 1982 konn:e Bürgermeister Hans Brettauer das gute Verhältnis zur Landeshauptstadt und zur Lan- desregierung weiter ausbauen, und er knüpfte als politischer Mandatar die notwendigen Fä- den zu den Bundesinstitutionen, wodurch es gelang, die langer- sehnte Umfahrung der histori- schen Altstadt Kitzbüheis mit dem Gertrude-Tunnel - namen- gebend war die Gattin des Bür- germeisters - unter dem Leben- berg genehmigt, finanziert und gebaut zu bekommen. Der Tunnel und die Umfah- rung machte den nächsten Schritt möglich, die Errichtung der Fußgängerzone in der Innenstadt. Was das für die Fremenverkehrs- wirtschaft bedeutet, wissen alle Gemeindebürger. Noch mehr aber werden es die kommenden Generationen zu schätzen wis- sen, denn die Güte der Lebens- qualität ist zugleich auch die Güte der Urlaubsqualität." Flankierende Maßnahmen setzte der Bürgermeister mit dem Ankauf und dem Bau zentrums- naher Großparkflächen, deren Existenz nicht hoch genug ein- geschätzt werden kann. Das tiefverankerte Kulturbe- wußtsein kommt durch den Umstand deutlich zum Ausdruck, daß in der Ara Brettauer histori- sche Gebäude angekauft wurden. Als ganz großer Schritt in diese Richtung darf man den 1984 beschlossenen Ankauf des "Troadkastens" in der Hinterstadt betrachten, in dem bereits das Heimatmuseum untergebracht ist. Als Bürgermeister, als Vor- sitzender des Sparkassenrates und des Aufsichtsrates der Berg- bahn AG konnte Brettauer für die Fremdenverkehrswirtschaft in der Arbeitsgemeinschaft Stadt- gemeinde, Fremdenverkehrsver- band, Bergbahn AG und Kitzbü- heler Skiklub Großes leisten und erfüllen. Ohne diese ARGE wäre Kitzbühel, vor allem im Winter, nicht das geworden, was es heute ist: einer der führenden Winter- sportorte Osterreichs. Zum Abschluß des Tiroler Gedenkjahres 1985 wurde Bür- germeister Hans Brettauer mit dem Ehrenzeichen des Landes Tirol ausgezeichnet. In der Sitzung vom 26. Sep- tember 1989 verlieh ihm der Gemeinderat das Ehrenbürger- recht. Die Übergabe der Urkun- de durch Vizebürgermeister Friedhelm Capellari erfolgte beim Festakt am 25. Oktober in der Handelskammer. Ehrenbür- germeister Hans Brettauer ist Eh- renmitglied zahlreicher Vereine und Träger von Auszeichnungen von öffentlichen Institutionen. Pensionsversicherung der Angestellten Der nächste Sprechtag der Pensionsversicherungsanstalt der Angestellten findet am Mittwoch, 7. Dezember, von 8 bis 12 Uhr in der Arbeiterkammer in Kitzbü- hel statt. Nikolauskränzchen der Landjugend Die Landjugend Kitzbühel lädt am Freitag, 2. Dezember, um 20 Uhr zum Nikolauskränzchen im Gasthof "Hagstein" ein. Versteigerung von Fundsachen Am Samstag, 3. Dezember, findet ab 8.30 Uhr im Rathaus Kitzbühel, Parterre, Zimmer Nr. 1, eine Fundsachenversteigerung durch das Fundamt Kitzbühel statt. Zur Versteigerung gelan- gen: Schmuck, Fotoapparate, Brillen, Armbanduhren, Schir- me, Geldtaschen, Handschuhe und versch. Bekleidungsgegen- stände. Versammlung der Schützenkompanie Aufgrund der Brandkatastro- phe, der das Heim der Schützen- kompanie Kitzbühel zur Gänze zum Opfer gefallen ist, findet am Sonntag, 4. Dezember, um 10 Uhr beim "Eggerwirt" eine in- formative Kompanieversamm- lung darüber statt, wie es mit der Kompanie weitergeht. Treffen der Kitzbüheler Bürgerliste Das traditionelle Treffen der Kitzbüheler Bürgerliste jeden ersten Montag im Monat findet am 5. Dezember ab 20 Uhr im Sporthotel Reisch statt. Neue Pläne für das Parkhotel haben die Diskussion über den Denkmalschutz neu belebt. Wir wollen nicht auf Erzählungen aufbauen, sondern uns die Sache selber ansehen. Am Montag, 5. Dezember, gehen wir daher mit Einverständnis des Masseverwal- ters um 14 Uhr direkt ins Parkho- tel zum Ortsaugenschein. Am Abend werden wir darüber bera- ten. Wie immer sind alle Kitzbühe- ler herzlich eingeladen, Anregun- gen einzubringen und Informa- tionen mitzunehmen. Bruno Bauer und Georg Berger für die Kitzbüheler Bürgerliste
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