Kitzbüheler Anzeiger

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SAMSTAG, 3. DEZEMBER 1994 LOKAL-ANZEIGER SEITE 3 Vermieter sind im Widerspruch mit dem TVB ST. JOHANN. Begonnen hatte es mit einer gewöhnli- chen Jahresvollversammlung des Tourismusverbandes (Nächtigungsrückgang zum Vorjahr um acht Prozent). Im letzten Tagesordnungspunkt "Allfälliges" kam es schließ- lich zum Eklat: Zwei aufge- brachte Vermieter beschuldig- ten zwei Angestellte des Tou- rismusbüros, Gästeanfragen zu manipulieren. Begründung: Die Unterkunftsanfragen seien an die eigenen Appartements wei- tergeleitet worden, anstatt sie allen Vermietern zur Verfü- gung zu stellen. Von Chris Salvenmoser Die beiden Angestellten im Tourismusbüro betrieben bis vor kurzem die Vermietung der Appartements von Zweitwoh- nungsbesitzern. Alles schön und gut, so lauten die Vorwürfe der beiden gewerblichen Vermieter, solange diese Appartements nicht bevorzugt behandelt werden. Die Beschwerdeführer sammelten Beweise: Sie arrangierten fingier- te Gästeanfragen und landeten prompt einige Volltreffer: Zwei dieser fingierten Anfragen sind spurlos verschwunden. Andere Adressen sind nicht komplett an die Vermieter weitergegeben worden - die Adressen waren für die Vermieter also wertlos, da die Unterkunftssuchenden nicht angeschrieben werden konnten. "Es soll nicht vorkommen, daß ein Fax verloren geht, könnte aber bei dem wahnsinnigen Streß unserer Sachbearbeiter schon mal passiert sein", reagierte TVB- Direktor Mag. Peter Wailner auf die Vorwürfe. Als erste Reak- tion wird nun eine neue Schreib- kraft eingestellt, die das Touris- musbüro entlasten soll. Ein Untersuchungsausschuß soll nun binnen einer Woche die Vorwürfe genau unter die Lupe nehmen und endgültig Klarheit schaffen: Sind die Anschuldigun- gen haltlos oder haben sich die Angestellten auf Kosten der St. Johanner Vermieter persönlich bereichert? "Wir werden die Vorfälle so schnell wie möglich bereinigen", verspricht TVB-Obmann Gün- ther Huber. Auch sonst hat der Tourismus- verband in St. Johann wenig zu lachen: Die Nächtigungen gin- gen im Vergleich zum Vorjahr um acht Prozent zurück (bleiben De Tourismusverbands-Verantwortlwhen in St. Johann haben es mit schweren Anschuldigungen zu tun (von links): Aufsichtsratsvorsitzender Josef Troppmair, DirektorMag. Peter VialIner, Obmann Günther Huber, die Vorstandsmitglieder Dieter Jöchler und Ulli Arpe, sowie Bürgermeister und stellvertreten- der Aufsichtsratsvorsitzender Josef Grander. Foto: CSA für das Tourismusjahr 1993/94 päische Rezession, den mangeln- zum Urlauben nach Italien...", etwa 650.000 Nächtigungen bei den Schnee, die immer günsti- mußte Direktor Waliner in sei- 5.500 Gästebetten). Zurückzu- geren Fernreisen und vor allem nem Bericht vermelden. Mittels führen sei die magere Ausbeute, den Verfall einiger Währungen, neuer Veranstaltungen, z. B. die aber ganz im Tiroler Landes- zum Beispiel der italienischen einem großen Chorfestival, will durchschnitt liegt, auf die euro- Lira. "Jetzt fahren natürlich viele man dem Negativtrend begeg- nen. Steigende Zahlen bei berufsbildenden Schulen KITZBÜHEL. Engpässe auf schule und die Handelsakademie Marketing, Wirtschaftsinforma- 3rund von hohen Schülerzahlen sind Bundesschulen. tik uni Organisation sowie Jah- gibt es an der Bundeshandels- Die Berufsschule, seit der resabschluß und Controlling akademie und Handelsschule, in Gründung durch die Stadt Kitz- angeboten. Sie haben eine Pro- der 338 Schüler in 18 Klassen blihel vor 95 Jahren, hat sich jektarbeitzu schreiben, die in die (plus 1)unterrichtet werden. Die enorm weiterentwickelt und liegt Reiferüfung einbezogen wird. Mädchen halen klar die Mehr- knapp unter 200 Schülern. 73 Die Erfahrungen der Schulver- heit in beiden Schultypen. 80 Bürokaufleute und 125 Einzel- suche, die für Tirol in Kitzbühel Prozent der Schüler sind Fahr- handeiskaufleute werden ausge- gemacht wurden, sind in den neu- schüler, die unter dem Nachmit- bildet, was eine leichte Steige- en Lehrplan für alle österreichi- tagsunterricht leiden. Gemildert rung gegenüber dem vergange- schen Handelsakademien einge- wird diese Erschwernis durch die nen Schuljahr bedeutet. Ausstat- flossen. Lernbetreuung, die im Rahmen tungsmäßig ist die Schule, vor Zusatzangebote sind Philoso- eines "Offeren Studiersaales" allem auch im Computerbereich, phischer Einführungsunterricht angeboten wird. Nach der "neu- au - dem letzten Stand. Im Som- in den vierten und fünften Jahr- en" Handelsschule läuft nun der mer wurden Bodenbeläge in gängen, klassenübergreifende Versuch "Neue Handelsakade- mehreren Räumen ausgetauscht. Leibesübungen und Zusatzstun- mie'. Der größte Teil der Schüler den in Englisch, Französisch und Im traditionellen "Schulbe- kommt wöchentlich einmal aus Italienisch in den dritten Klassen richt" im Gemeinderat nach fast allen Orten im Bezirk. der Handelsakademie. Zusätzlich Schulbeginn ging Vizebürger- An der Handelsakademie wird zu den Freifächern werden auch meister Ing. Gerhard Eilenber- im vierten und fünften Jahrgang Kurse angeboten. ger auch auf die Situation der der Schulversuch "Neue HAK" Die Arbeitsplatzsituation für berufsbildenden Schulen ein. Die fortgesetzt. Den Schülern wer- die Absolventen wird heuer trotz Kaufmännische Berufsschule ist den als Ausbildungsschwerpunk- eher schwacher Konjunktur er- eine Landesschule, die Handels- te Marketing und internationales freulich gut. "Ihr Sprachrohr für den Bezirk"- Der Anzeiger
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